Sparren aufdoppeln und mit Justierschrauben ausgleichen

Diskutiere Sparren aufdoppeln und mit Justierschrauben ausgleichen im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo, ich möchte 12er Dachsparren mit 6x6 Kanthölzern aufdoppeln. Später soll dann Zellulose eingeblasen werden. Zum ausgleichen (Flucht)wollte...
Es wird

...nur auf die relativ schmalen Sparren verwiesen, aber hängt die die Tragfähigkeits des Daches nicht auch wesentlich von deren Anzahl, sprich dem Sparrenabstand ab, der bei mir 80cm beträgt? Desweiteren bekommen ich ja, wenn ihr wirklich Probleme mit der Statik seht, durch OSB anstelle Folie, zusätzliches Gewicht in den Aufbau.
 
Ich frage mich

ernsthaft, was für ein Vorteil die OSB-Platten als Dampfbremsenersatz haben sollen?
Allein schon der Transport bis ins Dachgeschoss gestaltet sich oft schwierig wegen der Plattenabmessungen.
Dampfbremsen auf Rollen sind einfach zu transportieren, zu verarbeiten und zu verkleben, auch die Wandanschlüsse.
Für Gipskartonplatten reicht eine UKO von 30/80 mm mit e=31,3 cm bei weitem, vor allem ist das einziehen der Elektroleitungen unkomplizierter und ach nachträglich noch möglich.

Grüsse Thomas
 
@Thomas

In diesem Fall (Einblasdämmung) habe ich Dampfbremese und Beplankung in einem Arbeitsgang erledigt und das ausspachteln und schleifen entfällt.
Und ob ich nun OSB oder die gleiche Menge GK + Latten hochschleppe, macht keinen grossen Unterschied.

Gruss, Boris
 
Einblasdämmung

kann sowohl hinter feuchtevariabler Dampfbremse als auch hinter OSB eingeblasen werden.
Ob beim Aufbau mit OSB ein Arbeitsgang gespart wird, wage ich zu bezweifeln, da die Anschlüsse wie Wand und Durchdringungen auch verklebt werden mussen und gestaltet sich bei den OSB-Platten schwieriger (schwund und quellverhalten sollte auch beachtet werden). Wenn die Oberfläche als OSB-Optik bleiben soll, stimmt die Aussage, aber in den meisten Fällen kommt auf die OSB-Platte noch eine Gipskarton drauf. Was das Spachteln und Schleifen anbelangt, entfällt zwar das Spachteln, aber das angleichen der Übergänge und das entfernen des überschüssigen Leims bei den OSB-Platten bleibt auf jeden Fall.
Des weiteren sind das verlegen der Elektroleitungen nur im Vorfeld möglich und nachträglich nur sehr aufwendig, sind die Durchdringungen nicht sauber abgedichtet sind, geht dies zu lasten der Luftdichtheit.

Grüsse Thomas
 
@Boris:
Das ist mMn eine Frage, die jeder selber beantworten muß. Ich selber lege Wert darauf, keine Fugen offen zu lassen. Ob es notwendig ist, darüber kann man geteilter Meinung sein. Ich hab mir das aus Gewährleistungsgründen einfach so angewöhnt, halte die entsprechenden Anschlüsse mit der Digitalkamera fest und bin so auf der sicheren Seite. Als Privatmann sind die Voraussetzungen sicher anders.
@Thomas:
Ob eine OSB-Platte nun tatsächlich schwerer ins Dachgeschoss zu schaffen ist als eine Gipskartonplatte, wage ich zu bezweifeln. Außerdem gibt es ja auch durchaus kleinere OSB-Formate für den Häuslebauer. Im Gegensatz zur Folie läßt sich eine OSB-Platte sicher schöner verkleben, v.a. in den Eckbereichen. Zudem fällt die Gefahr des unkontrollierten Einreißens komplett weg. Ich habe beim Beplanken kein Rastermaß einzuhalten und kann auch mal kleine Gipskartonstücke verbauen (was ich persönlich allerdings unökonomisch finde, weil man für das Verspachteln dann umso länger braucht). Das Argument mit der Kabelverlegung ist dagegen nicht von der Hand zu weisen, da tut man sich als Elektriker mit einer Unterlattung sicher leichter. Im Dachbereich hätte ich in dem Falle im Kniestockbereich eine Installationszone geschaffen, dafür könnte Jochen beispielsweise seine übriggebliebenen Latten verbauen :)
Insgesamt ist auch das eine Sache des persönlichen Geschmacks - es muß ja nicht jeder denselben Stiefel machen
@Jochen:
Ob Deine Sparren zu schmal sind, kann ich nicht beurteilen. Sie sind jedenfalls in der Höhe recht schwach dimensioniert. Dein Einwand ist schon auch berechtigt: Vom statischen Gesichtspunkt her erhält man durch eine OSB-Platte mehr Eigengewicht. Allerdings hatte die OSB-Fraktion ja auch eine seitliche Aufdopplung bevorzugt, mit der man diesen Nachteil wieder wettmacht.
Lt. Fachregeln sollte das Sparrensprungmaß so um die 73 cm betragen - da ist Dein Wert mit 80 cm schon in Ordnung. Es stellt sich halt auch die Frage, wie tief die Sättel eingefräst sind bzw. wie stark die Pfetten überhaupt dimensioniert sind.
Ich habe allerdings auch eher den Eindruck, daß Deine Entscheidung bereits zugunsten der Latten und der Justierschrauben gefallen ist. Dann mach das doch so.

Gruß Andreas
 
Nun Andreas

das mit dem unkontrolliertem einreissen sehe ich nicht so, da die Dampfbremse unter der Lattung liegt. Wenn man den Aufbau mit OSB richtig betrachtet ist je Schraube, je Klammer eine Durchdringung die zu Lasten der Luftdichtheit geht und übertrieben gesagt aus der OSB-Platte einen Schweizer Käse macht und somit eine Konvektion verusachen könnte.

Und warum soll ich OSB-Platten und Gipskarton hochschleppen, wenn ich eine Bremse nehme entfällt die Schlepperei mit den OSB, man muss sich ja nicht unbedingt mehr Arbeit machen als notwendig :).

Grüsse Thomas
 
Es ist sicher ein Mehraufwand,

zusätzlich OSB anzubringen. Allerdings muß unter den Gipskarton zwecks dessen Befestigung sowieso eine Lattung - und die muß ja schließlich auch hochgeschleppt werden.
Die Folie wird durch das Befestigen der Lattung ebenfalls durchdrungen. Ähnliches gilt für Schrauben, die der Verarbeiter nicht auf die Lattung setzt, sondern daneben. Das kann bei einer OSB-Platte nicht passieren. Auf meine Idee mit der Installationszone biste erst gar nicht eingegangen - obwohl ich durch diese Installationszone das Hauptproblem der Winddichtigkeit schlechthin umgehe - die Steckdosen nämlich, die sich recht schwierig abdichten lassen.
Aber ich habs ja schon weiter oben angedeutet - das ist durchaus eine Frage, bei der man geteilter Meinung sein kann, ohne daß die andere Meinung komplett falsch wäre - wenn man denn auch bereit ist, die andere Meinung zuzulassen :)

Gruß Andreas
 
Klar gehen hier oft die Meinungen weit

auseinander und jeder hat eben seine Favoriten.
Die Installationsebene macht durchaus Sinn, wenn ein Kniestock vorgesehen ist, bleibt aber Trotz allem die Leitungsführung der Lampenkabel in der Deckenebene.

Man sieht, solche Disskussionen können bis zum St. Nimmerleinstag fortgeführt werden.

Ich denke, ein Aufbau mit feuchtevariabler Bahn und Unterkonstruktion ist eben einfacher zu Realisieren, vorallem wenn noch ausgerichtet werden soll.

Grüsse Thomas
 
Erfahrungsbericht...

der Ausgleich mit den Justierschrauben hat recht gut funktioniert. Das Ausrichten geht schnell vonstatten.
Nachteil ist allerdings das die Kanthölzer 6x6cm nach herausdrehen der Justierschrauben nicht mehr Plan waren und sich in der Achse verdreht haben.Ich habe dann die Kanthölzer mit Latten die über min. zwei Sparren reichten verschraubt. Dadurch wurden sie wieder Plan. Dann habe ich den Spalt zwischen Sparren und Kantholz hinterschäumt und noch zwei Angstschrauben reingedreht. Nach aushärten des Schaums ist die Konstruktion super stabil.
Trotzdem würde ich im Nachhinein von dieser Variante abraten da das seitliche Aufdoppeln der Sparren bestimmt schneller geht und weniger Materialaufwand erfordert und ausserdem auch besser ist für die Statik des Daches.
 
@Jochen

Mit dem seitlichen aufdoppeln haben Sie natürlich recht, das geht aber mit unter auf Kosten weiterer Wärmebrücken.

Der Bauschaum ist auf jeden Fall ein Kracher.

Grüße aus Schönebeck
 
Der Bauschaum ist auf jeden Fall ein Lacher, der macht statisch gar nichts.
Seitlich angeschraubte Holzdielen = Wärmebrücken?
Metall ja, aber Holz?
Wenn die Sparren wie so oft unten halbrund sind muss man eben immer auf der geraden Seite schrauben und entsprechend steife Konterlattung machen, wenn Abstände zu groß werden oder Hilfskonstruktion.
Seitliche Bretter oder die Justierschraubenlösung ohne Millimeterklötzchenanpasserei mit Endfixierhilfsschrauben sind jedenfalls die einzig betriebswirtschaftlich gangbare Lösung.
Daher mein "Nachtrag zur Justierschraube": Deren Beurteilung als "Heimwerker Luftnummer" scheint mir unzutreffend. Die Hersteller haben sie entwickelt, um die Klötzchen und Keile überflüssig zu machen. Und man findet sie im seriösen Baustoffhandel, nicht im Baumarkt.

Grüßlein, Stephan
 
Mal ne blöde Frage zur Dampfbremse.
Sie lässt also Wasserdamps nur wenig durch, damit nicht soviel Dampf in dei Dämmung reinkommt, ist sie nicht ganz dicht kommt mehr rein und die Dämmung kann schimmeln?
Der Wasserdampf der zurückgehalten wurde verbleibt also in den Wohnräumen?
Kann diese (Plstik) Folie im laufe der Jahre kapput gehen bzw. können die Poren sich verändern, verstopfen oder größer werden?
 
so

blöd ist die Frage nicht.

Wie lange eine zugelassene (geprüfte) Folie hält, werden dir wohl erst in 100 Jahren Deine Ahnen berichten können. Dazu gibt es zu viele Faktoren, die auch in Langzeittest nur simuliert werden können.
Eine Folie wird am Anfang sicher nicht so schnell undicht wie die von dir/dem Handwerker erstellten Anschlüsse an Bauteile bzw die Verklebung untereinander. Das dürfte wohl der Schwachpunkt sein. Die Feuchte soll eigentlich im Wohnraum bleiben, doch hindurchkommende Feuchte sollte über eine Hinterlüftung der Dachhaut abtransportiert werden können. Deshalb der Leitsatz: Innen dichter als Außen !
 
Thema: Sparren aufdoppeln und mit Justierschrauben ausgleichen

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