@ Bernd Froehlich Fluate und ihre Eigenschaften
Hallo Bernd zu den Fragen:
1.Fluate Zusammensetzung
Fluate(= Fluorsilikate) sind Salze der Kieselfluorwasserstoffsäure. Diese Salze entstehen er chemischen Verbindung der Kieselfluorwasserstoffsäure mit den Metallen Blei, Aluminium. Magnesium und Zink. Fälschlicherweise wird auch die Kieselfluorwasserstoffsäure manchmal als Fluat bezeichnet.
Ein Fluat, das mehrere Metalle gleichzeitig enthalt, vereinigt mehrere Eigenschaften. Solche Fluate werden als Mehrfachfluate bezeichnet. Die Fluate sind in Salzform und flüssig im Handel.
Neutralisationsvorgang : Alkaliempfindliche Bindemittel werden aufalkalischen Untergründen zerstört. Verschiedene
Pigmente verfärben sich durch Alkalitat. Verantwortlich für die Alkalität in einem Untergrund ist das enthaltene Kalziumhydroxid (= Kalklauge).
Das Kalziumhydroxid lässt sich mit Fluat neutralisieren. Dabei bildet sich das neutrale, fast unlösliche Salz Kalziumfluorid.
Da stets nur eine dünne Oberschicht vom Fluat erfasst wird, beschrankt sich die Wirksamkeit der Fluate auf diese dünne Schicht.
Verarbeitung:
Fluate können bei Kalkputzen nach dem Abtrocknen der Mörtelfeuchtigkeit, bei Zement-
putzen nach 2-4 Wochen zum Neutralisieren eingesetzt werden. Dazu wird das Fluat 1 :1
bis1 :4 mit Wasser verdünnt. Die Lösung wird dann ein – oder zweimal mit der Streichbürste
gut eingerieben.
Nach dem Trocknen müssen die Restbestände sorgfaltig mit Wasser abgewaschen werden.
Beim mehrfachen Fluatieren soll sich die Konzentration des Fluates von Arbeitsgang zu
Arbeitsgang erhöhen.
Für Gipsuntergrunde sind Fluate nicht geeignet.
Fluate ätzen Glas und Keramik. Diese Flächen müssen also sorgfaltig vor Fluatspritzern geschiitzt werden.
1a. Neutralisation: Richtig ist das sich Säuren und Laugen gegenseitig aufheben. Es gibt aber noch die "Hydrolyse" die ihre Anwendung in der Bauchemie findet.
Hydrolyse ist die Umkerung der Neutralisation.
Der Hydrolyse unterliegen Salze nur wenn die beteiligten Säuren und Laugen unterschiedliche Stärke aufweisen. ist dies nicht der Fall, reagiert die Lösung der Salze neutral.
Saure und alkalische Salze können deshalb wiederum Laugen bez. säuren neutralisieren.darum können wir zur Neutralisierung alkalischer Untergründe auch saure Salze verwenden. Wir benutzen dazu die salze der Kieselflußsäure, die Fluate.
2. Neue Putzflächen Fluateiren
Die Putzbehandlung mit Mehrfachfluaten ermöglicht die beseitigung mehrer Nachteile und Schäden, aber naur an der Oberfläche auf Putzen der Mörtelgruppe PI,PII,und PIII.
Die Mehrfachwirkung erfaßt Absperren, Härtung, neutralierung und Konservierung. Eine ganze Oberputzschicht erfassende behandlung ist jedoch nicht möglich.
Anätzen der Putzflächen: Vor der Beschichtung sollen dichte ubnd harte Putze mit " salzfreier Kieselsäure ( als Ätzmittel)vorbehandelt werden . Sofort nach dem Auftrag Abwaschen. Die chemische Bindung zu den Silikatfarben wird so gefördert.
Erklärung: Damit Austrocknung und Karbonatisierung beschleunigt werden, den Putz frühestens nach dem Abtrocknen
der Oberfläche, satt mit entsprechend verdünnter
Ätzflüssigkeit von unten nach oben einstreichen.
Die Reaktion erfolgt sofort und ist an einem leichten
Aufschäumen zu erkennen. Die behandelten Flächen
anschließend mit Wasser nachwaschen. Das Nachwaschen auf Neuputz kann an Innenwänden entfallen.
Reine Kalkputze der Mörtelgruppe P I a und b, die nur
langsam durch Aufnahme von Kohlendioxid erhärten,
können nachversintern und benötigen eine zweite
Anwendung.
Auf Sinterschichten ist eine Bindung mit dem Untergrund nicht möglich!!!!
Mineralfarbenhersteller geben Muster LV heraus um schäden zu vermeiden und dabei findet man den Hinweis aus neuen Putzfächen vorbehandeln mit Ätzfüssigkeit( Kieselflußsäure),
da sonst die Gewährleistung abgelent wird!!!!