Scheunentore…
… wurden doch, genau wie Stalltüren oder Fensterläden je nach Region in bestimmten ortstypischen Farben gestrichen, also z.B. Münsterland grün, im Rheinland karminrot, im Westerwald rostrot etc.
Ob man das nur machte, weil für solche untergeordneten Bauteile nicht das schönste Holz benutzt wurde, sodass ein deckender Anstrich meist gefälliger aussieht, oder ob es eine übergeordnete Bautradition gibt, weswegen farbig gestrichen wird, weiß ich nicht. Es fällt bei uns in der Gegend jedenfalls sofort als Fremdkörper auf, wenn Scheunentore holzsichtig sind, das können dann nur Reiche aus der Großstadt sein, die da einen Pferdehof aufgemacht haben.
Gegen Spritzwasser im unteren Bereich helfen auch regelmäßige Anstriche nicht wirklich auf Dauer. Bei alten Scheunen auf Höfen mit echter Geschichte hat man früher die Fehl- und Gammelstellen durch Spritzwasser o.ä. einfach durch aufgebrachte Bleche "behandelt", die meist um die Tropfkante herum geführt sind. Vielleicht hat man in weiser Voraussicht die Bleche im unteren Bereich auch schon vorher angebracht, es fällt jedenfalls optisch kaum auf, weil diese selbstverständlich auch farbig überstrichen wurden, genau wie das Holz.
Ich würde empfehlen, einfach mal ein paar alte Dörfer in der Region zu besuchen und ein paar aufmerksame Blicke auf die alten Scheunentore zu werfen, ggf. auch mal ein paar alte Bauern zu fragen, wie ihre Scheunentore traditionell aussahen, nämlich bestimmt nicht wie von IKEA.