schalltechnische Sanierung von Bestandsdecken

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Problem Decke - bei Sanierung und Modernisierung
von Altbauten erweisen sich alte Deckenkonstruktionen wie Holzbalken- oder
Massivdecken der Bauart I bis III häufig als bauphysikalisch unzureichend. Neben
Brandschutz gilt es dort meist auch den Schallschutz effektiv zu verbessern.
Doch setzt nicht selten die Tragfähigkeit der "Altdecke" bautechnische wie
wirtschaftlich Grenzen für notwendige Ertüchtigungsmaßnahmen. Mit der
Freitragenden Decke von Knauf wird Planern und Ausführenden ein System
angeboten, das als entkoppelte untere Schale nicht nur beste Werte bei der
Verbesserung des Luft- und Trittschallschutzes verspricht, sondern auch eine
zeitoptimierte und damit wirtschaftliche Montage ermöglicht. Mit einer
Spannweite bis zu 5,50 Metern sowie einer möglichen Brandschutzleistung von F30
qualifiziert die Freitragende Decke für viele Sanierungsaufgaben. In Wiesbaden
beispielsweise werden die schalltechnisch unzureichenden Deckenkonstruktionen
eines Wohngebäudes, das zwischen 1910-1915 erbaut wurde, mit dem Knauf System
entsprechend den Anforderungen der

DIN 4109 aufgerüstet.



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<img border="1" src="http://www.baulinks.de/webplugin/2004/i/1170-knauf1.jpg" vspace="2" alt="freitragende Decke, Bestandsdecke, Deckenverkleidung, Modernisierung, Deckenkonstruktion, Holzbalkendecke, Massivdecken, Luftschalldämmung, Trittschalldämmung, Wohnungstrenndecken, Brandschutz, Schallschutz, Luftschall, Trittschall">

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Problem Trittschall



Die Maßnahmen an den Decken sind eingebettet in ein umfassendes
Sanierungs- und Modernisierungskonzept, das die Wohnbau Mainz GmbH in Auftrag
gab, um dort ihren Mietern in Zukunft barrierefreie, behindertenfreundliche
Wohnungen anbieten zu können. Das beauftragte Ingenieurbüro hat dabei im Zuge
der Zustandsanalyse unter anderem eine Schallschutzmessung der vorhandenen
Decken durchführen lassen. Dabei wurden neben Holzbalkendecken auch
Stahlbetonrippendecken gefunden, die aus der Wiederaufbauphase des im Krieg
teilweise zerstörten Gebäudes stammen.



Bauakustische Messungen des Sachverständigen für Schallschutz
Dipl.-Ing. Richard Möbus ergaben für die vorhandenen Holzbalkendecken ein
Luftschalldämmmaß von R<span style="font-size: 9px">W</span> von 61 dB und
Trittschalldämmmaß +14 dB. Damit werden durch die Decke die Anforderungen der
DIN 4109 an die Luft- und die Trittschalldämmung von Wohnungstrenndecken
eingehalten und im positiven Sinn unterschritten. Darüber erfüllt die gemessene
Luftschalldämmung der Decke sogar die Vorschläge für den erhöhten Schallschutz
aus dem Beiblatt 2 zur DIN 4109.



Eine störende Wahrnehmung von tieffrequenten Gehgeräuschen oder
Musik aus der Nachbarwohnung kann selbst bei Einhaltung der Anforderungen nach
DIN 4109 bei den Holzbalkendecken generell nicht ausgeschlossen werden.



Der statische Nachweis machte indes deutlich, dass beide
Deckenkonstruktionen keinen Spielraum für eine zusätzliche Belastung durch ein
abgehängtes Deckensystem zuließen. Eine mögliche Konsequenz - Entkernen und
Neuaufbau - schied von vornherein aus wirtschaftlichen Gründen aus, so dass die
Planer nach einer konstruktiven Möglichkeit für eine additive Ertüchtigung
suchten, um vor allem die Trittschalldämmung verbessern zu können.



Entkoppelte Schale



Die Freitragende Decke D 131 von Knauf hat sich als
leistungsfähige Gesamtlösung angeboten. Trotz
unterschiedlicher Spannweiten von 1,30 bis 4,65 Meter sowie unterschiedlicher
Rohdecken konnte der Fachunternehmer in Mainz für deren schallschutztechnische
Ertüchtigung ein einziges Trockenbausystem einsetzen. Zugleich erfüllt das Knauf
System als entkoppelte Schale eine der wichtigsten Regeln im Schallschutz. Das
einfache Konstruktionsprinzip ermöglicht zudem eine optimierte Montage: In
Mainz-Kastel benötigten drei Monteure für insgesamt 1.700 m² lediglich vier
Wochen.



Das statische Grundgerüst der Freitragenden Decke wird je nach
geforderter Spannweite von einfachen CW-Profilen bzw. CW-Verbundprofilen
gefertigt. UW-Profile, die entlang gegenüberliegender Wände verdübelt wurden,
dienen den beschriebenen Tragprofilen als Auflager. In diese Auflager wurden die
vorgefertigten Tragprofile einfach eingeschoben und auf einen Achsabstand von
625 mm ausgerichtet. In Querrichtung dazu erfolgte die Beplankung mit 18 mm
dicken GKF-Platten von Knauf. Zudem wurde in Mainz eine Mineralwolle-Dämmung mit
einer Stärke von 60 mm bei einer Rohdichte von 30 kg/m³ zwischen die einzelnen
Tragprofile geklemmt, um eine Dämpfung des Hohlraums zu erreichen. Der positive
Nebeneffekt dabei ist: Die Decken in Mainz weisen nun auch eine zusätzliche
Brandschutzqualifikation von F30 allein von unten auf. Der Hohlraum von UK
Rohdecke bis UK Freitragende Decke beträgt zwischen 10 bis 20 cm.



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Universell einsetzbare Sanierungsdecke



Die über ein ABP gesicherte Freitragende Decke bewährt sich
jedoch auch für die brandschutztechnische Nachrüstung von Decken - z.B. wenn auf
Grund konzentrierter Leitungsführung unter der Decke gemäß
Muster-Leitungsanlagen-Richtlinie MLAR 03/2000 Unterdecken gefordert werden, die
eine Brandschutzklassifikation F30 von unten bzw. von unten und oben besitzen.
In den überwiegenden Fällen ist dabei die Feuerwiderstandsklasse F30 (feuerhemmend,
Kurzbezeichnung F30B) gefragt. Die Praxis zeigt jedoch, dass die Leitungsdichte
eine Abhängung oftmals nur mit großen Schwierigkeiten oder unter Verletzung von
Ausführungsvorschriften zulässt. Das von Knauf entwickelte System D131 zeichnet
sich aus durch:



  • Feuerwiderstand F30 von unten und aus dem Deckenhohlraum bzw. F 90 von
    unten mit Knauf Fireboard (Detailblatt K219).
  • Einfache Montage unter Verwendung von Trockenbau-Standardprofilen UW/CW.
  • Spannweitenabhängige Materialoptimierung der Tragprofile bei Spannweiten
    bis 4,00 Meter mit Brandschutz von oben und unten, bis 4,75 Meter mit
    Brandschutz von unten und bis zu 5,50 Meter ohne Brandschutzanforderung.
  • Maximale Ausnutzung der Trag-, Verformungs-, und
    Brandschutzeigenschaften der 18 mm dicken Gipsplatte GKF.
  • Systemangepasste Revisionsklappe, wobei auch ein nachträglicher Einbau
    möglich ist.
  • Konstruktive Lösung ohne Mineralwolle im Deckenraum möglich.
  • Ausführung mit zusätzlicher Sichtdecke im Knauf System "Decke unter
    Decke" möglich; bis zu einer Spannweite von 3,50 Meter in F 30 von unten und
    oben, bei einer Spannweite bis 4,00 Meter in F30 von unten.

<div align='right'>Siehe auch:

Knauf Gips KG
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Thema: schalltechnische Sanierung von Bestandsdecken
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