Sanitärbranche mit 2007 nicht zufrieden

Diskutiere Sanitärbranche mit 2007 nicht zufrieden im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Die Sanitärbranche muss ihre Wachstumshoffnungen für 2007 deutlich zurückschrauben. Nach vorläufigen Schätzungen des ifo-Institutes nimmt der...
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Die
Sanitärbranche muss ihre Wachstumshoffnungen für 2007 deutlich zurückschrauben.
Nach vorläufigen Schätzungen des ifo-Institutes nimmt der Gesamtumsatz von
Industrie, Großhandel und Handwerk gegenüber 2006 nur um rund 2% auf 15,8 Mrd.
Euro zu. Besonders das im Jahresverlauf "erschreckend schlechte" Inlandsgeschäft
bleibt mit einem Plus von knapp 1% weit unter den Erwartungen, erklärte
Fritz-Wilhelm Pahl bei der Vorlage der aktuellen Branchenzahlen Mitte November
in Bonn. Zudem schloss der Vorsitzende der Vereinigung Deutsche
Sanitärwirtschaft (VDS) nicht aus, dass die im Frühjahr 2008 verfügbaren
endgültigen Resultate nochmals schwächer ausfallen. Auch die Prognose für 2008
von plus 2% sei mit einem "erheblichen Unsicherheitsfaktor" belastet.



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<img border="1" src="http://www.baulinks.de/webplugin/2007/i/1900-vds.gif" vspace="2" alt="Sanitärbranche, Sanitär, Badezimmer, Vereinigung der Deutschen Sanitärwirtschaft VDS, Sanitärhandel, Bad" width="400" height="309">

<span style="font-size: 10px">Stand 11/2007, Quellen: ifo, VDS, VdZ, ISH</span>

</center>



Zu den derzeit "eher seltenen positiven Nachrichten" gehören,
wie es hieß, der nach wie vor wachsende Export, die Stabilisierung der
Mitarbeiterzahlen sowie der von der Marktforschung "immer wieder bestätigte"
hohe Bad-Stellenwert in der Bevölkerung. Der mittelständische Wirtschaftszweig
müsse nicht zuletzt durch eigene Anstrengungen dafür sorgen, dass speziell der
aufgestaute Modernisierungsbedarf bald zu konkreten Kaufentscheidungen führe.



"Schock" im Jahresverlauf



Im Vergleich zu 2006 sprach Pahl von "umgekehrten Vorzeichen".
In dem erfolgreichen Vorjahr, das am Ende ein Umsatzplus von rund 10% auf 15,5
Mrd. Euro ausgewiesen habe, seien die ursprünglichen Schätzungen kräftig nach
oben korrigiert worden. Ganz anders die Situation 2007: Hier gebe es einen
deutlichen Korrekturbedarf nach unten. Letztlich entscheide das IV. Quartal über
die exakten Werte. Der Vergleichszeitraum 2006 stelle eine hohe Messlatte dar,
da er zu den umsatzstärksten Perioden in der Geschichte der deutschen
Sanitärwirtschaft zähle.



Nachdem die Branche noch Anfang 2007 laut Pahl über "volle
Auftragsbücher" verfügte, habe sie die ebenso plötzliche wie drastische
Abschwächung des Inlandsgeschäftes im weiteren Jahresverlauf wie ein "Schock"
getroffen. Der aktuellen ifo-Schätzung zufolge werde es 2007 in Deutschland zwar
noch ein geringes Umsatzplus von knapp 1% auf 12,6 Mrd. Euro geben. Allerdings
sei das längst noch keine "ausgemachte Sache". Daher rette "wieder einmal"
ausschließlich das Exportgeschäft die Gesamtbilanz. Mit einem Wachstum von 7,5%
auf 3,2 Mrd. Euro erreiche auch die Sanitärwirtschaft einen neuen Ausfuhrrekord.
Er komme indes primär den exportstarken Herstellern zugute. Per saldo gehe man
für 2007 von einem Branchenumsatz von 15,8 Mrd. Euro und damit einem Anstieg um
nominal gut 2% aus.



Prognose mit "Auflagen"



Bei der Einschätzung der kurzfristigen Perspektiven ist
"Vorsicht geboten". Für die Sanitärbranche rechne ifo 2008 mit einem Umsatzplus
im Inland von 1,7% auf 12,8 Mrd. Euro. Das Exportwachstum hält danach weiter an.
Es reduziere sich jedoch auf 4%, so dass man Verkaufserlöse im Ausland von 3,3
Mrd. Euro erwarte. Unter dem Strich könne daher der gesamte Branchenumsatz im
nächsten Jahr um etwas über 2% auf 16,1 Mrd. Euro steigen.



Bedingung dafür sei aber, betonte Pahl, dass der private Konsum
im Inland "endlich seine seit langem beschworene Funktion als konjunktureller
Impulsgeber erfüllt". Hier meldete der VDS-Vorsitzende jedoch einige Zweifel an.
Er forderte in dem Zusammenhang von der Bundesregierung eine "berechenbare,
langfristig orientierte Politik, die die Unternehmen und die Bürger ent- und
nicht belastet".



Mit Blick auf das von den Vereinten Nationen zum "Year of
Sanitation" ausgerufenen 2008 hob Pahl hervor, dass die deutsche
Sanitärwirtschaft eine "Schlüsselbranche" sei, wenn es um die nationale und
globale Verantwortung für das "Lebensmittel Nummer 1" gehe. Dabei spiele die
Kompetenz als "weltweiter Technologieführer" eine wichtige Rolle.



Bad Platz 2 im Renovierungs-Ranking



Am Nachfragepotenzial fehlt es der Branche in Deutschland
keineswegs, konstatierte Dr. Rolf-Eugen König. Für die Tatsache, dass die
"Bundesbürger neue Bäder wollen und brauchen", liefert die Marktforschung nach
Aussage des stv. VDS-Vorsitzenden immer wieder konkrete Anhaltspunkte. Als
jüngstes Beispiel erwähnte er die für knapp 65 Mio. Deutsche ab 14 Jahre
repräsentative "Allensbacher Werbeträger Analyse 2007". Danach haben 5,3 Mio.
Bundesbürger in den nächsten beiden Jahren Renovierungspläne im Bad, das damit
bei 11 untersuchten Gebieten Platz 2 belege. Es stelle sich daher die Frage,
warum existierender Bedarf und faktische Anschaffung momentan "offenbar weit
auseinander klaffen.



Um das zu korrigieren, sei natürlich auch die Branche selbst im
Obligo. König: "Wenn wir uns nicht intensiv darum bemühen, die Wünsche der
Menschen einfach(er) zu erfüllen, werden sie zwar weiter von den neuen Bädern
träumen, in sie aber nicht oder nur zögerlich investieren." Es komme
entscheidend darauf an, der Bevölkerung problemlose, unkomplizierte,
überschaubare und preislich transparente Wege zum Bad aufzuzeigen.



<center>




<img border="1" src="http://www.baulinks.de/webplugin/2007/i/0796-swarovski2.jpg" vspace="2" style="border: 1px solid #000000" alt="Swarovski Bad, Luxusbadezimmer, Luxusbad, glamouröses Bad, Swarovski Kristalle, Luxusbäder, Komplettbad" width="400" height="236">

<span style="font-size: 10px">Bild aus dem Beitrag "Luxus! Dazzling Daydream, das Swarovski Bad"
vom 23.5.2007 (Bild vergrößern)</span>

</center>

Konsequente Verbraucherorientierung heiße ferner, den
demografischen Wandel sowie die Wohn- und Lebenswelten unterschiedlicher
Generationen zu beachten. Stichworte wie Singlehaushalte, Best Ager, persönliche
Gesundheitsvorsorge, betreutes Wohnen, barrierefreie Bäder und verantwortlicher
Wassereinsatz machten die Komplexität des Themas, aber auch zugleich die Chancen
für die Sanitärwirtschaft deutlich. Dabei skizzierte König exemplarisch drei
Nachfragesegmente ".



  • Bereich 1: Luxusbäder. 12,8 Mio. Bundesbürger von 18 bis 64 Jahre
    zählen nach einer Definition des Instituts für Demoskopie Allensbach zur
    Bevölkerungsgruppe der "Top 25". In einer repräsentativen Studie fanden die
    Marktforscher die für diese Schicht attraktivsten Güter und Ausstattungen
    heraus. Zur Wahl standen - unabhängig von den Kosten - insgesamt 35
    Alternativen. Gemessen an den Voruntersuchungen eindeutig auf dem Vormarsch:
    das "Luxusbad". In der "Faszinations-Skala" rangiere es nun auf Platz 6. Zu
    einem solchen Traumbad gehöre laut einer weiteren Allensbach-Erhebung übrigens
    in erster Linie "Viel Platz". Dahinter folgen u.a. "Großer Lichtspiegel",
    "Große Wanne", "Beheizbarer Handtuchhalter" und "Viel Stauraum".
  • Bereich 2: Den "noch lange nicht abgeebbten" Wellness-
    und Fitness-Trend. Dabei rückten das eigene Heim im Allgemeinen und das Bad im
    Besonderen zunehmend in den Fokus.



  • Bereich 3: Bäder für die 50plus-Generation und speziell
    für Pflegebedürftige. Überzeugende Komfortlösungen im privaten wie im
    öffentlich-gewerblichen Umfeld seien eine "für uns prädestinierte Aufgabe".



Mobilisierung (auch) durch TV



Daher können Badprofis, resümierte König, mit ihren
Kernkompetenzen wie zielgruppenorientierten Sortimenten, umfassenden
Ausstellungspräsentationen, individueller Beratungs- und Servicequalität sowie
fachgerechtem Einbau mit Gewährleistung gerade bei anspruchsvollen
Renovierungsprojekten punkten. Allerdings müsse man den Verbrauchern diesen
Vorsprung "immer wieder neu beweisen".



Deshalb gehe die Sanitärbranche auch im kommenden Jahr mit einer
zentralen Maßnahme in die Publikumsoffensive: Am 20. September 2008 finde der
nächste bundesweite "Tag des Bades" statt. Er rücke die ständigen
Badausstellungen von Großhandel und Handwerk in den Mittelpunkt. Von der
erstmaligen TV-Präsenz erwartet die VDS "besonders starke
Mobilisierungseffekte". Das konkrete Instrument: fünf in der Woche vor der
Veranstaltung jeweils unmittelbar vor der "Tagesschau" national ausgestrahlte
Ankündigungsspots. Auch damit wolle man aktiv dazu beitragen, dass sich "der
unstrittige Modernisierungsstau auflöst und aus Badwünschen endlich reale
Badkäufe werden".



2008 "ein wenig günstiger"



Auf Basis der ifo-Marktdaten gab Pahl außerdem einen Überblick
über die Gesamtbranche der Haus- und Gebäudetechnik, zu der neben der
Sanitärwirtschaft die <nobr>Heizungs-,</nobr> Klima- und Lüftungssparten gehören. Hier müsse
man für 2007 ebenfalls eine "unerfreuliche Sonderkonjunktur" melden. Das gelte
vorrangig für den Inlandsumsatz, der den vorläufigen Schätzungen zufolge
gegenüber 2006 sogar um knapp 1% auf 29,4 Mrd. Euro sinke. Danach ist der
insgesamt leicht um gut 1% auf 37,5 Mrd. Euro steigende Branchenumsatz
ausschließlich dem nach wie vor florierenden Export (plus 8% auf 8,1 Mrd. Euro)
zu verdanken.



Für 2008 sind die Prognosen "ein wenig günstiger". Für die komplette Haus- und
Gebäudetechnik erwarte man um nominal 2% auf 38,3 Mrd. Euro wachsende
Verkaufserlöse. Daran seien das Inland mit gut plus 1% (29,8 Mrd. Euro) und das
Auslandsgeschäft mit über plus 4% (8,5 Mrd. Euro) beteiligt.



Positiv vermerkte Pahl, dass der mehrjährige Personalabbau in der Branche 2007
gestoppt wurde. Danach kann der Wirtschaftszweig die Mitarbeiterzahl mit
geschätzten 407.000 stabilisieren. Auch für das nächste Jahr sei diese
Größenordnung aus heutiger Sicht realistisch. Primär im Handwerk zeichne sich
tendenziell sogar ein Fachkräftemangel ab, obwohl die Branche ihre "traditionell
hohe Ausbildungsquote" von über 10% zumindest konstant halte.



Den seit Jahren registrierten Trend moderat steigender Unternehmenszahlen in der
Haus- und Gebäudetechnik auf jetzt insgesamt knapp 51.000 bestätige ifo auch für
2007. Er beruhe - wie schon in den Vorjahren - auf den Neugründungen im Sektor
"Handwerk/Installierende Betriebe".



siehe auch für weitere Informationen:<img src="http://www.baulinks.de/i/m-leer.gif" alt="Sanitärbranche, Sanitärhandel, Sanitär, Badezimmer, Vereinigung der Deutschen Sanitärwirtschaft VDS, Bad" width="4" height="4" border="0">




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