Sandsteinkeller trockenlegen - Tipps?

Diskutiere Sandsteinkeller trockenlegen - Tipps? im Forum Keller & Fundament im Bereich - Hallo, wir haben ein Haus mit Sandsteinkeller aus der Vorkriegszeit. Die Feuchtigkeit der Wände hat dort in den letzten Jahren zugenommen. Der...
Versickern wäre ja gut.

Aber eigentlich wollen wir ja die Bodenfeuchtigkeit vom Haus weg haben. Deswegen würden wir bei der Baugrubenverfüllung, nach Herstellung einer vertikalen Abdichtung auch keine Böden einbauen, die durchlässiger sind als die der Umgebung, um kein zusätzliches Stauwasser zu haben.


Eine zu überlegende Maßnahme könnte sein, die Grundmauern in diesem Bereich mit einer Abdichtung gegen "aufstauendes Sickerwasser" zu versehen.

Also:

- Ausschachten der Kelleraußenwand, bis Fundament
- Verbauen der Baugrube
- Abdichtungsflächen (Dichtungsträger) reinigen
- tragfähigen Untergrund vorbereiten
- Egalisierung des Dichtungsträgers mit Sperrputz
- vollflächige Putzlage mit Sperrputz
- mineralische Dichtschlämme oder kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtung KMB
- Noppenbahn mit Befestigung an der Oberkante (wichtige Detaillösung)
- Anfüllschutz vorsehen

Aber erstmal muss man rausbekommen wie nun das Wasser ans Haus gelangt.
 
betonplatten-kellerwand-aufbau-i24607_2018618232812.jpg@Mario

Wir haben vorhin etwas aufgemacht.
Der Aufbau ist: Betonplatten, Sand, Betonschicht (ca. 10cm dick), darunter aufgefüllt mit Sand, Steinen, Schutt (vermutlich nach dem Krieg).

Direkt an der Kellerwand liegen - in ca. 40cm Tiefe - große Sandsteine mit Zwischenräumen, vielleicht früher als "Sickermechanismus" gedacht. Der ganze Aufbau ist ziemlich feucht, auch die Kellerwand von außen. Nur oben auf den Betonplatten ist alles trocken.
 
Sickersteine...

Nur nochmal zum Verständnis: wir meinten eine vertikale Schicht aus Sickersteinen, wie hier zu sehen:

http://www.bledig-bau.de/Referenzen...bdichtung/galerie_kellerwandabdichtung_4.html

Nur dachten wir, um dem Sandstein die Möglichkeit zur Diffusion nach außen hin zu lassen, man soll keine vertikale Abdichtung aufbringen (im Gegensatz zu dem Link oben). Evtl noch eine Noppenbahn zwischen Sickersteine und Außenwand. Ein befreundeter Bauingenieur hat uns dazu mal geraten. Er meinte, durch diesen Aufbau in Kombination mit der Drainage würde ein Großteil der Feuchtigkeit vom Mauerwerk fern gehalten und es kann nach wie vor in alle Richtungen Feuchtigkeit abgeben, z.B. auch aufsteigende Feuchte.

Was meinst du dazu?

Da das Mauerwerk evtl. seit Jahren durchfeuchtet ist, müsste bei vertikaler Abdichtung mit Bitumen o.ä. die ganze Feuchte nach innen weg - ist meine laienhafte Vorstellung :)
 
Wir müssen zunächst ein paar Begrifflichkeiten klarstellen, sonst kommen wir durcheinander.

Die Sickersteine sind ja eine Ausführungsart für die Drainage und werden treffender auch als Drainagesteine bezeichnet.

Weiterhin wissen wir, dass die Grundmauern aus Sandstein(-quadern) gemauert ist.

Nun hat Sandstein gegenüber Backsteinen ein deutlich geringeres Porenvolumen, dass marginal kapillarleitfähig sein dürfte.

Insofern sind Begriffe wie Diffusion und gar "aufsteigende Feuchte" die selbst im Ziegelmauerwerk begrenzte Effekte sind hier noch weniger relevant.

Die Grundmauern verhalten sich nicht so wie ein ins Wasser gehaltener Lumpen.

Du selbst hast ja bereits "Materialproben" gewonnen. Tauch doch den Stein mal länger ins Wasser. Lass ihn abtropfen und wiege ihn ab besten. Wenn du keine passende oder hinreichend präzise Waage hast. Stecke den Stein in eine Tüte und prüfst das Gewicht beim nächsten Einkauf an der Kontrollwaage in der Gemüseabteilung vom Supermarkt. Dann schön in der Sonne austrocknen lassen und erneut mit Tüte wiegen.

Dann haben wir die Wassersättigung als Differenz von beiden Wägungen. So machen es die "Profi" um die Materialkennwerte zu ermitteln.

Wir haben es hier über die Fugen mit eindringenden Sickerwasser zu tun. Das nunmehr wiederum auf der Innenseite über die Putzfläche verteilt und dort auch die mitgeführten Salze aus dem Bodenwasser einlagert.

Du kannst ja auch mal innen ein "Fenster" im Verputz anlegen, da wird das vielleicht deutlich.

Das da durch die Kapillarkräfte nicht läuft, siehst du ja auch daran das deine Sockelzone noch tadellos dasteht.

Oft werden dort solche Schäden durch Spritzwasser überlagert, was bei dir durch den großzügigen Dachüberstand ausgeschlossen ist.

Eine Abdichtung schränkt natürlich die Transportmöglichkeiten für Feuchte immer in beide Richtungen ein.

Eine Drainage soll ja nur das aufstauen von Sickerwässern verhindern zur Austrocknung von Bodenfeuchtigkeit leistet sie nun keinen Beitrag und das wie dargelegt mit erheblichen Aufwand.

Wie gesagt bleibt noch die Frage woher nun die Feuchtigkeit stammt die sich an den Grundmauern sammelt. Es wäre besser diese vom Haus weg bzw. abzuleiten.
 
Ich denke die Massenzunahme bei Wassersättigung wird beim Sandstein um fünf Prozent sein. Beim Ziegel könne es da schon 20 Prozent sein. Also da liegen bedeutende Unterschiede vor.
 
skizze-markiert-h-henunterschiede-i24607_2018621155445.jpgSkizze

Hallo Mario,

hier eine Skizze vom Haus bzw. der Höhenunterschiede am Hang. Die Höhen sind nur geschätzt. Mit Blau markiert sind die sehr feuchten Bereiche im Keller. Die Wände sind alle nicht ganz trocken, aber besonders nass ist die Hofseite und (immerhin etwas besser) die zum Vorgarten.

Der Pfeil markiert die Stelle, an der wir außen aufgegraben und Fotos gemacht haben.
Die Himmelsrichtungen sind in etwa: Garten=Süden, Straße=Norden.
 
Die Skizze ist gut. Wobei wir die hydrologische Situation nicht kennen. Grundwasser wird ja wohl nicht so nah anliegen.

Wenn die anschließenden Böden nicht besonders durchlässig sind, könnte sich da Stauwasser bilden. Das hält sich dann unter dem Pflasterbelag länger. Wird dort das Regenwasser abgeleitet?

Bei der Garage gibt es keine Probleme.

Sind denn die Wände auch oberhalb der Oberkante vom Gelände feucht? Ist vor dem Kellerfenster ein Lichtschacht angeschlossen?

Wie gesagt die Verwendung von Sandstein stellt schon eine "Abdichtung" dar. Also horizontale Sperrungen mit Injektion wie in der Nachbarschaft mach hier keinen Sinn.

Schaue doch nochmals auf der Innenseite was unter dem Putz los ist.

Es bietet sich die Möglichkeit an die Mauern von außen abzudichten und Innen den Putz zu entfernen.

Nach dem Abtrocknen der Mauern innen (mindestens über den Winter stehen lassen), wird ein neuer Kalkputz erstellt.

Mit einer Verbesserung der Lüftung wird der Eintrag von Kondensat vermieden.
 
Thema: Sandsteinkeller trockenlegen - Tipps?

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