Pinselmaler
Hallo Laura,
die grundsätzliche Aussage, dass ein Lehmputz immer weicher wie ein Kalkputz ist, würde ich so nicht unterschreiben. Die Sache ist vielmehr, dass den meisten handelsüblichen Lehmputzen eine Armierung/Faser (z.B. Schilfrohrspälzen etc.) von vornherein zugesetzt ist, da es, gerade bei Leihen sonst zu riesigen Problemen (Risse/ Ablösung) bei der Ausführung käme. Bei handelsüblichen Kalkputzen ist so gut wie nie eine Armierung zugesetzt. Wichtig ist es zudem, bei Putzen nach der Druckfesigkeit (Erhärtung) zu schauen. Daran lässt sich auch ein bischen einschätzen, wie "flexibel" das Material ist. Je höher um so härter. Aber Achtung. Bei hydraulischen (NHL) Kalkputzen (z.B.Otterbein) kann es sein, dass die Endhärte erst nach ein paar Wochen eintreten kann und dann ordentlich ist. Grundsätzlich wäre es ratsam, Holzbauteile mit einem Gewebe zu überbrücken, da durch den Feuchteeintrag des Mörtels, der Balken die Feuchte aufnimmt, zu quellen beginnt und sich Luft verschafft. Ob jetzt Kunststoffgewebe, Glasfasergewebe, Hanfgewebe, Edelstahlgewebe, Zinkdrahtgewebe etc. zu verwenden sind, muss jeder selbst nach Gusto entscheiden.
Solltest Du Richtung Kalkputz tendieren, wäre vielleicht der Putz von der Firma Gräfix (61 Haar grob) als Unterputz etwas für Euch. Die enthaltenen Kälberhaare könnten evtl. ein Gewebe ersetzen. Erfordern aber noch einen feinen Deckputz. Vielleicht mal bei Gräfix oder Händler nachfragen. Bei Lehmputz kann ich euch den Hersteller Levita( auch zur Beratung) empfehlen. Die gewinnen Ihren Lehm direkt vor Ort und trocknen diesen mit Ihrer eigenen Sonnenenergie. Ökologischer geht es nicht mehr.
Nur, damit es nicht falsch verstanden wird. lch bin keine Außendienstler für Gräfix oder Levita.
Otterbein macht auch gute Trockenmörtel. Wobei mir selbstgemachte Sumpfkalkputze am liebsten sind!
Hoffe, ich konnte etwas Verwirrung stiften.......
Herzlichst!
Daniel