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Jan F. Schubert
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Hallo Forum, habe heute in der Ostsee-Zeitung (vormals Wasser-Prawda) folgendes gefunden:
"Ein Kaufmann aus Bad Oldesloe will die Uni Greifswald vor Gericht zerren: Weil die Forscher in einer Studie
angebliche falsche Schlüsse über Reetdächer ziehen, will Händler Tom Hiss die Uni verklagen
Bad Oldesloe/Greifswald
(OZ 03.02.2009) Dass allerlei böse Gerüchte rund um den Baustoff Reet kursieren – das ist Tom Hiss gewohnt. Bisher
war das Gerede aber nicht schädlich für sein Geschäft, bisher konnte er alle Argument entkräften. Doch nun
wird das Naturmaterial auch von Wissenschaftlern schlecht gemacht – und genau das will der Reet-Händler
aus Bad Oldesloe nicht einfach hinnehmen: „Genug ist genug“, sagt der 43-Jährige und zieht gegen
die mutmaßlichen Verleumder zu Felde: Hiss will Forscher der Uni Greifswald verklagen, weil sie seiner
Ansicht nach falsche Schlüsse aus einer Studie über Reetdächer ziehen. „Die Uni hat der gesamten Branche
massiv geschadet.“ Hintergrund des drohenden Rechtsstreits
ie Greifswalder Wissenschaftler um
Prof. Frieder Schauer vom Institut für Mikrobiologie hatten fast 50 000 Reetdächer in ganz Norddeutschland untersucht
und wollten klären, ob Pilze und Bakterien Reet schaden können. Lediglich auf einem einzigen Dach in
Brandenburg entdeckten die Forscher einen Weißfäulepilz, der das Material angegriffen hatte. „In der Pressemitteilung
der Uni wurde es aber so dargestellt, als ob dieser Pilze eine Gefahr für alle Reetdächer wäre. Das
ist aber falsch“, sagt Hiss. Zum einen liege das betroffene Haus in einem Wald, was grundsätzlich schlecht
für Reet sei, und zum anderen komme der Pilz in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und
Niedersachsen gar nicht vor. „Die Forscher tun der Branche und dem Baustoff Unrecht“, so Hiss.
Der Bad Oldesloer Händler bereitet nun eine große Sammelklage gegen die Uni vor. Sein Anwalt hat die Forscher
angeschrieben und zu einer Stellungnahme aufgefordert.
„Ich will erreichen, dass die Uni ihre Presseerklärung korrigiert. Ansonsten werde ich auch auf Schadenersatz
klagen.“ Händler und Produzenten, aber auch Dachdecker aus ganz Deutschland sollen sich ihm anschließen: Viele
Kollegen hätten bereits Unterstützung signalisiert. Der Großhändler kennt sich aus mit dem Naturstoff:
Seine Familie stammt von der Insel Fehmarn, handelt seit gut 100 Jahren mit Reet. Seit 1991 ist das Unternehmenin
Bad Oldesloe zu Hause und zählt zu den größten Reet-Händlern im Land. „Wir handeln mit etwa
15 000 Tonnen pro Jahr. Das reicht,um750 Häuser einzudecken“, so Tom Hiss. Den Großteil seiner Ware baut Hiss sogar selbst an: „Wir haben
Anbaugebiete in Rumänien und auch in der Türkei.“
Vor allem in Rumänien, im Donau-Delta, seien die Bedingungen ideal für das Reet. „Dort ernten wir
beste Qualität, diewir regelmäßig im Labor überwachen lassen.“ Nach einigen schwachen Jahren sei die Reet-Branche
nun wieder im Aufwind: „Es gibt ein leichtes Wachstum.“
Genau das will sich Hiss nicht durch die Studie aus Greifswald kaputt machen lassen."
Hmmm, grübel grübel...
Wird hier Schwarzmeer-Ware schöngeredet?
Alles Gute
"Ein Kaufmann aus Bad Oldesloe will die Uni Greifswald vor Gericht zerren: Weil die Forscher in einer Studie
angebliche falsche Schlüsse über Reetdächer ziehen, will Händler Tom Hiss die Uni verklagen
Bad Oldesloe/Greifswald
(OZ 03.02.2009) Dass allerlei böse Gerüchte rund um den Baustoff Reet kursieren – das ist Tom Hiss gewohnt. Bisher
war das Gerede aber nicht schädlich für sein Geschäft, bisher konnte er alle Argument entkräften. Doch nun
wird das Naturmaterial auch von Wissenschaftlern schlecht gemacht – und genau das will der Reet-Händler
aus Bad Oldesloe nicht einfach hinnehmen: „Genug ist genug“, sagt der 43-Jährige und zieht gegen
die mutmaßlichen Verleumder zu Felde: Hiss will Forscher der Uni Greifswald verklagen, weil sie seiner
Ansicht nach falsche Schlüsse aus einer Studie über Reetdächer ziehen. „Die Uni hat der gesamten Branche
massiv geschadet.“ Hintergrund des drohenden Rechtsstreits
Prof. Frieder Schauer vom Institut für Mikrobiologie hatten fast 50 000 Reetdächer in ganz Norddeutschland untersucht
und wollten klären, ob Pilze und Bakterien Reet schaden können. Lediglich auf einem einzigen Dach in
Brandenburg entdeckten die Forscher einen Weißfäulepilz, der das Material angegriffen hatte. „In der Pressemitteilung
der Uni wurde es aber so dargestellt, als ob dieser Pilze eine Gefahr für alle Reetdächer wäre. Das
ist aber falsch“, sagt Hiss. Zum einen liege das betroffene Haus in einem Wald, was grundsätzlich schlecht
für Reet sei, und zum anderen komme der Pilz in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und
Niedersachsen gar nicht vor. „Die Forscher tun der Branche und dem Baustoff Unrecht“, so Hiss.
Der Bad Oldesloer Händler bereitet nun eine große Sammelklage gegen die Uni vor. Sein Anwalt hat die Forscher
angeschrieben und zu einer Stellungnahme aufgefordert.
„Ich will erreichen, dass die Uni ihre Presseerklärung korrigiert. Ansonsten werde ich auch auf Schadenersatz
klagen.“ Händler und Produzenten, aber auch Dachdecker aus ganz Deutschland sollen sich ihm anschließen: Viele
Kollegen hätten bereits Unterstützung signalisiert. Der Großhändler kennt sich aus mit dem Naturstoff:
Seine Familie stammt von der Insel Fehmarn, handelt seit gut 100 Jahren mit Reet. Seit 1991 ist das Unternehmenin
Bad Oldesloe zu Hause und zählt zu den größten Reet-Händlern im Land. „Wir handeln mit etwa
15 000 Tonnen pro Jahr. Das reicht,um750 Häuser einzudecken“, so Tom Hiss. Den Großteil seiner Ware baut Hiss sogar selbst an: „Wir haben
Anbaugebiete in Rumänien und auch in der Türkei.“
Vor allem in Rumänien, im Donau-Delta, seien die Bedingungen ideal für das Reet. „Dort ernten wir
beste Qualität, diewir regelmäßig im Labor überwachen lassen.“ Nach einigen schwachen Jahren sei die Reet-Branche
nun wieder im Aufwind: „Es gibt ein leichtes Wachstum.“
Genau das will sich Hiss nicht durch die Studie aus Greifswald kaputt machen lassen."
Hmmm, grübel grübel...
Wird hier Schwarzmeer-Ware schöngeredet?
Alles Gute