Schnitt Apfelbaum
Puh, gar nicht so einfach, anhand der Bilder die Sachlage zu analysieren.
Ich würde es dabei belassen, also nichts mehr abschneiden. Der Baum scheint mir ziemlich starkwüchsig zu sein, hat vermutlich eine Sämlingsunterlage - deshalb auch der steile Astwinkel, der auf noch starkes vegetatives Wachstum hinweist. Das Abspreizen der Leitäste ist mit Sicherheit eine gute Vorgehensweise, um den Baum etwas zu beruhigen.
Ich hätte allerdings nicht ganz so kräftig reingeschnitten:
Aus dem ersten Bild geht hervor, dass man gut auf die äußeren Seitentriebe hätte ableiten können, das wäre besser gewesen. Ausserdem sehe ich, dass viele horizontale Seitentriebe entfernt wurden - diese hatten evtl. schon Blütenknospen angesetzt. Hätte man die z.T. dran gelassen, wäre der Baum auch ruhiger geworden, und man hätte noch ein paar Äpfel ernten können. Deshalb hier noch einmal die Grundregel: "Starker Rückschnitt fördert starken - also vegetativen - Austrieb!"
Außerdem ist es wichtig, die Triebe "auf Astring" zu schneiden! Z.T. sind die Schnitte zu tief angesetzt, was eine schlechte Verwachsung der Schnittwunde bewirkt. Gleiches gilt, wenn man zuviel dranläßt.
Ich würde abwarten, was der Baum in den kommenden Monaten macht - und evtl. im Juli/August einen Sommerschnitt einlegen, was ebenfalls das Wachstum schwächt.
Zu guter Letzt würde mich noch intessieren, um welche Sorte es sich denn handelt.
Gruß, f.h.