Nochmals Treppe - Frage zum Schleifen und Ölen

Diskutiere Nochmals Treppe - Frage zum Schleifen und Ölen im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo liebes Forum, in meinem Haus BJ 1930 befindet sich eine Holztreppe. Die erste Generation hat da Linoleum drauf geklebt. Spätere dann...
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drumbledore

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treppe-drauf-schleifen-i26170_20229316216.jpgHallo liebes Forum,

in meinem Haus BJ 1930 befindet sich eine Holztreppe. Die erste Generation hat da Linoleum drauf geklebt. Spätere dann nochmal Laminat drauf geschraubt.

Ich würde die Treppe gerne wieder erstrahlen lassen.

Beim Entfernen des Laminat und des Linoleum der ersten Treppe finde ich reichlich Schmutz, alten Kleber, Klebestreifen. So dick, dass ich beschlossen habe mit dem Bürstenschleifer drauf zu gehen und die Ecken mit Bürstenaufsatz auf Akkuschrauber und Deltaschleifer zu behandeln.

Prinzipiell geht das gut - der Dreck, Kleber und Patina geht schnell weg. Aber natürlich bekomme ich heftigen Rillen von der Bürste, was bei einer Treppe nicht ganz so hübsch ist. Außerdem schließen sich damit zwei Fragen an: mit einem Exzenterschleifer brauche ich nicht mehr arbeiten - dafür sind die Rillen von den Bürsten zu tief. Delta geht, weil man mit dem etwas kippen kann.

Meine Fragen:
- gibt es einen sinnvolleren Weg, die Treppe "sauber" zu machen?
- wie bekommt man tiefe Schmutzstellen weg?
- nur kurze Frage zum Öl: welches Öl bei dieser Treppe?

Dankeschön :)

Grüße
Holger
 
Eine harte Bürste auf Weichholz ist...

...Unsinn. Warum genau schleifst Du die Stufen nicht einfach? Es ist nicht sinnvoll, Treppenstufen in der beschriebenen Art zu strukturieren.

Die Wopti - Fräse ist für starke mittige Abnutzung der Stufen gedacht. Das liegt hier ja wohl nicht vor.

Welches Öl? Ich abeite mit Produkten von Natural, da wäre es also das "Parkettöl". Wachsfrei Fussbodenöle anderer Naturfarbenhersteller wie Livos, Naturhaus, Kreidezeit sind ebenso geeignet.

Grüße

Thomas
 
Bürstenschleifer...

...war Quatsch - das ist mir dann auch klar geworden. "Schleifen" wird nicht gehen. Ich werde vorher mit einem Stechbeitel daran gehen müssen, um den Kleber zu entfernen. Das kommt man mit schleifen nicht durch. Ich hatte gehofft es gäbe noch eine weniger aufwändige/anstrengende Variante...

Danke erstmal

Holger
 
Heissluft...

...und Spachtel sind schonender und effektiver als Stecheisen.

Ferner gibt es einen Lackschaber. Auch wesentlich besser als Stecheisen. Sowas zum Beispiel:

https://www.amazon.de/MANUFORE-Farb...ords=Lackschaber&qid=1662294785&s=diy&sr=1-11

Und die Lackfräse von z.B. Metabo, die, vorsichtig gehandhabt, viel Arbeit sparen kann:

https://www.amazon.de/Metabo-LF-724...2294860&s=diy&sprefix=lackfräse,diy,91&sr=1-3

Produkthinweise exemplarisch zur Verdeutlichung, soll keine Werbung sein.

Große Erfolge

Thomas
 
Treppenstufenfräse, die Zweite

Hallo Thomas,

grundsätzlich hast du recht. Warum Abschleifen nicht gehen soll, verstehe ich auch nicht so ganz. M. M. n. ist ein Glätten von Bürstenstrukturen kein so großer Akt.

Du schreibst: "Die Wopti - Fräse ist für starke mittige Abnutzung der Stufen gedacht."
Das mag so sein. Zumindest wird sie von Wortmann, dem "Erfinder", so beworben. Man kann mit ihr aber z. B. auch Treppenstufen komplett ab-, bzw. plan fräsen.
Zum ersten Mal im Einsatz gesehen habe ich sie als ein Schreiner alte, völlig ausgetretene Stufen vollflächig ca. 15 - 20 mm fräste und mit neuen, entsprechend dicken Holzplatten belegte.

Der Unterschied der Wopti zu einer Lackfräse ist der, dass der Messerkopf der Wopti nicht verstellbar plan/bündig zur Auflage/Fuß/Gleitfläche der Maschine sitzt. D. h., die Spandicke, bzw. der Materialabtrag wird nur durch die Höheneinstellung der "Schablone" eingestellt (siehe YT-Film). Im Gegensatz zu einer Lackfräse kann man mit der Wopti keine "Riefen" oder Unebenheiten fräsen, wenn die Schablone korrekt ausgerichtet ist.

Ich habe sie vor einigen Jahren gekauft um zur Reparatur von (eingebauten) Fachwerkbalken Abplattungen "großflächig" zu planen, um neue Bohlen oder Balkenstücke anzuleimen. Man kann mit ihr wirklich millimetergenau arbeiten und die Zeitersparnis ist für mich, da im professionellen Einsatz, immens.
Beispiel: Letzte Woche habe ich einen senkrecht stehenden Fw-ständer auf ca. 4 m Länge abgefräst um ihn aufzudoppeln. Dazu habe ich eine entsprechend lange Schablone gebaut, diese am Ständer ausgerichtet, fixiert und den Balken abgefräst. Dauer der Aktion, inkl. Schablonenbau 4,5 Std..
Ich brauche die Maschine nicht oft, möchte sie aber nicht mehr missen.
Gruß,
KH
 
Doch Bürsten?

Jetzt steht da: "Grundsätzlich ist das schleifen von Bürstenstrukturen kein Problem" - also doch mit der Bürste ran und dann Schleifen?

Vorher Schleifen macht keinen Sinn. Der Kleber (3-4mm) verstopft das Schleifblatt völlig...
 
Doch bürsten?

Wenn Du erst Kerben produzieren willst, die Du dann wieder durch Schleifen verschwinden lässt, gerne. Sinnlos viel Materialabtrag, aber wenn's Spaß macht... Andere Möglichkeiten, den Lack zu entfernen, stehen oben.

@ Karl-Heinz

Die Fräsen ähneln sich. In der Hand des Fachmannes bietet die Wopti - Fräse eine größere Palette von Anwendungsmöglichkeiten. Ein Laie allerdings kann damit viel mehr zerstören :)

Ich nehme die Lackfräse öfters dann, wenn ich bei kräftiger lackierten Dielenböden Ränder und Ecken bearbeite.

Grüße

Thomas
 
Re: Doch Bürsten?

Hallo Holger,

nein, Bürsten ist auf jeden Fall die falsche Technik. Wenn du mit einer Bürste ran gehst, egal ob Walzen- oder Topfbürste und selbst mit einer relativ "weichen" Nylonbürste, werden die weichen Fasern der Sommer-Jahresringe raus gebürstet, die harten (dunklen) Fasern der Winter-Jahresringe bleiben erhaben stehen. Die Oberfläche wird rau/wellig/uneben. Probiere es einfach mal an einem glatt gehobelten Brett. Dann siehst und fühlst du was ich meine.

Wenn du es bisher mit Schleifpapier probiert hast und dieses sich schnell zu setzt, wäre evtl. der nächste Versuch, es mit Schleifgitter zu probieren. Das Gitter setzt sich nicht so schnell zu.
Wenn das auch nicht fruchtet, kommt der bereits von Thomas genannte Lackschaber ins Rennen. Damit kannst du zunächst das Gröbste manuell ab schaben, um anschließend zu schleifen. Je nachdem wie viele Stufen es sind dauerts halt mit der händischen Schaberei (und wird die eine oder andere Blase an den Händen geben).
Wenn dir das zu viel Äktschn ist, kaufe oder miete eine Lackfräse um den groben Schmodder runter zu fräsen und anschließend zu schleifen. Die Lackfräse kann aber nur im Zehntel Millimeterbereich abfräsen. D. h., sind die Stufen auch noch ausgelatscht, fräste dir nen Wolf und es entstehen Riefen, die dann raus geschliffen werden müssen.
Deshalb empfahl ich dir die Wopti-Fräse. Mit der kann man von 0 bis 5 mm in einem Durchgang abfräsen. Weil die Fräse eher selten verwendet wird, ists fraglich ob man sie irgendwo mieten kann. Zur Not müsstest du sie halt kaufen und könntest sie anschließend wieder verkaufen.

Mit dem Stechbeitel würde ich an deiner Stelle erst gar nicht anfangen. Das wird eh nix. Wenn überhaupt, dann würde ich es eher mit einem alten Hobel versuchen. Wobei, wenn auf den Stufen ein zementärer Kleber ist, wird ein Hobel direkt beim ersten Stoß stumpf. Du verbringst mehr Zeit mit Schärfen als mit den Stufen.

Gruß,
KH
 
Re: @ Karl-Heinz

Hallo Thomas,

"Ein Laie allerdings kann damit viel mehr zerstören :)"
Das ist wohl war.
Wobei, ich denke "gefährlicher" als eine falsch benutzte Lackfräse ist die auch nicht.
Der "Vorteil" der Wopti ist, dass sie eben kein Material "nach unten" ab nimmt. Man muss mit ihr von vorne ins Holz rein fahren. Und wenn man die Maschine fräsen lässt ohne zu fest drauf zu drücken, "ebnet" sie eine Fläche von alleine. Auch ein mehrfaches Drüberfahren über bereits abgefräste Flächen nimmt kein weiteres Material ab. (Mit anderen Worten, für deine Zwecke "kräftiger lackierten Dielenböden Ränder und Ecken bearbeiten" eher ungeeignet)
Die "Kunst" im Umgang mit der Wopti ist, die sog. "Schablone" (die Auflage, die vor die Stufen gespannt wird) korrekt parallel und im richtigen Winkel zur zu bearbeitenden Oberfläche zu montieren. Wenn man sich darauf konzentriert sind alle Spatzen gefangen.
Natürlich sollte man zuerst ausgiebig an Probestücken üben. Aber das ist ja immer so wenn man neues Equipment nutzen will.
Ich habe mir die Original-Schablone nicht gekauft, baue mir die Auflagen aus Siebfilmplatten, abgerichteten Holzklötzen/Balkenstücke und Justierschrauben nach Bedarf selbst. Aber wie gesagt, ich nutze sie auch zu anderen Zwecken.

Gruß,
KH
 
@ KH

Die Sache mit der Schablone macht Wopti reizvoll - für stark unebene Flächen. Ich denke immer 'mal drüber nach mir so ein Teil zuzulegen für unebene Bohlen, die breiter als meine Hobelmaschine sind. Mit einer Schienenkonstruktion sollte das gut funktionieren.

Die Stufen scheinen aber ja nun mehr verdreckt als verzogen. Da ist es eher sinnvoll, mit geringem Abtrag zu arbeiten.

Letztlich wären beide Maschinen leicht oversized. Die beschriebenen Probleme würde auch ich mit Heissluft / Spachtel oder Lackschaber lösen. Vermutlich sind die Trittstufen ja nicht endlos dick und ein sparsamer Materialabtrag sinnvoll.

Grüße

Thomas
 
Thema: Nochmals Treppe - Frage zum Schleifen und Ölen

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