Lohnt sich eine Lüftungsanlage im sanierten Altbau

Diskutiere Lohnt sich eine Lüftungsanlage im sanierten Altbau im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo, wir sanieren gerade unseren Altbau. Bezüglich der Wärmedämmung wird folgendes gemacht. - Fassade aus 30 cm Bimsstein wird von außen mit...
Achja...

...ein echte Wertsteigerung kann sein, wenn man keine Billigfliese nimmt, sondern echten Naturstein.
Bei vielen Menschen, die das Vollprogramm (Energiesparmaßnahmen) abspulen bleibt für die wirklich schönen Dinge kaum noch Geld.
Solange der Energieberater nicht haften muss für seine Energiespareinschätzungen wird sich an dem Greuel auch nichts ändern.
Aber der Planer haftet 30 Jahre, für dass was er plant!
 
Hallo,

nachdem hier die meisten Beiträge ja völlig am Thema Lüftung ja oder nein vorbeigehen, einige grundsätzliche Anmerkungen:

1. Man unterscheidet Wohnungslüftung mit und ohne WRG
2. Eine Amortisationsrechnung nach BAFA-Art gibt nicht den meisten Sinn (Amortisationszeiträume). Besser ist es, die Kosten einer zusätzlich eingesparten Kilowattstunde Endenergie - sg.Grenzkosten - miteinander zu vergleichen.
Selbstverständlich, nachdem vorher die Ziele (z.B. EneV - 40% oder ähnlich) gesetzt wurden. Excel hilft dabei gewaltig, der Energieberater selten.
3. Als Ergebnis wird man feststellen dass Lüftung mit WRG so ziemlich die teuerste Maßnahme ist und in aller Regel ausscheidet.
4. Lüftung ohne WRG ist möglich, setzt aber entsprechende energiesparende Lüftermotoren voraus, die bedarfsgesteuert geführt werden.
5. Als Kosten können Sie 30 - 45 €/m2 Wohnfläche ansetzen, was aber stark von den Grundrißgegebenheiten beeinflut wird.

Im Übrigen haben wir seit Juli 2009 eine neue DIN 1946 Teil 6(Entwurf), die bedarfsgeführte Wohnraumlüftung verlangt.
Mein Eindruck nach Einbau : nie wieder ohne.
Das ist keine Komfortfrage sondern eine Hygienefrage. Und wenn sich das erst einmal bei Mietern herumgesprochen hat, das man Frischluft verlangen darf, wird es zur Rechtsfrage.

Alles klar ?

Grüße vom Niederrhein
 
Wenn man sich das mal ....

...ausrechnet.
Für meinen persönlichen Komfort wäre es mir zu teuer.
Und so was auf die Miete umzulegen, ob das wohl funktioniert? Wenn nicht, lohnt sich Vermietung im Privatbereich wohl nicht mehr. (Ich rede natürlich vom Bestand) Aber Gott sei Dank ist es ja noch nicht in ein Gesetz gegossen.

Ein schönes Wochenende
Jörg
 
Wenn

ich das recht verstehe, geht die DIN 1946, Teil 6 davon aus, dass die Menschen in diesem Lande zu blöde sind, ein Fenster auf- und zuzumachen?
Naja, wenn ich mir viele Dinge in diesem Lande angucke, kann´s schon stimmen ;-)).
MfG
dasMaurer
 
Wenn sich bei...

...den Mietern erstmal herumspricht, dass eine zusätzliche
Wärmedämmung, Fenster wechseln oder andere Energiesparmaßnahmen sich nicht rechnen und sie zu unrecht eine höhere Miete bezahlen müssen, dann wird dies eher zur Rechtsfrage.
Fragwürdige DIN-Normen haben wir schon genügend, es heißt ja auch "Deutsche-Industrie-Norm".
Bei Frischluftbedarf mache ichs Fenster auf, bei vorhandener Strahlungsheizung eh kein Problem!
 
Lüften

> Wenn ich das recht verstehe, geht die DIN 1946, Teil 6
> davon aus, dass die Menschen in diesem Lande zu blöde
> sind, ein Fenster auf- und zuzumachen?

Vielleicht geht sie ja auch davon aus, dass viele einfach
zeitlich nicht in der Lage sind, alle 2h für 5 min zu
lüften weil man arbeiten muß oder schläft oder einfach
nicht der Sklave einer Wohnung sein will, die nicht
vollständig durchdacht und geplant wurde.
 
Wobei ...

... diesem Personenkreis es vielleicht auch ausreicht, während der Anwesenheit vernünftig zu Lüften.
Wenn ich nicht zu Hause bin, verbrauche ich keinen Sauerstoff und gebe keinen Wasserdampf ab ;-)
In absolut luftdichten Gebäuden mit geringer Heizlast mag eine KWL mit WRG notwendig und vernünftig sein, im Bestand, na ja, vielleicht etwas überreguliert und realitätsfremd.

Grüße
Jörg
 
Au weia!

Sie schreiben:
Vielleicht geht sie ja auch davon aus, dass viele einfach zeitlich nicht in der Lage sind, alle 2h für 5 min zu lüften weil man arbeiten muß oder schläft oder einfach nicht der Sklave einer Wohnung sein will, die nicht vollständig durchdacht und geplant wurde.

Moderne Sklaverei - ist nicht die Bewohnbarkeit von einer Wohnung mit Fenstern sondern der Schmarrn, der in immer kränker werdenden Köpfen von Reglementierungsfetischisten entsteht und von nicht minder gesunden Vollstreckern für gut befunden und propagiert wird.

Bald kommt wieder der Blockwart in die Strasse, der die Fenster auf und zu oder die Lüftung an oder aus Macherei überprüft und diejenigen anzeigt, die sich dagegen stellen oder es einfach nur vergessen.
Wahrscheinlich wird dann das energieökologische Standrecht geschaffen, dass diesen Aufpassern erlaubt, gleich die Verfehler hinzurichten.

Früher gab es Wände, Decken und Dächer, Türen und Fenster und Kamine und Menschen, die wohnen durften.

Jetzt gibt es Wadelbeisser die schon schreien, wenn man kein Energiesparleuchtmittel einkauft, nur weil man kein Sondermüll in der Wohnung haben will. (haben Sie sich mal die Handlungsanweisungen angesehen, die laut Gesundheitsamt angewendet werden sollen, wenn eine Energiesparlampe auf den Boden gefallen ist??)

Aber alles in Allem geht es darauf hinaus: Wer damit Kohle macht, der propagiert es - die anderen MÜSSEN damit leben!

… und es ist noch nicht Fasching / Karneval.

FK
 
@Jens,

genau. Man hat erkannt, dass Mieter zwar stoßlüften sollen, das aber aus naheliegenden Gründen (Urlaub, Krankheit, Schlaf, sonstwie bedingte Abwesenheit) nicht können, sich also in einem Fall subjektiver Unmöglichkeit befinden.
Weiter hat man daraus geschlossen, dass sie auch nicht für Schimmelpilzbefall verantwortlich gemacht werden können, denn eine moderne Wohnung hat eben diese bedarfsgesteuerte Lüftung zu haben. Fehlt die, hat der Planer was vergessen, was einen Haftpflichtfall auslösen wird. Also Kollegen: nie wieder ohne bedarfsgesteuerte Lüftung. Die ist ruhig, wenn niemand da ist und legt los, wenns feucht wird.
Apropos "Noch kein Gesetz", ab Entwurf der DIN-Norm kann hierauf zurückgegriffen werden, oder genauer, ab jetzt ist sie anerkannte Regel der Technik. Fehlende Lüftungsmöglichkeiten gehen ab sofort zu Lasten des Hauseigentümers bzw. seines Planers.

Grüße vom heute recht feuchten Niederrhein mit kräftiger Westlüftung
 
"Eine moderne Wohnung...

...hat eben eine bedarfsgesteuerte Lüftung zu haben".
Basta!
Da sieht man die ganze Arroganz dieses Planers!
Da bestimmt wieder jemand was anerkannte Regeln der Technik sind.
Aus dem Buch "Richtig Bauen" von Prof. Meier, Seite 307,
"Naturgesetzliche Zusammenhänge und logische Schlußfolgerungen sind die Basis technischen Handelns. Wird diese Plattform verlassen, geht vieles in der Technik daneben, Fehler und Schäden sind programmiert. Diesem Fehlverhalten nun auch noch ein rechtmäßigen Anstrich zu geben, werden fragwürdige Aktivitäten oft in Gesetzen, Verordnungen und Vorschriften festgeschrieben. Sie bekommen damit einen offiziellen Charakter- und suggerieren damit Richtigkeit. Mit irreführenden Vorschriften aber betritt man strafwürdiges Terrain."
"Wegen der vielen Fehler in den DIN-Normen durch übertriebene Kooperation mit der Wirtschaft und großen lobbyistischen Einfluß der Industrie müssen DIN-Vorschriften mit großer Zurückhaltung und Vorsicht angewendet werden."
 
Herr Beckmann ich habe die Befürchtung das Sie auch noch jubeln werden wenn die Realitätsfremden in Berlin bzw. irgend ein Lobbyist es zum Gesetz machen bzw als Stand der Technik deklarieren das man seinen Po nur noch mit 5 lagigem Klopapier wischen darf....

....sämtliche Hauseigentümer werden inzischen durch ENVE, DIN usw entmündigt, dass ich weder eine luftdichtes Haus noch eine damit verbunde Zwangslüftung haben möchte interessiert niemanden, ein Brennwertkessel lass ich mir ja noch gefallen, aber bei den geforderten Regenrativen Energien bei Neubauten gehts dann schon los, ich will das alles doch gar nicht, ist das die Freiheit welche man in Deutschland hat? Na dann guten Nacht Deutschland.

@Florentine: Ich würde weder den Dämmwahnsinn im ersten Beitragausführen lassen, noch den Blow-Door-Test machen, noch eine Lüftung einbauen...soviel dazu.


Edit: Uhhiii da kann jemand nicht mit Kritik umgehen...scheinheilig solche Leute, Argumente scheinen sie ja nicht mehr zu haben....tzzz
 
Tja,

da hat man dem Bundesdeutschen Bürger mal wieder ein wenig selbstständiges und eigenverantwortliches Handeln abgenommen ;-)). Find ich doch nett.
Mal sehen, wann aufrechter Gang und selbstständige Atmung untersagt werden. Dann sind wir alle mit ´nem direkt aus dem Innenministerium ferngesteuerten Rollstuhl mit Beatmungsgerät unterwegs.
Was freu ich mich auf die Zukunft.
MfG
dasMaurer
 
Jeder hat es selbst in der Hand...

...Dämmbaustil oder Baumeisterkunst!
Heute im neuen Okötest!
Rohstoffe: "Die Angst vor dem Ende"
"Der Rohstoffboom nimmt immer beängstigendere Ausmaße an.
Dabei ist längst klar: So wie bisher kann es mit der Ausbeutung des Planeten nicht weitergehen. Mit technischen Fortschritt allein ist das Problem nicht zu lösen. Die Menschen müssen lernen, mit Verzicht zu leben."
Vielleicht sollte man einfach auf die Lüftungsanlage verzichten, dann auf die Styropordämmung, auf die 3-Fachverglasung und und...
Es geht einfacher, günstiger und nachhaltiger!
Irgendwann werdens auch manche Planer einsehen!
 
Nochmals Danke...

... für die vielen Antworten.

Ich persönlich bin der Meinung, dass Dämmung durchaus seine Berechtigung hat. Auch wenn ich nicht wirklich an die Zahlen glaube, die bei den Berechnungen gemäß EnEV herauskommen, so hat die Praxis schon gezeigt, dass in vielen Altbauten alleine durch Dämmmaßnahmen der Verbrauch an Gas oder auch Heizöl beträchtlich gesunken ist.

Aber es ist schön, verschiedene Meinungen dazu zu lesen. Wenigstens trägt es dazu bei, ein wenig in die andere Richtung zu gucken und nicht nur Schwarz oder Weiss, sondern auch mal ein wenig Grau sehen zu können.

Nach diesem Thread und unserem derzeitigen Standpunkt werden wir weiter bei den Dämmmaßnahmen bleiben. Auch, weil wir eine neue Fassade haben möchten (das Haus hat keine schöne oder erhaltenswert alte) und in diesem Zuge die Dämmung mit Zellulose weder fürchterlich umweltverschmutzend noch so teuer ist. Auf die Lüftungsanlage werden wir aber wohl verzichten. Wir haben auch vorher schon oft und viel gelüftet und uns sind die Kosten einfach für den Komfortgewinn zu hoch. Auch mit unserer Wandheizung, den Lehmputz werden wir den Wohnkomfort beträchtlich steigern. Wenn wir das Geld für die Lüftungsanlage stattdessen in Fliesen, Bodenbelägen, netten Detaillösungen usw. stecken, wird sich die Wohnqualität auch und vielleicht sogar in einem größeren Umfang verstärken.

Wenn noch weitere Meinungen oder so hier geschrieben werden, freuen wir uns darüber. Wir sind aber auch über die bisherigen Antworten schon sehr dankbar.
 
Viel Erfolg bei der Sanierung

Wenn Ihr mit dem Lüften auch so klar kommt, ist es auch
gut. Mit der Wandheizung und Dämmung, die potentielle
Kaltstellen unter dem Taupunkt verhindern und Lehmputz
in ganzen Haus (wir haben in drei Räumen auch einen
Lehmstrukturputz, primär weils gefällt), der Feuchtigkeitsspitzen
abfängt, sollten sich potentielle Schimmelprobleme auch
erledigen.
 
Mit WH und Dämmung...

...braucht Ihr sicher keine aufwendige Lüftung, wenn Ihr Küchen und Bäder effektiv, also bedarfsgesteuert, ablüften könnt.

Im sanierten Altbau ohne Dämmung/ WH sieht das alles etwas anders aus, und der Bauherr ist gut beraten, sich statt von der auch hier auftretenden Baupolemik vom gesunden Menschenverstand leiten zu lassen. Eine Wärmerückgewinnung wird sich selten "rechnen", aber eine bedarfsgesteuerte Lüftung würde ich in jedem Fall empfehlen. Vor rund 15 Jahren habe ich mein MFH saniert, und durch Streit in der damaligen Eigentümergemeinschaft und kleines Budget wurde lediglich Abluftventilatoren in den Bädern und Anschlußmöglichkeiten für Küchenabsaughauben geschaffen. Das war zu wenig, und ein Nachrüsten im Bestand macht mir schon einige Zeit Kopfschmerzen. Hier arbeiten alle tagsüber, lüften nach Kräften, und dennoch gibt es problematische Ecken mit Kondensatausfall.

Den pauschalen Verriß des Lüftungsthemas durch einige hier halte ich somit für nicht angemessen.

Grüße

Thomas
 
Erfahrungen:

Wir betreiben selber eine Lüftungsanlage mit Rückgewinnung in einem sanierten Altbau seit 5 Jahren. Die Anlage (damals Kosten 1900 Eur) läuft auf niedrigster Stufe, das sind bei uns gemessene 20 Watt, die Rohrführung wurde stark vereinfacht (ohne Weitwurfdüsen, die Auslässe direkt über Tür). Im Sommer ist sie häufig aus. Das Ergebnis ist immer das Gefühl sich in frisch gelüfteten Räumen zu bewegen, keine muffige Luft wie sonst immer besonders im Winter. Die Anlage hört man nicht. Seitdem auch keine Schimmelecken mehr (übrigens auch nicht in den Filtern oder der Anlage - so ein Quatsch...).

Ich halte das vor allem für einen Komfortgewinn und würde es jederzeit wieder machen. Aber jeder nach seinem Geschmack. Vor allem sollte man es mal erlebt haben, das scheint mir nicht bei jedem hier der Fall zu sein...

@florentine: Du wirst auch ohne Anlage Luft bekommen, es ist noch keiner in einem luftdichten Haus erstickt :), wirst halt nur ein bisschen mehr lüften müssen, aber das müssen die andern auch.

Grüße aus dem Odenwald...
 
KWL...

...mit Wärmerückgewinnung, Leitungen, etc. für €1900,-.
Sowas habe ich bis jetzt noch nicht gehört, wenns das gibt, dann sieht die Kosten/Nutzen Gegenüberstellung natürlich anders aus.
Hier würden mich schon ein paar Details zur Anlage/Leitungsführung und Betrieb unter welchen Rahmenbedingungen interessieren!

Viele Grüße
Jörg
 
Thema: Lohnt sich eine Lüftungsanlage im sanierten Altbau
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