Leichtbaukonstruktionen aus Stahl

Diskutiere Leichtbaukonstruktionen aus Stahl im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Dachaufstockungen, Anbauten sowie andere Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen erfordern häufig leichte, flexible Konstruktionen, die zudem kurze...
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Dachaufstockungen,
Anbauten sowie andere Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen erfordern häufig leichte,
flexible Konstruktionen, die zudem kurze Bauzeiten und günstige Baukosten
ermöglichen. Optimal geeignet zur Lösung dieser Aufgabe sind tragende
Stahl-Leichtbauelemente.



Nahezu 60 Prozent der Bauleistungen in Deutschland werden
inzwischen im Altbaubestand erbracht. Meist ist dies aus ökologischen und
wirtschaftlichen Gründen sinnvoll, insbesondere in städtischen Ballungsräumen.
Wenn Grundstücke aufgrund der dichten Bebauung nicht mehr zur Verfügung stehen,
stellen Dächer vorhandener Gebäude das noch verfügbare "Bauland" dar. Außerdem
ermöglichen Aufstockungen den Verzicht auf eine eigene Erschließung und
Gründung. Doch vielfach müssen beim Planen und Bauen im Bestand besondere
Herausforderungen bewältigt werden, die es bei Neubauten in dieser Form nicht
gibt.



Vorbild Trockenbau



So ist bei Aufstockungen und Anbauten das Gewicht der
Konstruktion von großer Bedeutung: wenig tragfähige alte Bausubstanz
beziehungsweise ungünstige Baugrundverhältnisse verlangen nach gewichtsarmen
Bauweisen, die dennoch hohe Stabilität aufweisen. Tragende
Leichtbaukonstruktionen aus Stahl sind hierfür geradezu prädestiniert. Ihre
Konstruktion ähnelt der von Trockenbau-Innenwänden, wie sie heute bereits in
großem Umfang eingesetzt werden: Sie verfügen über eine Struktur aus
dünnwandigen, kaltverformten Stahlprofilen, die zu leichten, aber äußerst
tragfähigen Rahmen und Trägern verbunden werden. Beplankungen mit <nobr>gips-,</nobr> zement-
oder leimgebundenen Werkstoffplatten übernehmen die Aussteifung der
Konstruktion. Weitere Schichten des Wandaufbaus, wie etwa Dämmmaterialien oder
Dampfsperren, ermöglichen bei fachgerechter Anwendung die Erfüllung sämtlicher
individueller Anforderungen an <nobr>Wärme-,</nobr> Schall- und Brandschutz. Leichte
Stahlbauweisen eignen sich somit für nahezu sämtliche Nutzungen im <nobr>Gewerbe-,</nobr>
Büro- und Wohnungsbau.



Vorteil Logistik



Eingeschränkter Zugang zum Bauplatz oder Nutzungsbeeinträchtigungen durch lange
Bauzeiten können zu logistischen Problemen führen. Auch hierfür sind
Stahl-Leichtbaukonstruktionen eine Lösung: Aufgrund des geringen Gewichts der
einzelnen Komponenten können diese ohne aufwendige Hilfsmittel auch bei beengten
Platzverhältnissen innerhalb der Baustelle transportiert werden. Ist gute
Zugänglichkeit prinzipiell gegeben, jedoch nicht über längere Zeit möglich,
lassen sich teilvorgefertigte oder vollständig vorgefertigte, großformatige
Elemente in kürzester Zeit vor Ort aufstellen. So kann etwa die Anlieferung und
Montage einer innerstädtischen Dachaufstockung innerhalb weniger Tage erfolgen.
Zudem ermöglicht die Vorfertigung insgesamt kurze Bauzeiten, da bereits mit der
Herstellung von Wänden, Decken und Dächern begonnen werden kann, während vor Ort
die Baustelle vorbereitet wird. All dies sowie weitgehende
Witterungsunabhängigkeit sind Pluspunkte, die sich schnell in barer Münze
auszahlen.



Vorzug Flächengewinn



Gerade bei innerstädtischen Grundstückssituationen stellt häufig die relativ
knappe Größe der zur Verfügung stehenden Fläche ein Problem dar. Mit schlanken
Bauteilquerschnitten hilft die Ausführung als Stahl-Leichtbau hier, die
Konstruktionsfläche gering zu halten. Gegenüber traditionellen Bauweisen können
sich Vorteile von mehreren Quadratmetern ergeben, was wiederum nicht zuletzt der
Wirtschaftlichkeit der Umbau- oder Erweiterungsmaßnahme zu Gute kommt. Der
gestalterischen Freiheit sind dabei kaum Grenzen gesetzt: runde und polygonale
Formen in Grundriss und Aufriss lassen sich problemlos umsetzen, was nicht nur
architektonische Vielfalt ermöglicht, sondern auch in Hinblick auf unregelmäßige
Bauplatzflächen von Vorteil ist.



Vorbildliche Ausführung



Die folgenden Abbildungen zeigen vier Beispiele für den Anschluss einer neuen,
tragenden Stahl-Leichtbaukonstruktion an ein bestehendes Gebäude:



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<img border="0" src="http://www.baulinks.com/webplugin/2005/i/0973-stahl1.gif" vspace="2" width="400" height="371">

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In Detail 1 wurde eine Dachaufstockung in Stahl unmittelbar auf einen massiven
Mauerwerksbau, z. B. bei einem Bürogebäude, aufgesetzt. Als Fassadenbekleidung
fanden hier hinterlüftete Stahl-Trapezbleche Verwendung, passend zur
Tragstruktur aus feuerverzinkten, kaltverformten Stahlprofilen. Raumseitig wurde
eine Installationsebene vorgesehen. Durch ihre Montage mit Federschienen wird
der Schallschutz der Außenwand nochmals verbessert. Um konsequent "trocken" zu
bauen, wird der Estrich oberhalb der vorhandenen Stahlbetondecke als
Gipsfaser-Trockenboden auf Trittschalldämmung eingebracht.



Wird der Einzug einer neuen Zwischendecke erforderlich, bieten sich auch hierfür
kaltverformte Stahlprofile an - systemkonform, leicht und hoch tragfähig. Detail
2 zeigt eine derartige Konstruktion. Anstelle der hinterdämmten
Trapezblech-Fassade wurden in diesem Beispiel Sandwichpaneele vorgehängt. Im
Inneren wurde auf die Installationsebene verzichtet, die Gipskarton-Beplankung
jedoch zweilagig ausgeführt - von Vorteil insbesondere für das Raumklima, da die
Gipsplatten regulierende Wirkung auf die Luftfeuchtigkeit haben und als
Wärmespeichermasse dienen.



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<img border="0" src="http://www.baulinks.com/webplugin/2005/i/0973-stahl2.gif" vspace="2" width="400" height="409">

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Der Anschluss eines Anbaus in Stahl-Leichtbauweise wird aus Detail 3 deutlich.
Mit Firebordplatte zur Wand des Altbaus und Federstegmontage der raumseitigen
Installationsebene steht die Gebäudetrennwand herkömmlichen Konstruktionen trotz
geringerer Dicke auch hinsichtlich Brand- und Schallschutz in nichts nach.



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<img border="0" src="http://www.baulinks.com/webplugin/2005/i/0973-stahl3.gif" vspace="2" width="400" height="462">

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Abschließend demonstriert Detail 4 die Universalität von
Stahl-Leichtbaukonstruktionen: hier wurde ein geneigtes Dach mit
Stahlprofil-Sparren aufgesetzt, beispielsweise zur Umwandlung eines Flachdachs
in ein Satteldach. Die Sparren werden einfach mit Stahlwinkeln befestigt. Eine
Aufsparrendämmung in Fortführung der Wärmedämmung der Fassade stellt lückenlosen
Wärmeschutz sicher, der durch eine Zwischensparrendämmung nochmals optimiert
wird.



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<img border="0" src="http://www.baulinks.com/webplugin/2005/i/0973-stahl4.gif" vspace="2" width="400" height="340">

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Thema: Leichtbaukonstruktionen aus Stahl

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