Laufende Kosten nach der Renovierung?

Diskutiere Laufende Kosten nach der Renovierung? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo liebe Community, meine Frau und ich stehen vor dem Erwerb einer - voraussichtlich und noch durch Gutachter zu klärenden - gut sanierten...
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Torsten Marschalek

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Hallo liebe Community,
meine Frau und ich stehen vor dem Erwerb einer - voraussichtlich und noch durch Gutachter zu klärenden - gut sanierten ehemaligen Hausscheune (nun Wohnhaus mit drei Ebenen). Neben der Investition beim Erwerb interessieren uns nun auch noch die regelmäßigen Kosten für den Erhalt.
Gibt es so etwas wie eine Liste über regelmäßig durchzuführende Maßnahmen, z.B. alle 3 Jahre Feuchtigkeitsmessung zwischen Innenwand und Fachwerk, alle zehn Jahre Entlackung und Neuanstrich der Balken?
Gibt es eine "Daumenpeilung" über den erforderlichen Kapitalbedarf pro Jahr, pro Quadratmeter,...?

Ist so eine Frage überhaupt sinnvoll, oder geht man als "Fachwerk-Eigenheim-Besitzer" von vornherein davon aus, dass man für die Zukunft nur noch ein einziges Hobby hat?

Ich würde mich als Neuling sehr freuen, hierzu ein bißchen Lebenshilfe zu erhalten. Vielen Dank dafür im Voraus.

Viele Grüße
Torsten
 
kommt drauf an...

... wie "gut" Ihr Fachwerkhaus saniert ist. Informieren Sie sich vorher richtig und umfassend über Fachwerkhäuser und prüfen Sie, ob das Haus auch dementsprechend saniert wurde. Wenn zum Beispiel die Gefache mit Ytong ausgemauert sind, müssen Sie das Holzfachwerk vielleicht in 20 Jahren komplett erneuern... Wenn die Außenbalken lackiert oder zugebäppt sind, leidet vielleicht auch das Holz, deswegen wärs gut, wenn das Holz "atmungsaktiv" behandelt ist (Lasur, Leinöl...). Hat das Haus Kunststoffenster? ... Grüße Annette
 
Wollen oder nicht wollen...

Auch wenn es für Ihre Frage eher unbefriedigend ist: Eine pauschale Kostenbeurteilung kann es leider nicht geben, (siehe auch viele schon ähnlich gelagerte Fragen in diesem Forum) egal ob schon saniert (s. Annette) oder noch zu sanieren oder irgendwas zwischendrin. Grundsätzlich ist aber sicherlich sinnvoll
nach dem Kauf noch etwas Geld (und das ggf. durchaus auch regelmässig) für Überraschungen "übrig" zu haben. Wichtiger scheint mir aber die Frage ob Sie ihr neues "Hobby" wollen. Sehen Sie es als eine Lust, gut, ist es eine Last, schlecht. Will sagen, sich bewusst dafür oder halt dagegen entscheiden. Im übrigen bin ich auch erst seit 2 Monaten Besitzer eines zu sanierenden Fachwerkhauses und habe trotzdem vor meinem (jetzt zweitem) Hobby, der Oldtimerrestauration weiter zu frönen.
Zum Gutachter: Ohne die Kompetenz im vorraus zu bezweifeln, vielleicht findet sich zusätzlich in Ihrer Region (wenn Sie diese bekannt geben) ein erfahrenes Communitymitglied (privat oder Gewerblich) welches auch nochmal schaut. Nur so eine Idee...
 
willkommen torsten :)

habe erstmal in dein profil gesehen und dann gewusst, was du klaeren willst :)

also (sehr den vorkommentatoren zustimme), auch wenn nur kurze fachwerkeigentuemer-erfahrung und auch neuling auf der plattform, du kannst natuerlich dein haus projektieren, wie du es jobmaessig gewohnt bist :)

nur koennte es sein, dass deine meilensteine sich in luft aufloesen, weil in dem raum, den du grad "bearbeitest" ein oder mehrere schaeden beseitigt werden muessen, die vorher auch durch den besten gutachter nicht zu ersehen waren, weil von irgendetwas verdeckt oder neu entstanden (nein, ich will die gutachter nicht angreifen, sie arbeiten sehr korrekt, aber ueber roentgenaugen verfuegt von uns allen keiner).

genau diese kleinen bis grossen (auch finanziellen) ueberraschungen muessten in so eine schaetzung einfliessen, um eine "erhaltungsaufwandsentschaedigung" zu berechnen.

lange rede, kurzer sinn, wie schon von den anderen forumsmitgliedern geschrieben, es haengt vom haus ab und ob es "liebe auf den ersten blick war" :)
 
Überraschungen

Hallo Torsten,

nicht täuschen lassen von glatten Oberflächen. Schön gestrichen - schön saniert?! Leider bewirken viele gut gemeinte "Sanierungen" das Gegenteil. Man muß auch mal den Mut haben den Hammer raus zu holen und mal tiefer zu schauen. Bei uns z. B. waren fast alle Innenwände aufwändigst mit Spanplatten "Vertäfelt", die noch schön
mit Ölfarbe gemalt waren. Sah eigentlich ganz ordentlich
aus aber dahinter .... oh je. Dann Fachwerkaußenwände, die innen mit Zementputz "veredelt" wurden. Alles in allem haben
wir einige Container Bauschutt entsorgt und die Wände trocknen jetzt wieder ab. Einzelne Balken können aber nicht mehr gerettet werden und der Grund war offensichtlich. Die Luft im Haus ist aber danach viel besser geworden. Der Muff ist raus. Was ich sagen will, auf das wie und womit der Sanierung kommt es an, was für Folgekosten auf dich zu- kommen. Der zweite Faktor ist deine Einstellung bzw. deine Fähigkeiten. Zum Glück kann man viel selber machen und bei einem alten Haus muß auch nicht alles gerade und perfekt sein. Zum Thema Hobby: Für mich ist das ein wunderbarer Ausgleich zu meinem Bürojob. Man sieht was man getan hat!!
Viel Spaß!!
 
Jaja, da kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen

ich hab meine Mühle von zig Leuten angucken lassen. Vom 1. Architekten, von einem Spezialisten für Denkmalpflege, von einem Statiker und noch einem anderen Statiker. Und was is? Genau wie die Vorredner sagen. Röntgenaugen hat keiner. Bei mir steht z.B. die tragende Wand (Mittelachse unter dem First) vom EG über 1.OG, 2.OG bis First übereinander. Nur im Keller seteht sie einen Meter daneben. Tja, aufwendigst unterfangen. Betondecke machen. 10.000? mehr als geplant.
Die Decke im 1.OG sah super aus. Selbst noch als der ganze Verputz weg war. Ich dacht echt die können wir drin lassen. Ja, die Füllung war noch gut aber die ganze Balkenköpfe waren abgefault. Hing sozusagen am goldenen Faden.

Aber keine Sorge, ich will jetzt keine Angst machen. Mein Haus war klar dass noch saniert und renoviert werden muss.

Ich will einzig und allein zum Ausdruck bringen dass jeder Hauskauf ein Stückchen weit auch ein Risiko darstellt. Dabei ist es aber gar nicht mal so wichtig ob das Denkmal, Altbau oder Neubau ist. Ich kenn grad genügend Leute die neu gekauft haben und mehr Ärger hatten als die mit was altem.

Es gibt nur eines. Wirklich kritisch und genau hingucken. Auch unter Teppiche, wenn möglich hinter Wandverkleidungen. Rechnungen des Verkäufers zeigen lassen aus denen hervorgeht wer das gemacht hat und mit welchen Materialien und vor allem ob das Firmen sind die von Sanierung Ahnung haben oder nicht. Feuchtigkeit messen lassen von Fundament und Balken. Geht einfach und kostet nicht viel. Vielleicht hat der Besitzer ja auch Fotos gemacht.

Vor allen Dingen da gucken wo große Schränke stehen etc. Bei meinem letzten Haus war genau unter einem Schrank der Holzboden kaputt. Selber Schuld... hätt ich mal genauer geguckt.


Ich persönlich würd 20 - 25% vom Kaufpreis als Reserve einplanen für die Unbekannten Fehler.

Viel Erfolg beim Verhandeln und viel Glück
 
Nur Mut

Hallo Torsten, wenn alles gemacht ist (also alles fertig und so), dann muss man nur noch alle 3-5 Jahre seine Fenster streichen, alle vielleicht 5 Jahre die Balken außen, von unserem Nachbarn sind die Gefache noch einwandrei und die wurden vor 20 Jahren gemacht. Ich würde mal sagen, n Topf Farbe kostet nicht die Welt, man muss es halt aber machen. Dafür hat man ein wuuuuuuuunderschööööönes einzigartiges Haus - und außerdem macht es Spaß, was zu machen, was sich andere nicht trauen (wer verputzt schon sein Haus aus den 80er Jahren selber? - man kann hier wirklich viel selber machen, wenn man nicht grade 2 linke Hände mit 2 linken Daumen hat...). Wir kamen mit unserem Budget sehr gut hin, hatten aber 20 Tausend Euro Reserve eingeplant, von denen wir 30 Tausend für einen Anbau ausgegeben haben, der nicht vorgesehen war. Dafür machen wir wirklich alles selber, was wir machen können (mein Motto: Wir probieren alles, wenns nicht klappt, kann ich mir immer noch nen Fachmann holen!), Fenster, Zimmermannsarbeiten, Elektrik und Wasser/Heizung haben wir machen lassen. Wir haben das Haus jetzt 1,5 Jahre, sind noch lange nicht fertig, haben aber einen Riesen-Spaß damit und haben es noch keine Sekunde bereut. Uns hat es "zusammengeschweißt", wir sind ein gutes Team, das hat sich hier nochmals rausgestellt, und wenn ich meinen abgeschliffenen HOlzboden sehe, werd ich immer ganz stolz (was sind Fliesen dagegen in einem Neubau?) und bin froh über die Entscheidung, so ein einzigartiges Haus zu haben. Natürlich muss man aber die Ohren verschließen, wenn Nachbarn ("reißt das alte Klump ab") oder Verwandte ("Ihr seid wahnsinnig, ein Fass ohne Boden" - "und wenns renoviert ist, ists trotzdem noch ein altes Haus, an dem man immer was machen muss") ihren Senf dazugeben. Aber da lach ich nur drüber, wenn ich in denen Ihre sterile "Pappschachtel" gehe... Ich würds immer wieder tun, ehrlich. Trotz der ganzen Arbeit. Grüße Annette
 
Reparaturrücklage

Moin. Also, erfahrungsgemäß sollte die Reparaturrücklage mindestens 10, besser 15% einer möglichen Mieteinnahme betragen. Könnten durch Vermietung also 800 Euro Miete erzeilt werden, gehören davon mindestens 80, besser 120 (oder meinetwegen noch mehr) Euronen auf´s Tagesgeldkonto oder sonstwohin. Vielmehr ist wenig sinnvoll - Nicht vorhersehbare Riesenreparaturen sind so selten wie karierte Maiglöckchen, darauf kann man sich schlecht vorbereiten. Ich ermittle die laufenden Kosten (einschl. Rücklagen, aber auch Müll, Gas, Wasser, Strom, Telefon, eben ALLES) für jedes Vorhaben und lande selten unter 700 bis 900 Euro monatlich. Ist schwierig, weil viele Kosten (Gas..) nutzungsabhäbhig sind. Aber die Himmelsrichtung dürfte stimmen.

Johannes Langfermann
 
Thema: Laufende Kosten nach der Renovierung?

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