Wie gesagt ich kann mit der Suggestion in der Fragestellung nichts anfangen.
Anstrich mit Sumpfkalk "kompliziert" und (hoch) hydraulischer Kalk "einfach" und "haltbarer".
Selbstverständlich gibt es auch mineralische Anstriche mit hydraulischer Erhärtung, die Verdingsordnung für Bauleistungen (VOB), "kennt" diese auch als Kalk-Weißzementfarben, dass habe ich dir nicht vorenthalten.
Diese Farben haben gegenüber Kalkfarben vielleicht eine höhere Beständigkeit gegen Industrieabgase, was nunmehr zum Glück auch wieder weniger Bedeutung haben dürfte oder aber binden auf "dauerfeuchten" Untergründen ab.
Diese werden als Farbpulver beispielsweise unter dem Namen "Skalcem" angeboten.
Auch dürfte es nicht schwer sein einem Sumpfkalkteigvolumen etwa 10 Prozent Weisszement beizufügen und das in geeigneter Verdünnung zu verwenden.
Ob das nun alles für eine "optimale" Farbfassung der Fassade geeignet ist, kannst du selber entscheiden.
Wenn wir beim Anstrich von Festigkeit sprechen, sprechen wir auch von Oberflächenspannung, was ja dann nicht in jedem Falle zur Haltbarkeit führt.
Man muss nach der (bau-) stofflichen Harmonie suchen. Der Kalkanstrich bildet die "dritte" Lage im tradierten Kalkputzsystem und stellt eine Schutz- und Verschleißschicht für den Putz dar.
Das sind zwei Funktionen, die im ausgewogenen Verhältnis stehen.
Das abgestufte Porengefüge verringert die Wasseraufnahme und beschleunigt die Trocknung. Die "lockere" Bindung ohne Film, sorgt für materialtypische Farbwirkung und Selbstreinigung etc.
An "Vergütungsmitteln" wie Milcheiweiß, Leinöl oder Feintonen ermangelte es ja nun auch nicht.
Also wer die werblichen Auslobungen jetzt immer gegen "alt bewährte" Verfahren stellen möchte, nun gut, der sollte die Zusammenhänge kennen.