Langsam ...
... beschleicht mich das Gefühl, daß hier ein neues Problem konstruiert wird - und zusätzliche ABM für die Baustelle erfunden werden.
Den Begriff Sinterhaut gibt es tatsächlich im Kalkkreislauf. Normalerweise wird damit eine dünne Schicht Kalziumcarbonat bezeichnet, die sich beim Löschen des Branntkalks (Kalziumoxid) auf dem Kalziumhydrat bildet.
D.h.: Jedes handelsübliche Kalkhydrat ist bereits in geringem Umfang mit fertig abgebundenem Kalziumcarbonat "verunreinigt".
Im Zusammenhang mit einem Putz ist dieser Begriff aber etwas irreführend. Fakt ist, daß durch zu langes Abreiben eines Kalkputzes eine Bindemittelkonzentration (Kalk) an der Oberfläche stattfindet. Übertrieben ausgedrückt: Wenn man zu lange reibt, ist unten Sand und oben Kalk - und das ganze fällt von der Wand.
Das ursprüngliche Problem dieser Schicht ist: Sie erzeugt eine oberflächliche Sperrschicht und es kommt nicht genügend CO2 in den Untergrund und die Carbonatisierung ist ungenügend.
Bei richtigem Abreiben wird es auch keine "Sinterhaut" geben - und die ganzen beschriebenen Maßnahmen sind m.E. höchst überflüssig.
Aber wer noch kein Abo für den Fitnessclub hat, kann natürlich seinem Kalkputz mit der Messingbürste und ähnlichem Fachzubehör zu Leibe rücken.
Gruß aus BS
Bernd