Internationales Forschungsprojekt zur Gebäudeoptimierung bewilligt

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Vor
wenigen Wochen startete an der FH Coburg das international angelegte
Forschungsprojekt "Aktive und passive Nutzung von Massivbauteilen zur
Unterstützung der Raumkonditionierung". Das Projekt erhielt bei der
letztjährigen Förderrunde im Forschungsprogramm "anwendungsorientierte Forschung
und Entwicklung an Fachhochschulen aFuE" des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung BMBF eine ausgezeichnete Bewertung und wird nun für drei Jahre an der
FH Coburg in enger Kooperation mit der FH Biberach und der De Montfort
University in Leicester (U.K.) bearbeitet. Die Fördersumme vom Bund beträgt
insgesamt ca. 340.000 Euro.



Aus Gründen des Umweltschutzes und der CO<span style="font-size: 10px">2</span>-Emissionsreduzierung
werden bei Neubauten heute hohe Anforderungen an den baulichen Wärmeschutz und
an energiesparende haustechnische Komponenten gestellt. Die baurechtlichen
Anforderungen (Energieeinsparverordnung EnEV) konzentrieren sich hierbei derzeit
noch auf Wohngebäude und dort auf Maßnahmen zur Senkung des Energiebedarfs zur
Gebäudeheizung.



Oft wird dabei vergessen: Ein beachtlicher Teil des
Gebäude-Energiebedarfs resultiert jedoch weltweit auch durch die Klimatisierung
bzw. die Lüftung und Kühlung der Räume. Dies ist insbesondere bei Büro- und
Verwaltungsgebäuden der Fall, die häufig nicht ohne energieaufwendige
maschinelle Lüftungs- und Kühlmaßnahmen betrieben werden können. Aus diesem
Grund besteht international ein großes Interesse an innovativen
Gebäudekonzepten, mit denen eine energieaufwendige Kühlung reduziert oder gar
vermieden werden kann. Dazu gehören vor allem luftgeführte Kühlstrategien, wobei
die Wärme durch intensive Lüftung des Gebäudes in der Nacht "auf natürliche
Weise" nach außen abgeführt wird. Durch die Verlegung wasser- oder
luftdurchströmter Rohre in den Geschoßdecken, das Prinzip der thermischen
Bauteilaktivierung, lässt sich dieser Kühleffekt noch weiter optimieren. Die
Wirksamkeit einer solchen Kühlung hängt zum einen von den Luftströmungen in den
Räumen und zum anderen von den Wärmespeichervorgängen in der Konstruktion ab,
die sich derzeit nur sehr ungenau berechnen bzw. simulieren lassen.



Zur besseren Planung dieser "natürlichen"
Klimatisierungskonzepte sollen nun im Rahmen des Forschungsprojektes verbesserte
Planungsgrundlagen und Simulationswerkzeuge zur Verfügung gestellt und
experimentell abgesichert werden. Hierzu entwickelt die FH Coburg zusammen mit
der De Montfort University in Leicester (U.K.) neue Methoden der
Gebäudesimulation, wobei leistungsstarke Computerprogramme zur Berechnung von
Luftströmungen zum Einsatz kommen. Der Verbundpartner FH Biberach ergänzt die
Simulationen durch experimentelle Untersuchungen von Raumluftströmungen und zum
Wärmeaustausch zwischen Massivbauteilen und der Raumluft. Schließlich sollen die
neuen Planungswerkzeuge am realen Projekt getestet werden.



Ziel der kooperativen Forschungsarbeit ist außerdem die
Etablierung eines international angelegten Promotionsprogramms, das den
Studenten der FH Coburg direkt zu Gute kommt.



Leiter des Coburger Teilprojekts ist Prof. Dr. Peter Pfrommer
aus dem Studiengang Bauingenieurwesen. Mit der Studienrichtung "Gebäudetechnik
und Bauphysik" im Studiengang Bauingenieurwesen bietet die FH Coburg eine in
Bayern einmalige Studienmöglichkeit, die sich u.a. intensiv mit der
Energieoptimierung von Gebäuden auseinandersetzt. Dieses Thema gewinnt national
und international immer mehr an Bedeutung.



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