Inneputz
Wenn die Wände trocken sind und trocken bleiben, stellen bauschädliche Salze wie Nitrate keine Gefahr für das Bauteil Wand dar.
Probleme gibt es erst, wenn durch Aufnahme von Luftfeuchte, Kapillar- oder Spritzwasser die Salze in Lösung gehen bzw. vorliegen.
Daher wird bei der Sanierung solcher Wände immer in folgenden Schritten vorgegangen:
- Beseitigung von Durchfeuchtungsquellen,
- Austrocknung des vorhandenen Porenwassers auf ein
unbedenkliches Maß,
- Entfernung der Salzanreicherungen im Oberflächenbereich,
- Neuverputz.
Wenn nicht genug Zeit zum Austrocknen vorhanden oder ein weiterer Feuchteeintrag in vertretbaren Mengen nicht vermeidbar ist, sind Sanierputze eine gute Lösung. Sie nehmen die Salze, die sich bis zum endgültigen Austrocknen im Oberflächenbereich der Wand, also im Putz akkumulieren, schadlos auf. Die Fähigkeit dazu ist im hohen Porenanteil und der Porengröße von Sanierputz begründet.
Die Speicherfähigkeit ist natürlich begrenzt.
Wenn der Nachschub von gelöstem Salz und Wasser in die Wand nicht unterbunden wird bzw. kann, nutzt ein Sanierputz also nur zeitlich begrenzt etwas.
Dann kann man eigentlich nur die Wand so belassen wie sie ist, also nass und versalzen, und zwischen dem nutzbaren Innenraum und der Wand eine wasser- und dampfundurchlässige, wärmegedämmte neue Innenschale ziehen.
Also: beseitigt Wassereintrag in die Außenwände, trocknet sie auf ein vertretbares Maß und putzt dann mit einem einfachen Luftkalkputz o.ä.
Wenn dann die Luftfeuchte in der Nutzungsphase im normalen Bereich liegt und die Wand nicht vor Salzen strotzt, ist auch die Gefahr von hygroskopischer Feuchte minimiert.
Viele Grüße
Georg Böttcher