Innendämmung - Balkenköpfe schützen

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ruhrwerker91

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Hallo zusammen,

In meinem Haus von 1898, 36cm Backsteinwände, soll eine Innendämmung aufgebracht werden. Geplant ist das Produkt Unger Udiin Reco.

Zuerst wollte ich den Bereich der Decken offen lassen, also nur jeweils bis zum Rohboden Dämmen. In der Holzbalkendecke ist ein Fehlboden aus OSB und anschließend eine Blähton Schüttung geplant.

Außerdem soll das Dach per Zwischensparrendämmung gedämmt werden. Die oberste Geschossdecke deswegen nicht. Außerdem plane ich keine Dampfbremse/Sperre in den jeweiligen Decken. An den Decken der beiden Geschosse soll eine Decken-Heizung.

Nun mache ich mir Sorgen um die Balkenköpfe.

Nächster Ansatz ist nun, die Dämmung durchgehend auszuführen, sodass quasi nur die Balken ungedämnt sind, da ja mit dem Mauerwerk verbunden. Das sollte ja unabhängig von den Balken der bessere Ansatz sein.

Aber ist hier noch etwas an den Balken selbst zu beachten? Ausstopfen der Lücken? Ist durch die Decken-Heizung eine höhere Temperatur am Balken zu erwarten, sodass das Problem der kalten Außenwand eventuell nicht so schwer wiegen würde?

Vielen Dank!
 
Also einfach allen Schmutz der bei der bisherigen Sanierung angefallen ist, aus den Lücken entfernen und reinstopfen? Sollte zusätzlich noch was mit Lehm gemacht werden? Oder lediglich der trockene Hanf?
 
Moin!

Um die Balkenköpfe bei Innendämmung habe ich mir im Zuge der Sanierung meiner Hütte sehr viele Gedanken gemacht und zahlreiche Artikel, Aufsätze etc. gelesen. Für mich habe ich daraus folgendes ohne Anspruch auf Korrektheit gezogen.
Die Köpfe sollten allseits zur Raumluft hin verschlossen werden, ich verstopfe die Auflager 2-3cm tief mit Stopfhanf, der Kopf in der Wand ist weiterhin luftumspült. Anschließend verschließe ich die Fuge mit Kalkmörtel. Auch, wenn ich von der Dauerhaftigkeit nicht überzeugt bin und Folien sowie Klebebänder weitestgehend meide, klebe ich den Balken anschließend zur Wand hin mit einem (Fenster)Anschlussband ab. Die Dämmung wird (in meinem Fall bis auf den Bereich der Schalung der Decke) durchgezogen, jedoch im Bereich der Decke dünner bzw. mit geringerem Dämmwert als an den restlichen Wänden.
Unter die Decke kommt eine Deckenheizung und die untere Lage des Fußbodens bildet eine sauber verlegte Schicht OSB als Dampfbremse, die ebenfalls an die Wand dampfdicht angeschlossen wird. Leider alles in allem ein ziemlicher Aufwand. Dieser Aufbau gilt für Decken zwischen zwei beheizten Etagen.

Gruß, ugly
 
Beim Gedanken den Balken komplett abzukleben bekomme ich irgendwie Bauchschmerzen, da ich das Gefühl habe er würde dann gar nicht mehr abtrocknen können, wenn Feuchtigkeit eingedrungen ist.

Hast du dich für eine Schicht OSB entschieden? Da bin ich ebenfalls noch unschlüssig, ob es eine 28mm Platte wird oder 2 versetzte Lagen. Zuerst hatte ich hier Gifaflor Presto angedacht, allerdings mittlerweile davon Abstand genommen. OSB kann wohl problemlos benutzt werden, wenn man nicht fliesen will und es würde nur 1/3 kosten. Zwischen die Gefache kommt ja auch noch eine Schüttung, sodass die Platten sich auch nicht durchbiegen oder Schwingen sollten.
 
Moin!

Ich teil(t)e die Bauchschmerzen, aber irgendeinen Weg muss man gehen. Die Frage ist halt - wie dringt das Wasser in den Bereich des Kopfes (ist es dort trocken, braucht auch nichts abtrocknen). Ich habe inzwischen gefühlt unzählige Auflager öffnen müssen und erkennbare Schadensquellen waren Schlagregen (es liegt bei einer 36er Wand nur ein "halber Stein" vor dem Kopf, jedenfalls bei mir in den Obergeschossen), oder Wasserschäden (Fazit - Wasser ist in solchen Deckenkonstruktionen verheerend), aber auch Stellen, wo Pilz und Holzzerstörungen auftraten, beide vorgenannten Ursachen aber auszuschließen sind. Letztlich bliebt hier nur das langfristige Eindringen feucht-warmer Raumluft in diese Bereiche als Ursache und dieses Problem wird mit einer Innendämmung und der gesamten (moderaten) Gebäudeabdichtung nicht geringer.
Ich würde übrigens, vor allem bei an Kalträume grenzenden Decken bzw. Böden (Keller/Dach) vorsichtig sein mit dem OSB (und nicht diffusionsoffenen Rieselschutzbahnen) innerhalb der Konstruktion (Fehlboden) oder aber auf der Kaltseite (Bekleidung/Belag). In Bezug auf die angedachte Schüttung würde ich das nötige Gewicht und die Schallproblematik im Auge behalten - es sei denn, dies ist bei dir kein Thema.
Da ich einen klassischen Dielenboden unbedingt andenke, habe ich mich für 22mm OSB als Rohboden entschieden. Fehlböden habe ich recycelt (Schwartenbretter) und mit harztriefender Lärche/Douglasie vor allem an den Wandanschlüssen und in vorgeschädigten Bereichen ergänzt), Einschub recycelt, wo nötig, mit Lehmschüttung ersetzt, mit diffusionsoffener Rieselschutzbahn trocken eingebracht und mit feinem Blähton glatt abgezogen. Ich hoffe, das funktioniert so.

Gruß, ugly
 
Die Balken sehen an sich alle gut aus, sie wurden auch bereits in den 90igern einmal kontrolliert und verstärtk. Probleme mit Schlagregen schenint es nicht zu geben, allerdings kann ich natürlich auch nicht reingucken. Die Wetterseite ist verputzt. Die Seite, wo die Balken drin liegen ist unverputzt. Eventuell kann man hier mal die Fassade kontrollieren lassen und die Fugen neu machen?

Der Boden, den ich mit OSB beplanken würde, wäre der Boden zwischen EG und OG, also beides "warm". Den Fehlboden hätte ich ebenfalls recyclen können. Gut, dass es bei dir geklappt hat. Hier hätte ich das alles erstmal zwischenlagern müssen. Jetzt nutzen wir es für Lagerfeuer...Alles musste komplett raus durch das Ausgleichen der Balkenlage durch angelaschte oder auf dem Balken angeschraubte dicke Bohlen(bis zu 20cm !).

Bei der Schüttung bin ich mir auch immer noch unschlüssig. Eine Alternative wäre wohl auch die Uckermark Lehm Hanf Schüttung. Hier schreckt mich etwas die Einbringung mit dem verdichten ab. Blähton scheint mir etwas einfacher zu sein. Ob das mit dem Schall relevant wird ist schwer zu sagen. Vorher hat eine ältere Dame hier gewohnt, die ich durchaus mal gehört habe. Vorher war die typische Schlacke eingebracht, darüber Dielen und gegossener Estrich+PVC Belag. Wenn OSB+Blähton+Bodenbelag mit Trittschalldämmung besser oder ähnlich ist wie vorher, dann wäre ich damit absolut zufrieden
 
20cm Höhenausgleich? Und die Hütte steht noch? Die Hauptfrage der Schüttung ist das Gewicht. Mein Ursprungsmaterial wiegt/wog 1,5t/m³ (wenn ich mich recht erinnere - gewogen im Schuhkarton). Blähton ist verhältnismäßig leicht. Ohne Last und Vorspannung schwingen die Balken - und das merkt und hört man. Es gibt auch Lehmtrockenschüttung, aber klar - das ist alles deutlich mehr Aufwand, vor allem bei dem Gewicht, als Sackware Blähton. Deshalb ist das Behalten der originalen Masse, wenn nicht belastet, in jeglicher Hinsicht der Königsweg. Wer mal für 100m² Einschub aus und wieder in die vierte Etage geschleppt hat, weiß das ganz genau ;). Zu dem Thema gibt es hier übrigens ungefähr 1000 Beiträge.

Gruß, ugly
 
20cm Höhenausgleich? Und die Hütte steht noch?
Im Ruhrgebiet weiß man nie, was unter einem für Schächte lauern. Das Haus ist wohl an einer Ecke in den 120 Jahren abgesackt. Plus Balkenlage etc. Den genauen Grund kenne ich nicht.
In den 90igern hatte man das auch nicht ausgeglichen, sondern einfach ein paar Zentimeter Estrich eingebracht.
 
Thema: Innendämmung - Balkenköpfe schützen

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