Holzbalken reparieren

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Bernhard9

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Hallo Leute,

ich bin immer noch an meinem Fachwerkhaus von 1848 am werkeln. Es nimmt kein Ende.
Teilweise sind die Räume nun saniert und mit Lehmputz verputzt, die Böden sind neu gemacht.
Nun sind noch zwei Zimmer übrig.
Hier sind aufwändige Vorarbeiten notwendig, weil mein Vorgänger alles mit Rigipsplatten zugekleistert hat.
Schrecklich!
Ich entferne den Rigips, schlage den alten Putz ab und werde alles wieder mit Lehm verputzen.
Eine Sauarbeit!
Beim Entfernen der Rigipsplatten unter der Decke habe ich nun einen Deckenbalken entdeckt,
der total abgefault ist und gar nicht mehr auf der Mauer aufliegt. Seinerzeit war das wohl auch schon
so, man hat einfach Rigips drübergezogen.
Wer macht sowas?
Die Balken selber sind aus Eichenholz, recht eng nebeneinander liegend, nur dieser Balken ist beschädigt.
Mein Plan:
Ich wollte nun den Balken aufdoppeln mit einem etwa 1,50 m langen Eichenbalken, beide also mit dicken
Schlossschrauben miteinander verbinden, so dass der neue aufgedoppelte Balken wieder schön auf der
Mauer aufliegt.
Meine Frage nun: Reicht es einen Balken aufzudoppeln, oder muss ich beitseitig einen Balken anbringen?

Vielleicht hat ja jemand von euch einen Tipp.

Grüße Walter aus Lippe Balken.jpg
 
Ich wollte nun den Balken aufdoppeln mit einem etwa 1,50 m langen Eichenbalken, beide also mit dicken
Schlossschrauben miteinander verbinden, so dass der neue aufgedoppelte Balken wieder schön auf der
Mauer aufliegt.
Heißt das, du willst unter den verrotteten noch einen drunter hängen, der dann unter der fertigen Decke hängt?
Ich würde dann eher den verrotteten Kopf unten weit genug bis ins gesunde Holz ausklinken, ein Stück stählernes U-Profil in die Ausklinkung schrauben und als Konsole in der Wand einbetonieren. Die U-Schiene mit Putzträgergewebe überspannen und deckengleich zu verputzen.
 
Danke für deine Rückmeldung. Das wäre auch eine gute Idee. Ich wollte den Balken allerdings nicht von unten sondern seitlich verbolzen. Das habe ich schon mal bei einigen Balken in unserem Stall gemacht. Hält eigentlich bombenfest. Deine Lösung ist eleganter, aber auch aufwändiger.
 
Einseitig seitlich verlängern ist halt statisch so eine Sache... wegen des seitlichen Verdreh-/Kippmomentes, das dabei auf den Balken wirkt. Wenn, dann besser auf beiden Seiten je eine dicke Bohle hochkant dran schrauben.
Der Nachteil bei der seitlchen "Verlängerung" ist halt, dass das/die Deckengefach(e) geöffnet (und nachher wieder gefüllt) werden müssen. Ob das weniger Aufwand ist als eine Konsole deckengleich drunter zu bauen, wage ich zu bezweifeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast recht, das Ganze könnte sich ggf seitlich verdrehen. Ich denke, ich werde deinen Vorschlag beherzigen und auf beiden Seiten eine Bohle mit 1 Meter länge mit Bolzen anschrauben, die Bohlen auf die Wand auflegen und alles wieder verputzen. Die Bohlen die ich habe sind 4 x 12 cm in Kiefer. Wenn ich die beidseitig verschraube, sollte das stabil genug sein. Oder soll ich da noch was stabileres nehmen?
Ich schicke mal ein Foto von der Arbeit, wenn sie fertig ist.
Erst mal Grüße aus dem Lipperland und danke für den Ratschlag. Hat mir weitergeholfen.
 
Oder soll ich da noch was stabileres nehmen?
Ohne statische Berechnung würde ich orakeln, das ist stabil genug.
Oder anders gesagt: Ich würde ähnlich dimensioniertes Holz (eine zersägte Baudiele) verwenden. Diese aber statt mit Gewindestäbe, o. ä. zu verbolzen, mit je 6 - 8 Stck 8x120er Tellerkopfschrauben an den Balken anspaxen. Die Schrauben dabei in der Höhe versetzt, damit es nicht die gleichen Fasern (im Holz) trifft/belastet.
 
Wie KHH schon schreibt, da ist eigentlich ein Statiker vonnöten. Das Bild gibt weder die Dimension des Balken noch dessen Länge oder Spannweite her. Ich habe hier zahlreiche Balkenköpfe gelascht, keiner war komplett durch, außer bei einem Schwammschaden, wo die Balken entsprechend weggeschnitten wurden. Ich habe je nach Schaden (Balkendimensionen 14x24-20x24) nach Rücksprache mit dem Statiker 6x24, 8x24 oder sogar 10x24 KVH Lä/Dou genutzt. Wo es ging natürlich beidseitig (außer Streichbalken), mindestens 1,50m lang mit 16er Gewindestangen, Bulldogs und großen Scheiben verbolzt. 4x12 sind in meiner Welt eher Brettchen, aber vielleicht ist der Balken ja auch recht dürr. 1m halte ich für zu kurz, davon liegen ja schon 15-20cm in der Wand.

Gruß, ugly
 
Ich lehne mich als Nichtstatiker (wieder mal) etwas weiter ausm Fenster...
Dem Foto nach ist der Balkenkopf "nur" bis ein paar cm vor die Wand weg gefault. Ich würde da eher ein Stück 12-15mm-Stahlblech, meinetwegen auch ein kurzes U-Stahlprofil, breit wie der Balken, so drunter schrauben, dass der Balkenkopf wieder ordentlich aufliegt und das Eisen in der Wand annähernd wanddickentief einbetonieren.
In dem Fall, mehr oder weniger direkt vor der Wand, wirken mehr Scher- als Biegekräfte. Das ist eine etwas andere Situation als mitten im Feld. Da brauchts keine ewig langen Anlaschungen, Bulldogs, usw.. Nur eine neue Auflage.
Wir reden hier von einer Decke in einem 150jährigen Fachwerk-Wohnhaus, nicht von einer hochbelasteten Industriedecke. Schätze mal das ist ein 20x16er flachliegender Balken.

Gruß,
KH
 
Hi KH,

Ansage vom Statiker hier waren 6x24 oder 8x24 beidseits, 1,5m lang mit Bulldogs. Die Köpfe waren zwischen 30-75% durch, die Balken - Dimension siehe oben - Spannweiten 4,80m-5,70m, ca. 85cm lichter Abstand, normale Holzbalkendecke mit 10-12cm schwerer Füllung. Da habe ich mich natürlich dran gehalten, nicht mehr bei jedem Balken extra gefragt und im Zweifel 2cm draufgepackt.
 
Erst mal:
Das Bild gibt weder die Dimension des Balken noch dessen Länge oder Spannweite her.
Richtig!
Insofern ist es tatsächlich nicht so klug, den Balken auf "Gut Glück" mit 2x 40/120 er Bohlen anzuschuhen, egal ob mit Schlüsselschrauben (eigentlich nicht zugelassen dafür) oder mit => 16 er Gewindestangen.
Diese Verschraubungen landen alle in, ja eher unterhalb der Zugzonenmitte eines (angenommen) z. B. 20/20 Deckenbalkens.
Das bedarf dann unbedingt einer statischen Berechnung!

Vorausgesetzt (!), der Balken ist nicht mehr als 5-8 cm verrottet,
finde ich die Konsollösung von @KHH recht gut
Vorausgesetzt, die U-Profilkonsole kann wirklich kippstabil im Mauerwerk einbetoniert werden.
Das geht nur, wenn du das U-Profil ausdrücklich vor allem gegen die aufgehende Wand satt und => 20 cm als Konsole einbetonieren kannst.
Dann sollte der Deckenbalken =< 400 cm Länge aber auf dieser Konsole nur aufliegen und nicht verschraubt werden!
 
Ja, wenn einen Statiker habe ich bisher nicht zu Rate gezogen, deshalb frage ich ja hier auch. Ich denke aber, man kann so ein Problem (es ist ein Balken von etwa 10) der da diesen verdeckten schaden hat. Immerhin hat es die letzten 30 Jahre auch so gehalten (war ja mit einer Rigips Verkleidung verdeckt.
In einem Stallgebäude habe ich mit dem Aufsparren und Verblolzen sehr gute Erfahrungen gemacht. Das mit den Tellerkopfschrauben finde ich einen ganz guten Tipp. Die Balken für die Aufsparrung werden ich nun auf eueren Ratschlag in einem längeren Maß nehmen.

Erst einmal danke für eure Ratschläge- das hat mich weitergebracht.
Grüße aus Lippe
 
Hallo Leute....ich bin da noch nicht weiter mit meinem Projekt.
Ich frage mich gerade, ob es nicht gut wäre statt mit einer Konsole die einbetoniert wird, mit Winkeleisen in 1 cm Dicke zu arbeiten. Die
Winkeleisen würde ich in einer Lange von gut einem Meter anstelle der Holzbohlen an die Balken anschlagen und dann anschrauben.
Das hätte den Vorteil, dass es beim Verputzen der Deckenbalken nicht so aufträgt und man nichts von Außen sehen könnte.
 
einen Deckenbalken entdeckt,
der total abgefault ist
Das ist deine einzige eindeutige Information!
Diese relativiert sich aber schon wieder, als du bisher nicht klar stellst,
bis wie weit vom Auflager entfernt der Balken verrottet ist.

Und, jetzt das dritte Mal der Hinweis:
Das Bild gibt weder die Dimension des Balken noch dessen Länge oder Spannweite her.
Auch die Info:
recht eng nebeneinander liegend
Ich ergänze (31.12.23, 18:00 Uhr):
[...] Recht eng nebeneinander [...]?
Achsabstand 40, 50, 60, 80 oder wieviel?
Allein dieses, offensichtlich aus deiner Sicht nicht wichtige Maß,
ist aber eine statisch unverzichtbare Berechnungsgröße!
(Ende der Ergänzung)
Hast du denn keinen Zollstock?
Immerhin handelt es sich um den Deckenbalken einer Wohnraumdecke und nicht etwa eines Hühnerstalles von 4 qm Grundfläche!
Immerhin ist ein Wohraumdeckenbalken eines, der für Leib und Leben relevantesten, Bauelemente.
Vorausgesetzt (!), der Balken ist nicht mehr als 5-8 cm verrottet,
finde ich die Konsollösung von @KHH recht gut
Das ist eigentlich schon viel mehr,
als man zu einem statisch so relvanten Thema aus der Ferne verantworten sollte.
Kann man insofern gerade noch, als es um eine fest in die Wand einbetonierte Konsole geht.
Jetzt (entschuldige!) eierst du plötzlich mit
Winkeleisen in 1 cm Dicke
rum!
Da kommen mir ernsthafte Bedenken, dass du die Tragweite deines Vorhabens überhaupt nicht einschätzen kannst.
Deswegen redigiere ich jetzt ausdrücklich:

Bei einer "von mir angenommenen" Balkenbreite von
eines (angenommen) z. B. 20/20 Deckenbalkens
wäre das dann ein U-Profil (nach DIN 1026-1, DIN EN 10279)
h=220, b=80, tw=9, tf=12,5 (mm).
Diese Konsole nimmt die Auflager-Scherkraft eines Einfelddeckenbalkens von
im Abstand von =< 8 cm zur Wand gerne auf.

Auch wenn's oberlehrerhaft klingt:
Du bastelst doch keinen Bilderrahmen, also denke an die Tragweite deines Tuns!
 
Zuletzt bearbeitet:
.... huch..... was für sein Ton.....

ich melde mich da mal ab.... hat sich erledigt.....
 
Die ernst gemeinten Ratschläge sind ja dafür gedacht, dass sich nichts durch einen großen "Knack" erledigt. Das ist beim oben wohnen genauso fatal, wie von unten gesehen.
Also komm wieder raus aus der Schmollecke, den Balken gestützt und genau angeschaut. Je nach Holzzustand passt einer der geschriebenen Vorschläge.

Daniel
 
Sorry, Bernhard, aber das ist überhaupt kein "Ton". Es ist eine vorsichtig formulierte Warnung eine solche Reparatur korrekt zu erledigen.
Deine bisherigen Ausführungen dazu lassen diesbezüglich zumindest berechtigte Zweifel zu.
Und irgendwelche Daten zu dem Balken hast du auch nicht (nach)geliefert. Ruhestand hast sich sogar die Mühe gemacht, dir die Dimension einer Konsole zu liefern.
 
.... huch..... was für sein Ton.....

ich melde mich da mal ab.... hat sich erledigt.....
Wo habe ich mich in meinen Ratschlägen, auch nur andeutungsweise, im Ton vergriffen?
Bin amoi gspannt, obs'd iatz den Schneid hos'd und sogs'd ma des! ;-))
(siehe auch)
Ich ergänze (31.12.23, 18:00 Uhr):
[...] Recht eng nebeneinander [...]?
Achsabstand 40, 50, 60, 80 oder wieviel?
Allein dieses, offensichtlich aus deiner Sicht nicht wichtige Maß,
ist aber eine statisch unverzichtbare Berechnungsgröße!
(Ende der Ergänzung)
 
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