Hamburger Alsterhaus: Gediegene Stuckoptik rasant erstellt aus GK-Bauplatten

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Nicht zuletzt durch das Leistungsvermögen des Trockenbaus bei
Bauvorhaben wie diesem, gelänge es zunehmend, Architekten und Bauherren für den
Trockenbau zu begeistern, freute sich Laudator Prof. Karsten Tichelmann bei der
Preisverleihung im Februar 2006 über diese Leistung. Der enge zeitliche Rahmen
von drei Wochen für den Ausbau erforderte höchste handwerkliche Professionalität
und die Wahl eines Verfahrens, das zuverlässig die Voraussetzungen für kürzeste
Einbauzeiten schaffte.



Das seit 1935 unter dem Namen Alsterhaus bekannte
Premiumkaufhaus an Hamburgs Jungfernstieg wurde bereits in den 60er und 70er
Jahren durch zahlreiche Umbauten verändert. Damals vor allem deshalb, weil
moderne Installationen unterzubringen waren. Gelitten hatte unter diesen
Umbauten die Ästhetik der Ausstellungsräume. Das Hamburger Architekturbüro
Christian F. Heine wurde deshalb 2004 durch die Karstadt AG mit der Planung
eines Komplettumbaus beauftragt, der vor allem den Charme der Gründungsepoche im
Gebäude wiederbeleben sollte. Seit seiner Wiedereröffnung im September 2005
bietet das Alsterhaus nun wieder jede Menge Luxus an Hamburgs prominenter
Flaniermeile und dazu feine Gastronomie in der 4. Etage.



Replik an die Lichthöfe der Gründerzeit



Lichthöfe hatten bei der Eröffnung des Alsterhauses 1914 für
gute Luft auf allen Etagen gesorgt. Sie verschwanden mit dem Einbau einer
modernen Klimaanlage - wertvolle Quadratmeter Ausstellungsfläche wurden
hinzugewonnen. Christian F. Heine holte die Lichthöfe zurück ins Gebäude: Über
jeder 2. Etage entstand eine Deckengestaltung, die dem Betrachter das Gefühl
vermittelt, bis in das oberste Geschoss schauen zu können. Die oberste
Deckengestaltung im 4. Obergeschoss über dem Restaurant gehörte zu den zentralen
Aufgaben der Heinz Mänz GmbH. Unter einer Glaskuppel mit dem Bild des nördlichen
Sternenhimmels und einem zauberhaften Blick auf die Alster speisen hier heute
nicht nur erschöpfte Shopping-Gäste des Kaufhauses.



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Um einen harmonischen Übergang von der alten Bausubstanz zu
neuen Konstruktionen zu schaffen, entschied sich der Architekt für eine stark
horizontale Gliederung der Wandfläche. Ein umlaufender Architrav wird von
Stützen mit angedeuteten griechischen Kapitellen getragen. Auf diesen Unterbau
aufgesetzt ist eine Lünetten-Reihe, die die Wandflächen in eine Folge von
Bogenformen auflöst. Eine Lichtdecke in der Form eines gläsernen Tonnengewölbes
ruht als "dritte Etage" der Raumgestaltung auf dieser Konstruktion.



Trockenbau löste Terminprobleme



Drei Wochen Zeit hatte der Bauherr für die Ausführung der
Wandflächen und Lünetten eingeplant. Eine Ausführung der Arbeiten in
traditioneller Stuckateursarbeit entfiel aufgrund dieses engen Zeitrahmens. Die
Ausführung in Trockenbauweise auf der Basis vorgefertigter Formteile kam
ebenfalls sowohl aus Zeitgründen als auch angesichts des Umstandes nicht
infrage, dass so große Formteile bei laufendem Betrieb und durch die zur
Verfügung stehenden Treppenhäuser nicht zu transportieren sein würden.





<img border="0" src="http://www.baulinks.com/webplugin/2006/i/1554-alsterhaus4.jpg" style="border: 1px solid #000000" hspace="3" vspace="3">

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Bild vergrößern</span>
Die Heinz Mänz GmbH konnte schließlich zusagen, innerhalb des
gegebenen Zeitrahmens den Ausbau zu realisieren, weil sie sich entschloss,
Gipskartonplatten auf der Baustelle auf ebenfalls vor Ort gebogene
Unterkonstruktionen zu formen. Durch mehrfach abgestufte
Gipskartonverkastelungen (Bild), Schürzen und Frieskonstruktionen wurde so
traditionelle Stuckoptik mit den Mitteln des modernen Trockenbaus in kurzer
Bauzeit rekonstruiert und brillant in Szene gesetzt. Auch die Stahlstützen des
Kuppeldaches wurden mit Rigips-Bauplatten bekleidet, Kapitelle aus Zeitgründen
mit vorgefertigten Stuckelementen nachempfunden.



Statische Probleme gelöst



Die Lastabtragung für die einzubringenden Lünetten konnte nicht
über die Lichtdecke erfolgen. Denn eine Durchführung von Abhängungen war nicht
möglich. Auch Weitspannträger über der Decke kamen nicht infrage, da diese durch
das Glas hindurch sichtbar gewesen wären. Es blieb also nur die Möglichkeit, die
Lasten statt in die Decke in die umgebenden Wände abzuleiten. Hierzu wurden
Konsolen gefertigt, die an den Wandträgern angebracht wurden (Bild).
Um Risse in der gesamtem Gipskarton- und Stuckkonstruktionen zu vermeiden,
wurden sämtliche Bewegungen der Trägerkonstruktion durch versteckt angeordnete
Gleitlagerkonstruktionen abgefangen.



Solide Handwerkskunst gefragt



Ein zusätzliches Problem ergab sich aus dem Umstand, dass die
Lünetten zweifach gebogen werden mussten. Zum einen gemäß der Bogenform in
Wandrichtung und zum anderen im Winkel von 90° mit Hilfe von neun Stichmaßen vom
Architrav zur Lichtdecke. Zur gebogenen Lichthofbekleidung hin wurden die
Lünetten mittels abgestufter Gipsleisten in L-Form angeschlossen, die sich in
ihrem Verlauf einmal um 90° drehen mussten. Eigentlich eine klassische
Stuckateursaufgabe, die jedoch wiederum angesichts des hohen Zeitdrucks mit
Gipskartonplatten gelöst werden musste. Auf einen Biegewinkel aus Blech wurden
hierzu vor Ort Streifen geschnitten, geformt, am Rand kleinteilig angeschraubt
und mehrfach verspachtelt.



Als Unterkonstruktion für die Lünetten wurden Rechteckrohre in
Einzelsegmenten mit den gewünschten Radien gefertigt und auf die Baustelle
geliefert. Dort wurden diese dann zu Bogenelementen zusammengefügt und an die
vorhandenen Stahlträger angehängt und ausgesteift. Danach wurden handelsübliche
CD-Profile an den Bogenelementen befestigt und mit 2 x 9,5 mm "Rigips Bauplatten
RB" doppelt beplankt. Auch der untere Abschluss der Lünetten wurde mit
Gipskartonverkastelungen, Schürzen und Frieskonstruktionen aus 12,5 mm "Rigips
Bauplatten RB" mit V-Fräsung gefertigt, die vor Ort verleimt und montiert wurden
(Bild).



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Durch ein perfektes Anputzen der Faschen (in Struktur oder Farbe
abgesetzte Streifen um Gebäudeöffnungen) konnte schließlich die erwünschte
hochwertige Optik sichergestellt werden. Die spätere indirekte Beleuchtung und
die damit verbundene Streiflichtsituation erforderte die hochwertigste
Oberflächenqualität. Sämtliche Trockenbaufugen wurden daher in Q4 verspachtelt.



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