Geklebte Fenster, integrierte Fassaden und Qualitätssicherung bei Holzfenstern

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Zu
den wichtigen Innovationen im Fensterbau gehören geklebte Fensterkonstruktionen,
integrierte Metallfassaden und neue Beschichtungsmöglichkeiten bei Holzfenstern:



  • Mit geklebten Fenstern lassen sich größere und stabilere Fenster
    wirtschaftlich realisieren.
  • Integrierte Fassaden verbinden unter anderem Wärmedämmung mit Heiz- und
    Kühlfunktionen und können zudem Solarenergie nutzen.
  • Und für Holzfenster gibt es nun endlich eine Richtlinie zur
    Qualitätssicherung der Beschichtung.
Branchenexperten erläuterten diese Entwicklungen und Neuerungen
auf den materialspezifischen Fachtagungen des Verbandes der Fenster- und
Fassadenhersteller e.V. und der Gütegemeinschaft Fenster und Haustüren e.V.
"Egal ob die Fenster aus Holz, Kunststoff oder Metall gefertigt werden, die
technologischen Innovationen gehen rasant weiter", erklärte Ulrich Tschorn, der
Geschäftsführer des VFF und der Gütegemeinschaft Fenster und Haustüren. "Für
unsere Mitglieder ist es zum Teil überlebenswichtig, dass wir sie auf den
neuesten Stand der Neuentwicklungen und Verbesserungen bringen."



Höhere Stabilität und Sicherheit durch geklebte
Fensterkonstruktionen




"Durch das Verkleben von Glas und Profil wird die Stabilität
verbessert, und dadurch können bisherige Einschränkungen in Größe und Gestalt
deutlich ausgeweitet werden", so lautete eines der Argumente von Steffen
Borkenhagen zu dem Thema "Geklebte Fensterkonstruktionen - Zukunft oder
Modeerscheinung?". Borkenhagen verwies auf die langjährige Erfahrung von
geklebten Fenstern im Automobilbau und nannte eine ganze Reihe von Vorteilen
dieser im Fensterbau noch jungen Technologie. Als Beispiel für große
Flügelabmessungen auch bei Einsatz von kleinen Profilquerschnitten nannte er
einen Flügel 52. Ohne Verklebung kann man eine Flügelgröße von 900 x 2000 mm
erreichen, mit Verklebung sind dagegen Flügelgrößen von 1300 x 2400 mm möglich.



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<img src="http://www.baulinks.com/webplugin/2005/i/1236-dowcorning3.gif" alt="Geklebte Fenster, Holzfenster, Fassade, Fensterkonstruktion, integrierte Fassaden, Fensterkonstruktionen, Holzschutz, Beschichtung von Holzfenstern, Klebstoffe, Verglasung, integrierte Metallfassade, Metallfassaden, Wärmedämmung, Kühlung, Solarnutzung, Fassadenbauer, Fassadentechnik, Fassadenbauer, Holzbearbeitung" border="0" vspace="2" width="400" height="330">

<span style="font-size: 10px;">Bild aus der Meldung "Verbundlösung
"Flügelrahmen - Kleber - Glas" für schlankere Fenster
" vom 25.7.2005</span>
<hr>
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Borkenhagen erläuterte detailliert die Verklebetechniken und die
möglichen Klebstoffe. In seinem Fazit nannte er eine Reihe weiterer Vorteile von
geklebten Fenstern. Unter anderem betonte er, dass sie schlank und elegant,
besonders sicher und wirtschaftlich seien. Allerdings gelten alle dieser
Vorteile nur, wenn alle Elemente im Zusammenspiel betrachtet und ausgesucht
werden. Dazu zählt die richtige Auswahl der Klebstoffe, der Verglasung, der
Fensterkonstruktion, der Verarbeitung und der Montagesysteme. Peter Harendt von
der Lohmann Gruppe kam in seinem Referat über die verschiedenen Klebstoffe zu
einem ganz ähnlichen Fazit: "Entscheidend für die Entwicklung und den Erfolg der
geklebten Fensterkonstruktion ist die Zusammenarbeit der Partner und die
größtmögliche Sorgfalt zur Sicherstellung der dauerhaften
Funktionstauglichkeit."



Integrierte Metallfassaden mit neuen Lösungen für
Wärmedämmung, Kühlung und Solarnutzung




Beim Bauen wird immer mehr auf Nachhaltigkeit geachtet. Dieser
Trend bestimmt auch die Entwicklung von Metallfassaden. Fassadenbauer sollten
deshalb mit anderen Gewerken kooperieren und höherwertige Lösungen anbieten. So
die Empfehlung von Dr. Harald Schulz von Wicona, der Entwicklungstendenzen für
Metallfassaden darstellte.



Fassadenbauer stehen heute vor vielen Herausforderungen. Dazu
zählen die steigenden Kosten für Energie und Rohstoffe, aber auch höhere
Ansprüche im Umweltschutz, im Nutzerkomfort und von Seiten des Gesetzgebers.
Nach Ansicht von Schulz werden jene Industrienationen in Zukunft gewinnen, die
pro Kopf am wenigsten Energie verbrauchen. Hier lägen auch die Chancen für
Deutschland. Gerade im Fassadenbau müsse man sehen, wie gut die deutschen
Hersteller mittlerweile sind. So habe eine Wicona-Studie ergeben, dass bei
Fassaden für kleine Bürogebäude im Vergleich zur ENEV 2002 eine Einsparung von
30 Prozent bei der Primärenergie realistisch sei. Allerdings sei die Branche
immer noch nicht ausreichend in der Lage, ihre Kompetenz und ihre Innovationen
gegenüber Bauherren und Architekten zu kommunizieren.



Schulz warb für integrierte Konzepte in der Fassadentechnik
sowie für nutzerorientierte Konzepte, die einfach und sicher sein müssten. Neue
Lösungen seien in der verbesserten Wärmedämmung des Gebäudes, in der
Verminderung des Kühlkältebedarfs und beim Kunstlicht sowie in der vermehrten
Nutzung der Solarenergie zu suchen. Die Produktentwicklung müsse deshalb stärker
Umweltaspekte berücksichtigen. So sei der Materialeinsatz zu reduzieren, nicht
Gesundheit gefährdende und langlebige Stoffe zu verwenden und auf die
Wiederverwendbarkeit zu achten. Integrierte Fassadentechnik biete eine höhere
Wertschöpfung. Allerdings sollten Fassadenbauer Technikpartner aus andern
Gewerken einbinden. Dann rechneten sich höherwertige Lösungen bei Metallfassaden
sowohl für Investoren wie für Nutzer, die Umwelt und auch den Fassadenbauer
selbst.



Richtlinien für die Beschichtung von Holzfenstern



Die Qualität der Beschichtung gehört zu den maßgeblichen
Faktoren für die Chancen des Holzfensters auf dem umkämpften Fenstermarkt. Seit
Januar 2006 gibt es die "Richtlinie Lackierer-Leistungsnachweis für die
industrielle Beschichtung von Türen und Fenstern", die vom VdL, dem Verband der
deutschen Lackindustrie e. V. unter Mitwirkung des VFF erstellt wurde. Die
Richtlinie, die Martin Wiesmann vom VdL erläuterte, definiert den Stand der
Technik bei der industriellen Holzfenster- und Außentürenbeschichtung. Zugleich
legt die Richtlinie die konkreten Schulungsinhalte für Seminare zur
Weiterbildung in Theorie und Praxis fest. Das Themenspektrum reicht von den
wichtigsten Eigenheiten verschiedener Holzarten über die Holzbearbeitung und die
verschiedenen Formen des Holzschutzes bis hin zu praktischen
Verarbeitungshinweisen. Dazu zählt beispielsweise auch die Übung der praktischen
Handhabung von Pumpen und Spritzpistolen. Diese Richtlinie soll als Nachweis für
die Mitarbeiterschulung in der Qualitätssicherung von Fensterbaubetrieben
genutzt werden, die Fenster mit dem RAL-Gütezeichen bauen.



Ganz besondere Anforderungen werden an die Beschichtung von
Holzfenstern in Gebäuden mit besonderen Hygeniemaßnahmen gestellt. Der ständige
Einsatz von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln beispielsweise in Gaststätten,
Altenheimen oder Krankenhäusern beansprucht die Beschichtung natürlich
erheblich. Alle wichtigen Informationen zu diesem Thema sind in der "Richtlinie
für die Bewertung und Eignung von Beschichtungen für Holz- und
Holzverbundfenster gemäß der Lebensmittelhygieneverordnung und Anforderungen im
Krankenhaus" zusammengestellt. Diese Richtlinie wurde ebenfalls vom Verband der
deutschen Lackindustrie e. V. unter Mitarbeit des VFF erstellt. Dr. J. Theo Hein
von der Dyrup GmbH wies auf die Vorteile hin, diese Richtlinie schon bei der
Auftragsvergabe mit einzubeziehen. "Geprüft nach VdL-RL 12" kann so zu einem
Qualitätsmerkmal von Holzfenstern in öffentlich genutzten Räumen werden.



"Aus der Praxis für die Praxis. Das ist die Devise der Vorträge
in den materialgebundenen Fachveranstaltungen des Jahreskongresses", so Ulrich
Tschorn. "Für die Mitglieder des VFF und der Gütegemeinschaft Fenster und
Haustüren sind diese Informationen zumeist von unmittelbarem Nutzen. Das zeigen
auch die lebhaften Diskussionen im Anschluss an die Referate."



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