Feuchte Wände
Eigentlich ist das Thema der Frage mehr als ausgekaut.
Ich kann es mir aber nicht verkneifen, was zu dem ominösen Thermografiegutachten, auf dem Herr Rupnow so großspurig herumgeritten ist, zu sagen.
Zufällig hatte ich es bei einem meiner Kunden mit einem Thermografiegutachten zu tun.
Das von Rupnow zitierte Gutachten fand ich auf seiner Internetpräsenz, als ich ein Produkt- oder Sicherheitsdatenblatt von Lotupor suchte.
Ich habe es mir angesehen und mit dem verglichen, das ich von meinem Vorhaben kenne.
Dabei ist mir folgendes aufgefallen:
1. Auftraggeber ist Rupnow selber.
2. Die Messung erfolgte nur von außen. Aussagen, wie sich die Werte innen geändert haben, fehlen.
3. Es wurden keine Angaben zur Lufttemperatur innen, zur Wandflächentemperatur und zur relativen Luftfeuchte innen gemacht.
In dem anderen Gutachten wurden die Messergebnisse mit einem Korrekturfaktor (Druckdifferenz außen/innen) berücksichtigt.
Die immer gleichen Angaben von 20°C beim Rupnowschen Gutachten zeigen, das die Temperatur nicht gemessen, sondern angenommen wurde.
4. Der Ausfertiger des Rupnowschen Gutachtens gibt selber auf seiner Internetseite (
www.sommerfm.de) an, das die Messungen außen vor Sonnenaufgang erfolgen sollten um den Faktor Sonneneinstrahlung auszuschließen.
Nun liegt die untersuchte Wand auf der Ostseite! und die Messungen erfolgten gegen 9.30 Uhr, 9.04 Uhr, 10.00 Uhr und 13.40 Uhr! Da war die Sonne längst aufgegangen.
Damit sind die Messergebnisse unbrauchbar.
Weiter gibt der Untersuchende an, das die Wetterbedingungen im Messzyklus konstant sein sollten, um Verfälschungen wie Regenbewitterung, Temperaturschwankungen usw. auszuschließen. Über den Witterungsverlauf steht nichts im Gutachten, es wird nicht hinsichtlich der Messergebnisse gewürdigt.
Ein wichtiger Faktor, der Wind, wurde nicht erwähnt und gewertet (Korrekturwert zur athmosphärischen Transmission)
Auch das macht die Ergenbisse unbrauchbar.
5. Der Nachweis in dem Gutachten, das die Imprägnierung innerhalb von kürzester Zeit die Wand austrocknete! konnte ich beim besten Willen nicht aus den Messergebnissen herauslesen.
Noch nicht einmal die im Gutachten suggerierte Homogenisierung der Abstrahlung ist ersichtlich.
Die Fotos - nachher- die das beweisen sollen, zeigen dieselbe unterschiedliche Abstrahlung, sind aber in einem größeren Maßstab und verschwommener.
Schon das, die Wand aus anderem Standort und in anderem Maßstab darzustellen, ist unseriös und verfälschend. Hier wurde ganz klar ein gewünschtes Ergebnis herbeimanipuliert.
Fazit:
Ich halte das für ein reines Gefälligkeitsgutachten.
Selbst die Kriterien, die der Ausfertigende selber nennt, werden nicht eingehalten.
Die erzielten Messergebnisse sagen hinsichtlich der Wirksamkeit der Hydrophobierung gar nichts aus.
Wenn ich eine Austrocknung der Wand, wie behauptet, nachweisen will, dann muss ich den FEUCHTEGEHALT messen und nicht die Wandtemperatur außen.
Selbst der Wärmedurchgang ist als Kriterium einer verbesserten Dämmwirkung so nicht nachweisbar, da:
- eine genaue Bestimmung der Verhältnisse innen nicht vorliegt,
- eine solche Messung immer nur auf einen bestimmten Punkt der Wand bezogen werden kann, und zwar mit Messwerten von innen und von außen. Schon ein Schrank, der innen an der Wand steht, verfälscht das äußere Bild der Wand hinsichtlich Wärmedurchgang.
Von der unterschiedlichen Innentemperatur ganz zu schweigen.
- die äußeren, das Messergebnis verfälschenden Bedingungen wie Klima und Sonneneinstrahlung vernachlässigt wurden.
Und solch ein Mensch behauptet, die TU Dresden manipuliere bzw. fälsche Forschungsergebnisse!
Soviel zum Thema Rupnow, die Wissenschaft und die Wahrheit.
Einen schönen Sonntag noch