Alsooooo...
... den Test werden die entweder in der Apotheke da haben oder innerhalb eines Tages besorgen können, war bei mir kein Problem. Beim Formaldehydtest hatten wir zwar Formaldehyd gemessen, allerdings unterhalb der Richtwerte und das, obwohl lange nicht gelüftet wurde, alter, also formaldeyhdbelasteter Parkettlack im Wohnzimmer vorhanden war und einige ältere Spanplattenmöbel im Zimmer standen. Seit die Möbel weg sind und wir das Parkett abgeschliffen haben, habe ich nicht nochmal gemessen, wäre aber vielleicht ganz interessant. Vielleicht mache ich das irgendwann nochmal.
Grundsätzlich sind die Eigentümer nicht in der Beweispflicht und für Gutachten muss der Interessent aufkommen. Sie haben lediglich die Pflicht keine Mängel arglistig zu verschweigen, von denen sie Kenntnis haben. Wenn sie von Schadstoffen nichts wissen, sie aber trotzdem da sind, hat der neue Käufer Pech gehabt. D.h. Tests und Gutachten sind vorher einzuholen, hinterher hat man kaum noch eine Chance Ansprüche geltend zu machen. Ich empfehle Euch offen und ganz direkt nach Schadstoffen und eventuellen Problemen die daraus resultieren könnten zu fragen, sowohl die Eigentümer als auch den Makler, denn dieser muss für seine Aussagen haften.
Der Test der Stiftung Warentest hat für die Stoffe PCB, Lindan, DDT und weitere Holzschutzmittel keinerlei Belastung ergeben, lediglich PCP konnte in ganz geringem Ausmaß gemessen werden. Das Gutachten und alle meine Recherchen haben aber ausgesagt, das Werte in der Größenordnung vollkommen unbedenklich sind und in fast allen Häusern, nicht nur Holzfertighäusern vorkommen können. Da wir allerdings auch in zwei Zimmern Holzpanelle an der Decke hatten, habe ich vermutet, dass diese mit PCP behandelt wurden (ob bereits beim Einbau oder nachträglich weis ich nicht) und habe die Paneele, die eh nicht mein Stil sind rausgerissen und mit Rigips die Decken neu verkleidet. Problem gelöst!
Wegen dem Kaufpreis kann ich Euch dringend raten beim regionalen Gutachterausschuss (
http://www.gag.niedersachsen.de/live/live.php?navigation_id=25904&_psmand=39) nachzufragen und die aktuellen Bodenrichtwerte geben zu lassen. Mit diesen könnt ihr den Kaufpreis ein wenig gegenchecken. Einfach den Bodenrichtwert für dieses Grundstück mit der Grundstücksfläche multiplizieren und ihr habt den aktuellen, ortsüblichen und marktüblichen Kaufpreis für voll erschlossenes Bauland. Die Differenz zu dem veranschlagten Kaufpreis ist dann der Preis, den ihr für das Haus ohne Grundstück zahlt. So könnte ihr die Größen ein bisschen besser einschätzen. Als Richtlinie (zwar nicht fachlich wirklich valide aber trotzdem für den Privatmann ganz ok ist diese Seite für kostenlose Immobilienwertermittlung:
http://www.meineimmobilie.de/immowert_tool.html). Eventuell kann das Ergebnis auch nützlich für eventuelle Kaufpreisverhandlungen sein.
Beispiel: Der Bodenrichtwert für das Grundstück wäre 90€ pro qm. Dann wären 90x800=72.000€ für das Grundstück und damit verblieben noch 83.000€ für das Haus. Das wäre meiner Meinung nach ein recht hoher Preis.
Übrigens könnt Ihr Euch hier echtes Fachwissen zum Thema ältere Fertighäuser anlesen, die Seite ist absolut Top!!!
http://timberwork.de/sanierung-und-energetische-modernisierung-von-holz-fertig-haeusern.html
Ich verstehe, dass ihr hofft, so ging es uns auch und hinterher hat sich rausgestellt, dass es richtig war zu hoffen und sich nicht verrückt machen zu lassen. ich kenne zum Beispiel auch andere leute, die seit über 30 Jahren in Streif oder Okal Häusern wohnen und keinerlei gesundheitliche oder geruchliche Probleme haben. Jeder Hersteller hat eben damals unterschiedlich gebaut und damit bestehen eben auch unterschiedliche Risiken. Selbst von einem auf das andere Jahr kann der selbe Hersteller die Bauart geändert haben, so dass ein Haus aus 1975 Probleme macht, aus den nachfolgenden Jahren aber unproblematisch ist.
Ich wünsche viel Glück und haltet mich auf dem Laufenden!
MfG