weitere Entwicklung mit gutem Ende
vielleicht sind meine ersten Erfahrungen mit Kalkfarbe für andere Neulinge interessant, darum möchte
ich an dieser Stelle berichten, wie es bei mir weitergegangen ist. Dass ich ausgerechnet eine Decke für meine ersten Versuche ausgesucht habe, hat alles nicht leichter gemacht. Eine Wand wäre schon angenehmer gewesen, vor allem auch wegen der Dünnflüssigkeit der Sumpfkalkfarbe. Für die Wände habe ich aber einen Profi beauftragt, einen Kalkputz aufzubringen. Die Decke sollte mein eigener Beitrag zum Projekt werden.
Ich habe noch verschiedene Dinge mit der Kalkfarbe probiert. Anderer Quast, streichen im Kreuzgang, Grundierung mit Kalk-Kasien...
Leider ist das Ergebnis einfach nicht besser geworden. Ich habe dann noch viel nachgelesen, hier im Forum und an anderen Stellen. In den Artikeln vom Kalk-Laden habe ich gefunden, dass die reine Kalkfarbe für Beton ungeeignet ist und Kalk-Kasein-Farbe "bedingt geeignet". Dass es so viele verschiedene Ansichten zur Eignung auf Beton gibt, liegt vielleicht an unterschiedlichen Oberflächen. Der Beton bei mir ist sehr glatt, vielleicht hat er nicht genügend "Rauhigkeit", dass die Kalkfarbe da haftet?
Nachdem ich dann nochmals hier im Forum gestöbert habe und mich auf die Suche nach einer "Kalkfarbe für Anfänger" gemacht habe, bin ich auf die gefüllte Kalkfarbe von Kreidezeit gestoßen. Gut, die Methylcellulose als Zusatz entspricht jetzt nicht der Lehre von der reinen Kalkfarbe, aber als Nichtprofi und totaler Anfänger muss man da Kompromisse eingehen und ich denke ein Gewinn gegenüber der bisherigen Dispersionsfarbe ist es mit Sicherheit.
Ich habe mit einem 1l - Gebinde eine kleine Fläche ausprobiert und war erleichtert, dass das Resultat doch recht vielversprechend war und ich habe gehofft mit zwei Anstrichen hinzukommen. Ich habe daraufhin einen 10 l - Eimer bestellt. Ich habe die Farbe mit fast 10% Wasser verdünnt, weil ich fand, dass es sich doch recht schwer streichen ließ. Beim ersten Durchgang habe ich mich mit dem Streichen noch schwer getan, das Arbeiten mit der Bürste war doch recht ungewohnt. Es war noch ein ziemliches "Herumprobieren". Es gelang mir auch nicht wirklich "nass in nass" zu arbeiten. Dementsprechend ungleichmäßig war hinterher natürlich auch das Streichergebnis.
Für den zweiten Durchgang habe ich mir nochmal im Internet angeschaut, wie ein Profi im Kreuzgang streicht. So vorbereitet habe ich mich dann an den zweiten Streichdurchgang gemacht. Ich habe die Fläche zum Streichen anders aufgeteilt, so dass es mir auch einigermaßen gelang, "nass in nass" und noch dazu mehr oder weniger "elegant" im Kreuzgang zu streichen

. Insgesamt hatte ich 24 m² Decke zu streichen. Dabei wurde die Bürste - gefühlt, aber auch tatsächlich - immer schwerer, die Füllstoffe haben sich immer mehr in der Bürste angesammelt. Insgesamt habe ich 5 Stunden dafür gebraucht (sicher kaum zu glauben für einen Geübten ;-).
Mit dem Resultat bin ich zufrieden. Man sieht keine Streifen mehr von Bahnen. Die Oberfläche ist nicht ganz gleichmäßig, wobei ich nicht weiß, ob das auch ein Effekt der Kalkfarbe an sich ist. Man hört ja öfter, dass das ein bisschen ungleichmäßiger oder wolkiger ist. Mit Sicherheit hätte es von einem Profi gleichmäßiger ausgesehen, vielleicht hätte auch ein drittes Mal streichen gut getan, aber mir hat das so gereicht.
Die Erfahrungen mit Sumpfkalk waren für mich sehr wertvoll, ich werde mir in Zukunft viel mehr Gedanken um Wandoberflächen machen und nicht mehr alles mit Dispersionsfarbe zukleistern. Wenn ich eine andere Oberfläche als Beton habe, würde ich gerne nochmals Versuche mit reiner Sumpfkalkfarbe machen. Irgendwie ist diese Einfachheit des reinen Kalks schon faszinierend!
Nochmals vielen Dank an das Forum für das Wissen und den Rat, der hier geteilt wird.