KHH
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Wie heißt es immer so schön: "Aus aktuellem Anlass"....
....möchte ich hier eine kleine fachliche Diskussion eröffnen zu der Frage, was speziell in der Altbausanierung als Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit in Wände und/oder betonierte Bodenplatten die bessere Lösung ist: Dichtschlämmen und/oder physikalisch-chemisch wirkende Injektionen vs. Folien im weiten Sinne, sprich Kunststofffolien, Bitumenbahnen, usw..
Der "aktuelle Anlass" ist dieser Beitrag: https://community.fachwerk.de/index.cfm/ly/1/0/forum/a/showForum/306527$.cfm#306549.
Speziell die Frage wie der Anschluss einer neuen Abdichtung auf einer neuen Sauberkeitschicht an eine vorhandene, über der Sauberkeitschicht liegende Mauersperrbahn bestenfalls ausgeführt werden sollte.
Damit man sich nicht den verlinkten Beitrag in Gänze durch lesen muss, eine kurze Zusammenfassung:
Vorhanden sind Außenwände aus Ziegelsteinmauerwerk, mit einer Mauersperrbahn in einer Lagerfuge ca. eine Steinlage über einer neu eingebauten Betonplatte als Sauberkeitsschicht/Rohboden.
Der Altputz ist am Wandfuß bis über die Horizontalsperre entfernt, die Mauersperrbahn endet bündig mit der Steinvorderkante, die Betonplatte ist gegen das rohe Mauerwerk gegossen.
Die Frage ist: Wie wird in so einer Situation der weitere Bodenaufbau gegen aufsteigende Feuchtigkeit am Besten abgedichtet?
Mein Vorschlag ist: Die Lagerfuge, in der die Sperrbahn liegt einige cm tief auszukratzen, um den Rand der Sperrbahn freizulegen, an diesen Rand einen Streifen Abdichtunsgfolie oder breites Abdichtungklebeband anzukleben, eine Folie auf die Bodenplatte auszulegen, deren Ränder bis zur Sperrbahn hoch zu ziehen und mit dem Folienstreifen, bzw. Klebeband zu verkleben.
Meiner Meinung nach bekommt man nur so eine genügend elastische Abdichtung hin, die die unterschiedlichen Bewegungen von Mauerwerk und Bodenplatte dauehaft aushalten/mitmachen.
Eine anderer Vorschlag ist (der Einfachheit halber copy&paste):
(Zitat) "In solchen Fällen bin ich wie folgt vorgegangen.
Ich habe / Den Putz ins gesamt abgeschlagen .
Die freigelegte Pappe ( Horizontalsperre ) ca. 2-3cm tief ausgestemmt ( geschält )
Dann die Fuge mit einem Dichtmörtel versiegelt - Mit dem Dichtmörtel habe ich eine Hohlkehle zwischen Mauerwerk und Bodenplatte erstellt.
Dann eine Sulfatexschlämme ( Z.b. von Remmers ) bis ca. 1 Steinreihe über die Horizontalsperre und ca. 10cm über die Hohlkehle zur Bodenplatte aufgetragen . und mit Zementmörtel angeraut ( Vorspritzmörtel. Die Schlämme hat die Aufgabe den Bereich gegen Feuchtigkeit und Bauschädliche Salze zu versiegeln. Dann einen Bitumen Voranstrich auch auf die gesamte Betonsohle aufgetragen ( bis etwas unter Estrich höhe ) Dann eine Schweißbahn V 60 ( Dampfsperre ) mit dem Brenner aufgeschweißt. Der direkte Anschluss zur vorhandenen Horizontalsperre mit einer Dichtbahn ist praktisch kaum möglich . Zu dem sind Mineralische Abdichtung Maßnahmen gegen negativ wirkende Belastung wie Feuchtigkeit und Mauersalze besser geeignet , gegenüber Folien , weil sie sich besser mit dem Untergrund verkrallen können. Zu dem sind sie Kunststoff modifiziert , was eine Rissbildung in den Bereichen ausschließt." (Zitat Ende)
Um die Diskussion zu eröffnen, meine erste Antwort dazu:
@ Dearno, du schreibst: "Mit dem Dichtmörtel habe ich eine Hohlkehle zwischen Mauerwerk und Bodenplatte erstellt." und "Zu dem sind sie Kunststoff modifiziert , was eine Rissbildung in den Bereichen ausschließt."
Mit "in den Bereichen" meinst du wahrscheinlich auch die Fuge zwischen einer Rohbodenplatte, bzw. Sauberkeitsschicht (womit ich das Gleiche bezeichne) und den Wänden.
Genau das ist die Stelle von der ich denke, dass ein Dichtmörtl und eine Dichtschlämme auf Dauer nicht funktioniert. Frage: Wie elastisch ist denn ein kunststoffvergüteter Dichtmörtel und eine Dichtschlämme und wie dick muss die Schlämme aufgezogen werden, als dass sie die konträren Bewegungen von Wänden und einer "lose" dazwischen liegenden Bodenplatte auf Dauer mit machen?
Oder anderer Fall: Kann eine auf einen Wandfuß aufgezogene Dichtschlämme Rißbildungen im Mauerwerk unterhalb der Mauersperrbahn mitmachen?
Ich frage deshalb, weil ich erst 3 - 4 mal Dichtschlämmen verarbeitet habe und immer das gleiche Produkt verwendete. Diese Schlämme schien mir nach Aushärtung nicht besonders elastisch. Ich hatte nicht das Gefühl dass sie einen nachträglichen Riss von 1-2 mm mit macht.
Gruß,
KH
....möchte ich hier eine kleine fachliche Diskussion eröffnen zu der Frage, was speziell in der Altbausanierung als Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit in Wände und/oder betonierte Bodenplatten die bessere Lösung ist: Dichtschlämmen und/oder physikalisch-chemisch wirkende Injektionen vs. Folien im weiten Sinne, sprich Kunststofffolien, Bitumenbahnen, usw..
Der "aktuelle Anlass" ist dieser Beitrag: https://community.fachwerk.de/index.cfm/ly/1/0/forum/a/showForum/306527$.cfm#306549.
Speziell die Frage wie der Anschluss einer neuen Abdichtung auf einer neuen Sauberkeitschicht an eine vorhandene, über der Sauberkeitschicht liegende Mauersperrbahn bestenfalls ausgeführt werden sollte.
Damit man sich nicht den verlinkten Beitrag in Gänze durch lesen muss, eine kurze Zusammenfassung:
Vorhanden sind Außenwände aus Ziegelsteinmauerwerk, mit einer Mauersperrbahn in einer Lagerfuge ca. eine Steinlage über einer neu eingebauten Betonplatte als Sauberkeitsschicht/Rohboden.
Der Altputz ist am Wandfuß bis über die Horizontalsperre entfernt, die Mauersperrbahn endet bündig mit der Steinvorderkante, die Betonplatte ist gegen das rohe Mauerwerk gegossen.
Die Frage ist: Wie wird in so einer Situation der weitere Bodenaufbau gegen aufsteigende Feuchtigkeit am Besten abgedichtet?
Mein Vorschlag ist: Die Lagerfuge, in der die Sperrbahn liegt einige cm tief auszukratzen, um den Rand der Sperrbahn freizulegen, an diesen Rand einen Streifen Abdichtunsgfolie oder breites Abdichtungklebeband anzukleben, eine Folie auf die Bodenplatte auszulegen, deren Ränder bis zur Sperrbahn hoch zu ziehen und mit dem Folienstreifen, bzw. Klebeband zu verkleben.
Meiner Meinung nach bekommt man nur so eine genügend elastische Abdichtung hin, die die unterschiedlichen Bewegungen von Mauerwerk und Bodenplatte dauehaft aushalten/mitmachen.
Eine anderer Vorschlag ist (der Einfachheit halber copy&paste):
(Zitat) "In solchen Fällen bin ich wie folgt vorgegangen.
Ich habe / Den Putz ins gesamt abgeschlagen .
Die freigelegte Pappe ( Horizontalsperre ) ca. 2-3cm tief ausgestemmt ( geschält )
Dann die Fuge mit einem Dichtmörtel versiegelt - Mit dem Dichtmörtel habe ich eine Hohlkehle zwischen Mauerwerk und Bodenplatte erstellt.
Dann eine Sulfatexschlämme ( Z.b. von Remmers ) bis ca. 1 Steinreihe über die Horizontalsperre und ca. 10cm über die Hohlkehle zur Bodenplatte aufgetragen . und mit Zementmörtel angeraut ( Vorspritzmörtel. Die Schlämme hat die Aufgabe den Bereich gegen Feuchtigkeit und Bauschädliche Salze zu versiegeln. Dann einen Bitumen Voranstrich auch auf die gesamte Betonsohle aufgetragen ( bis etwas unter Estrich höhe ) Dann eine Schweißbahn V 60 ( Dampfsperre ) mit dem Brenner aufgeschweißt. Der direkte Anschluss zur vorhandenen Horizontalsperre mit einer Dichtbahn ist praktisch kaum möglich . Zu dem sind Mineralische Abdichtung Maßnahmen gegen negativ wirkende Belastung wie Feuchtigkeit und Mauersalze besser geeignet , gegenüber Folien , weil sie sich besser mit dem Untergrund verkrallen können. Zu dem sind sie Kunststoff modifiziert , was eine Rissbildung in den Bereichen ausschließt." (Zitat Ende)
Um die Diskussion zu eröffnen, meine erste Antwort dazu:
@ Dearno, du schreibst: "Mit dem Dichtmörtel habe ich eine Hohlkehle zwischen Mauerwerk und Bodenplatte erstellt." und "Zu dem sind sie Kunststoff modifiziert , was eine Rissbildung in den Bereichen ausschließt."
Mit "in den Bereichen" meinst du wahrscheinlich auch die Fuge zwischen einer Rohbodenplatte, bzw. Sauberkeitsschicht (womit ich das Gleiche bezeichne) und den Wänden.
Genau das ist die Stelle von der ich denke, dass ein Dichtmörtl und eine Dichtschlämme auf Dauer nicht funktioniert. Frage: Wie elastisch ist denn ein kunststoffvergüteter Dichtmörtel und eine Dichtschlämme und wie dick muss die Schlämme aufgezogen werden, als dass sie die konträren Bewegungen von Wänden und einer "lose" dazwischen liegenden Bodenplatte auf Dauer mit machen?
Oder anderer Fall: Kann eine auf einen Wandfuß aufgezogene Dichtschlämme Rißbildungen im Mauerwerk unterhalb der Mauersperrbahn mitmachen?
Ich frage deshalb, weil ich erst 3 - 4 mal Dichtschlämmen verarbeitet habe und immer das gleiche Produkt verwendete. Diese Schlämme schien mir nach Aushärtung nicht besonders elastisch. Ich hatte nicht das Gefühl dass sie einen nachträglichen Riss von 1-2 mm mit macht.
Gruß,
KH