Deutsche Gesellschaft für Mauerwerksbau: "Regierung benachteiligt Steinindustrie"

Diskutiere Deutsche Gesellschaft für Mauerwerksbau: "Regierung benachteiligt Steinindustrie" im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Der Holzverbrauch im Hochbau soll um 20% steigen. Das ist das erklärte Ziel der Bundesregierung. Frau Künast als federführende Ministerin weiß...
F

Fachwerk.de

Beiträge
6.432
Der
Holzverbrauch im Hochbau soll um 20% steigen. Das ist das erklärte Ziel der
Bundesregierung. Frau Künast als federführende Ministerin weiß laut Deutscher
Gesellschaft für Mauerwerksbau e.V. auch schon, wie sie dieses in der
Bauwirtschaft durchsetzen kann: Sie will nicht nur die wichtigen öffentlichen
Auftraggeber Bund, Länder und Gemeinden anweisen, wann immer es geht, mit Holz
zu bauen. Gleichzeitig soll der Bund - trotz leerer Kassen - umfangreiche
Werbemaßnahmen für den verstärkten Einsatz von Holzkonstruktionen im Hochbau
finanzieren. Mit diesen wettbwerbsverzerrenden Maßnahmen benachteiligt
Ministerin Künast massiv die Hersteller und Verarbeiter von Mauerwerk und Beton.
Um neue Stellen in der Holzindustrie zu schaffen, ist sie ohne weiteres bereit,
Arbeitsplätze bei Wettbewerbern zu gefährden.



Im September 2004 veröffentlichte das Bundesministerium für
Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft die "Charta für verstärkte
Holznutzung". Das erklärte Ziel: Auch im Hochbau soll in Deutschland der
Marktanteil von Holz steigen. Dass dieses nur auf Kosten der ohnehin schon arg
gebeutelten Stein- und Betonindustrien und des traditionellen Baugewerbes
erfolgen kann, interessiert nach Einschätzung der Gesellschaft für Mauerwerksbau
Frau Ministerin wenig. Um ihr Ziel zu erreichen, wolle sie demnach die
Beschaffungsregeln von Bund, Ländern und Gemeinden so gestalten, dass sie für
öffentliche Bauten, sogar für den mehrgeschossigen Wohnungsbau, präferiert Holz
einsetzen. Wer die Grenzen von Holzbauten kennt weiß, dass dieses mit einem
Qualitätsverlust verbunden sein kann. Sollte sich die Ministerin durchsetzen,
müssen Wohnungsbaugesellschaften sich auf höhere Instandhaltungskosten
einstellen. Mieter müssen verstärkt mit Lärmbelästigung rechnen und haben
weniger Sicherheit im Brandfall – jedenfalls wenn die Holzbauten einigermaßen
kostengünstig sein sollen.



"Die Zusammensetzung der Steuerungsgruppe für die Charta lässt
erkennen, dass es sich um eine rein politische Entscheidung handelt.
Bautechnischer Sachverstand war offensichtlich weniger gefragt," stellt Ronald
Rast, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerksbau e.V. fest.
Wie könnte die Charta sonst Holzkonstruktionen wärmetechnische Vorzüge
attestieren? Können doch wärmedämmende Steine inzwischen besser dämmen als Holz.
Erst der hohe Dämmstoffanteil in den Wänden und Decken sogenannter "Holzhäuser"
bringt die Dämmung. Dass heute Massivhäuser mindestens ebenso hohe Dämmstandards
bieten, ignoriert die Ministerin.



Rast empfiehlt allen Bauherren, sich sorgfältig mit dem Einfluss
der Bauweise auf die Wohnqualität ihres zukünftigen Heimes zu beschäftigen. Aus
ökologischer sowie wirtschaftlicher Sicht und im Dämmniveau kann die
Massivbauweise immer mithalten. Daneben zeichnen sich Massivhäuser mit
gemauerten Wänden durch ein ausgeglichenes Raumklima, energiesparende
Wärmespeicherung, hohen Schall- und Brandschutz, Langlebigkeit und hohen
Werterhalt aus.



Es kann nicht Aufgabe der Regierung sein, einseitig eine
bestimmte Bauweise zu fördern, den Verbraucher zu bevormunden und Arbeitsplätze
in anderen Industrien zu gefährden. Die DGfM fordert deshalb alle
Verantwortlichen auf, sich gegen die einseitige Bevorzugung der Holzindustrie zu
wehren und bei Vergabeverfahren der öffentlichen Hand ausdrücklich alternative
Ausschreibungen zu fordern. Sie selbst wird auf der politischen Ebene gegen die
wettbewerbsverzerrenden Maßnahmen der Bundesregierung vorgehen.



<div align='right'>Siehe auch:

Deutsche Gesellschaft für Mauerwerksbau e.V.
- Mitglieder sind u.a.:
  • </div>
 
Thema: Deutsche Gesellschaft für Mauerwerksbau: "Regierung benachteiligt Steinindustrie"

Ähnliche Themen

O
Antworten
0
Aufrufe
636
Olaf aus Sachsen
O
F
Antworten
1
Aufrufe
204
Andreas Kapitzke
A
Zurück
Oben