Dachfenster, Fensterlaibung - Asbest?

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Kreus

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Hallo,

ich wohne in einer Dachgeschosswohnung (Altbau aus den 60er) in der vor einiger Zeit 3 große Dachfenster erneuert wurden. Ich bin kein Fachmann und habe leider erst im Nachhinein erfahren, dass man bei 60-90 Häusern von Asbest in der Bausubstanz ausgehen sollte. Der Arbeiter damals hatte auf die Frage nach Asbest in den Wänden mit eher nicht geantwortet. Eine Probe kann ich jetzt leider nicht mehr entnehmen, da die Fenster ja wieder verkleidet wurden und mit Silikon versiegelt. Ich habe sogar noch Bilder von der Baustelle gemacht, die ich jetzt wieder gesichtet habe. Meiner Recherche nach sind an der Fensterlaibung zu sehen:

Gipskartonplatte, Zement (Kalkzement/Putz?), Mehrschichtplatte für die Wärmedämmung (Holzwolle-Leichtbauplatte / Styropor (Polystyrol) / Holzwolle-Leichtbauplatte)
Ich habe auch gelesen, dass früher in Fensterlaibungen (Zement, Putz, Spachtelmasse) auch Asbestfasern eingearbeitet wurden. Stimmt das? Anhand der Bilder sieht der Zement eher bröckelig aus was ja eher dagegensprechen würde. Oder war es eher üblich nur Kalkzementputz oder ähnliches in Kombination mit Sauerkrautplatten und Styropor zu verwenden?

Die Aufnahmen sind recht gut. Kann mir dies einer mit erfahrenem Auge bestätigen? Das würde für viel Erleichterung sorgen.

Zudem habe ich anhand der alten Velux Fensterplakette herausfinden können, dass diese Dachfenster (AC 02) im Jahre 1994 angefertigt wurden. Somit können diese Fenster erst nach dem Asbest-Verbot (1993) eingebaut worden sein. Sprich die Leute damals mussten schon darauf achten, dass kein Asbest vorliegen sollte in welcher Form auch immer. Oder sehe ich das falsch?

VG
 

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Sieht aus wie Heraklith Heratekta, zementgebunde Holzwolle-Platte mit Dämmung. Also kein Asbest.
 
danke für die Antwort. Die Frage die mir noch bleibt ist ob damit zu rechnen ist, dass in so einer Konstellation Asbest in den Zement /Putz an Fensterlaibungen vermengt wurde? Bzw ob das gängig war zu den Zeit? Oder würde das in dieser Konstellation mit Holzwolle-Platte keinen Sinn ergeben?
 
Asbest ist hier relativ unwahrscheinlich im Bereich deines Fenster, da das Fenster aus dem Baujahr 1994 ist. Für alle, die schauen wollen: Link zu den Velux-Typenschildern
Das eigentlich fast vollständige Asbest-Verbot im Rahmen der Herstellung wurde 1993 festgelegt, wie du richtig schreibst. Somit eigentlich unwahrscheinlich. Wenn alles in dem Bereich um 1994 errichtet wurde, dann eher kein Asbest, hast du nur ein Fenster von damals und der Rest ist älter, kann natürlich dort was drin sein. Das weiß man halt auf die Ferne nicht.
Das in den Putz 1994 noch was reingemischt wurde, ist eher nicht zu erwarten. Ich würde deshalb eher mal auf kein Asbest tippen. Wenn Du jedoch sichergehen willst, kannst du ja einen Test machen lassen. Diese Tests gibt's als "Luftansaugtests" oder auch als "Hausstaubtests". Kannst danach im Netz suchen. Dann hast du letztendlich ein Messergebnis, dass deiner Wohnung entspricht.
 
@HausSchmitt Vielen Dank für deine Antwort!
Was meinst du mit "Wenn alles in dem Bereich um 1994 errichtet wurde" Meinst du die Laibung, Dämmung, Verputzung usw? Wird das bei einem normalen Dachfenstertausch immer gleich mit erneuert?
Ich frage mal bei der Vermieterin nach ob die Fenster alle zur gleichen Zeit erneuert wurden. Danke für den Tipp.

Angenommen im Putz / Zement war ein geringer Teil Asbestfasern von damals enthalten. Wir waren beim aushebeln der Rahmen gar nicht dabei. Ist das ein brachialer Akt bei dem viel Substanz mitgenommen wird oder eher weniger? Zudem wurde ja nicht geflext oder gesägt oder was auch immer. Das Asbest wäre ja im Zement gebunden und somit nicht gerade bronchiengängig. Durch einfach "Hebearbeiten" direkt am offenen Dachfenster wäre das doch wieder gar nicht soo schlimm oder sehe ich das falsch? Man hat ja keine Wände eingerissen oder neue Fenster reingearbeitet.
 
In normalen Putz-und Maurermörtel war auch vor 1994 kein Asbest, in Fliesenklebern schon.
 
Was meinst du mit "Wenn alles in dem Bereich um 1994 errichtet wurde" Meinst du die Laibung, Dämmung, Verputzung usw? Wird das bei einem normalen Dachfenstertausch immer gleich mit erneuert?

Es kommt halt immer auf die Umfeldmaßnahmen an. Wenn nur das Fenster getauscht wird, hast du wenig Staub, das ist auch keine "Sauerei" wenn es ordentlich gemacht wird. Es kommt halt immer drauf an, wie davor gearbeitet wurde. Das kann man halt nicht wissen. Manchmal passen die Fenster nicht mehr, da es das Ursprungsmaß nicht mehr gibt, dass kannst du ja nicht wissen.
Ist das ein brachialer Akt bei dem viel Substanz mitgenommen wird oder eher weniger?
Wie gesagt, kommt auf die vorhandene Substanz an. War es vernünftiger gemacht, dann "eher weniger".
Durch einfach "Hebearbeiten" direkt am offenen Dachfenster wäre das doch wieder gar nicht soo schlimm oder sehe ich das falsch?
Bei Asbest gibt es eigentlich nur "schlimm" und "nicht vorhanden". Man diskutiert immer wieder über irgendwelche Grenzwerte für Fasern in der Luft. Die sollen jetzt weiter abgesenkt werden. Aber letztendlich sind die Grenzwerte nur Wahrscheinlichkeitsfunktionen, die für den einzelnen nix bringen. Solange das Asbest ja gebunden ist, ist es "unschädlich".
In normalen Putz-und Maurermörtel war auch vor 1994 kein Asbest, in Fliesenklebern schon.
Ja, das ist soweit korrekt. Nur hat Kreus hier die Fliesen direkt unter dem einen Fenster, da ist halt immer die Frage, ob man damals zwei Mischungen angemacht hat oder den Kleber der Fliese auch noch als Mörtel etc. genutzt hat, da er ja eh schon da war. Und halt welcher Kleber genutzt wurde und von wann der überhaupt ist.

Wenn du dir unsicher bist, gönn dir einfach zu Weihnachten eine der Analysen der entsprechenden Labore aus dem Netz, dann hast du Ruhe (oder im schlimmsten Fall auch nicht). Alles was hier geschrieben wird, basiert ja nur auf Erfahrungswerten, was dir aber letztendlich nix nützt, weil bei dir ja andere Baustoffe verarbeitet werden können. Nur durch die Messung bist du letztendlich sicher und kannst ruhig schlafen, wenn dort nix dabei rauskommt. Sonst bist du immer im "könnte vielleicht" oder "vielleicht auch nicht" und das macht es auch nicht besser.
 
Thema: Dachfenster, Fensterlaibung - Asbest?

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