R
Raimund Braun
- Beiträge
- 16
Hallo zusammen!
Im März habe ich im Rahmen einer Renovierung im alten Haus meiner Eltern die Gipskartonplatten unter dem Steildach herausgerissen und blickte auf eine wunderschön vollflächig verschimmelte 80mm Glaswolle (ohne Dampfbremse). Yeah!
Seitdem befasse ich mich sehr intensiv mit der Frage, wie ich einen neuen Dämmaufbau (innen zwischen den Sparren) vornehme, ohne ein erneutes Schimmelrisiko. Wenn man sich da "schlau" macht liest sich das ja alles am Anfang ganz nett mit der tollen ENEV (ob sich so viel Dämmung je im Leben rechnet...?), den schicken intelligenten Dampfbremsen und Klebebändchen und den in alle Ewigkeit diffusionoffenen Unterspannbähnchen (ja nee, ist klar, will mal einer sehen, wie versifft meine Unterspannbahn nach 30 Jahren ist? Das Ding hängt noch *zwinker*).
Spass beiseite, wenn man sich da länger als zwei Stunden mal wirklich drüber Gedanken macht, dann kommt einem entweder das leichte Stirnrunzeln oder doch eher das nackte Grauen. Also, mal unterstellt im Idealfall wäre alles mal 50 Jahre dicht, müsste ich in der Konsequenz entweder eine Umluft mit Wärmetauscher/Entfeuchter haben oder derartig planmäßig lüften und heizen, dass man es mit der Dämmung auch lassen könnte.
Lange Einleitung, kurzer Sinn. Jedenfalls bin ich jetzt am Grübeln, ob es nicht eine sinnvolle Alternative gibt. Eine Massivwand mit Einhängeziegeln oder eine Ausfachung mit dickem Lehmputz und dahinter liegender Perlitschüttung ist nett, trägt das mein 35 Grad Schrägdach bei 7,8 Metern Spannweite und 8x20er Balken alle 60cm wohl kaum. Also müsste - vorbehaltlich der fachkundigen Meinung eines Statikers - aus meiner Sicht doch eher etwas "Leichteres" rein.
Das große Problem bei Glaswolle und diesen tollen Werkstoffen ist aber aus meiner Sicht, dass sich da beim Durchströmen mit warmer "feuchter" Luft durch die Abkühlung natürlich immer fantastisch Kondesat bildet, dieses aber nicht wieder zur Genüge rausgeht. Was mir bei diesen Überlegungen nicht aus dem Kopf ging, war der Gedanke, warum das eignetlich so ist. Denn mein Dach besitzt eine fette 60mm Hinterlüftung. Die Glaswolle schimmelt aber nur schön auf der Vorderseite zum Raum hin, genau da, wo das Kondensat reingekommen ist.
Sie könnte ja wenigstens auch mal auf der Rückseite schimmeln (die faule Sau), aber soweit nach hinten ist die Nässe erst gar nicht gekommen. Auf der Rückseite zur Dachhaut hin, ist die Glaswolle praktisch noch "wie neu", bis auf die Feuchte, die regelmäßig am Rand aus dem Holz der Dachbalken "ausatmet" und da auch zu Schwarzschimmel geführt hat. Vielleicht ist sie ja nach hinten auch durch die Hinterlüftung fein abgetrocknet und nur vorne nicht, aber daran glaub ich nicht so richtig.
Mir als Laien scheint es eher so, dass es der Glaswolle schlicht an einem vernünftigen Kappilareffekt fehlt. So wie der Schimmelschaden aussieht, bleibt das Kondensatz exakt dort, wo es entsteht und zwar verdammt lange. Meine Hoffnung wäre, dass dies mit einem deutlich kapillaraktiveren Baustoff, wie z.B. Holzfasermatten, in einem Aufbau ohne störanfällige Dampfbremse deutlich besser laufen sollte.
Nach Anregungen aus diesem Forum bin zu folgendem, völlig banalem Aufbau gekommen:
(von innen nach Außen, 35 Grad Satteldach, Sparren um 5cm aufgedoppelt für die Füllhöhe und zur Sicherstellung der Hinterlüftung
- 22mm OSB-Platte
- 160mm Holzfaserweichplatte (mit Berühung an OSB-Platte)
- 60mm Hinterlüftung
- völlig ramponierte Gitternetzunterspannbahn aus den 70ern
(eventuell raus oder bis zur Neueindeckung drinlassen?)
- Traglattung mit Konterlattung und Frankfurter Pfanne aus Beton (Dachstein).
Meine Frage: Kann das funktionieren oder bestehen grundlegende Bedenken? Hat jemand Verbesserungsvorschläge?
Viele Grüße
Raimund
Im März habe ich im Rahmen einer Renovierung im alten Haus meiner Eltern die Gipskartonplatten unter dem Steildach herausgerissen und blickte auf eine wunderschön vollflächig verschimmelte 80mm Glaswolle (ohne Dampfbremse). Yeah!
Seitdem befasse ich mich sehr intensiv mit der Frage, wie ich einen neuen Dämmaufbau (innen zwischen den Sparren) vornehme, ohne ein erneutes Schimmelrisiko. Wenn man sich da "schlau" macht liest sich das ja alles am Anfang ganz nett mit der tollen ENEV (ob sich so viel Dämmung je im Leben rechnet...?), den schicken intelligenten Dampfbremsen und Klebebändchen und den in alle Ewigkeit diffusionoffenen Unterspannbähnchen (ja nee, ist klar, will mal einer sehen, wie versifft meine Unterspannbahn nach 30 Jahren ist? Das Ding hängt noch *zwinker*).
Spass beiseite, wenn man sich da länger als zwei Stunden mal wirklich drüber Gedanken macht, dann kommt einem entweder das leichte Stirnrunzeln oder doch eher das nackte Grauen. Also, mal unterstellt im Idealfall wäre alles mal 50 Jahre dicht, müsste ich in der Konsequenz entweder eine Umluft mit Wärmetauscher/Entfeuchter haben oder derartig planmäßig lüften und heizen, dass man es mit der Dämmung auch lassen könnte.
Lange Einleitung, kurzer Sinn. Jedenfalls bin ich jetzt am Grübeln, ob es nicht eine sinnvolle Alternative gibt. Eine Massivwand mit Einhängeziegeln oder eine Ausfachung mit dickem Lehmputz und dahinter liegender Perlitschüttung ist nett, trägt das mein 35 Grad Schrägdach bei 7,8 Metern Spannweite und 8x20er Balken alle 60cm wohl kaum. Also müsste - vorbehaltlich der fachkundigen Meinung eines Statikers - aus meiner Sicht doch eher etwas "Leichteres" rein.
Das große Problem bei Glaswolle und diesen tollen Werkstoffen ist aber aus meiner Sicht, dass sich da beim Durchströmen mit warmer "feuchter" Luft durch die Abkühlung natürlich immer fantastisch Kondesat bildet, dieses aber nicht wieder zur Genüge rausgeht. Was mir bei diesen Überlegungen nicht aus dem Kopf ging, war der Gedanke, warum das eignetlich so ist. Denn mein Dach besitzt eine fette 60mm Hinterlüftung. Die Glaswolle schimmelt aber nur schön auf der Vorderseite zum Raum hin, genau da, wo das Kondensat reingekommen ist.
Sie könnte ja wenigstens auch mal auf der Rückseite schimmeln (die faule Sau), aber soweit nach hinten ist die Nässe erst gar nicht gekommen. Auf der Rückseite zur Dachhaut hin, ist die Glaswolle praktisch noch "wie neu", bis auf die Feuchte, die regelmäßig am Rand aus dem Holz der Dachbalken "ausatmet" und da auch zu Schwarzschimmel geführt hat. Vielleicht ist sie ja nach hinten auch durch die Hinterlüftung fein abgetrocknet und nur vorne nicht, aber daran glaub ich nicht so richtig.
Mir als Laien scheint es eher so, dass es der Glaswolle schlicht an einem vernünftigen Kappilareffekt fehlt. So wie der Schimmelschaden aussieht, bleibt das Kondensatz exakt dort, wo es entsteht und zwar verdammt lange. Meine Hoffnung wäre, dass dies mit einem deutlich kapillaraktiveren Baustoff, wie z.B. Holzfasermatten, in einem Aufbau ohne störanfällige Dampfbremse deutlich besser laufen sollte.
Nach Anregungen aus diesem Forum bin zu folgendem, völlig banalem Aufbau gekommen:
(von innen nach Außen, 35 Grad Satteldach, Sparren um 5cm aufgedoppelt für die Füllhöhe und zur Sicherstellung der Hinterlüftung
- 22mm OSB-Platte
- 160mm Holzfaserweichplatte (mit Berühung an OSB-Platte)
- 60mm Hinterlüftung
- völlig ramponierte Gitternetzunterspannbahn aus den 70ern
(eventuell raus oder bis zur Neueindeckung drinlassen?)
- Traglattung mit Konterlattung und Frankfurter Pfanne aus Beton (Dachstein).
Meine Frage: Kann das funktionieren oder bestehen grundlegende Bedenken? Hat jemand Verbesserungsvorschläge?
Viele Grüße
Raimund