Besichtigung eines Fachwerkhauses von ca.1750... Was ist grundlegend wichtig?

Diskutiere Besichtigung eines Fachwerkhauses von ca.1750... Was ist grundlegend wichtig? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Guten Abend, da ich bei der Haussuche über ein Fachwerkhaus gestolpert bin, von der Materie aber wenig Ahnung habe, möchte ich nun hier um Rat...
Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel.

a) Ich kann nicht erkennen, dass Immobilie 1 unbedingt eine Komplettsanierung benötigt. Für mich ist das Haus einzugsfertig. Aber mit meiner Einstellung kann man natürlich kein Geld verdienen.

b) wie ein solides unsaniertes wesentlich günstigeres Klinkergebäude, bei dem keine bautechnischen Überraschungen zu erwarten sind.

Da wäre ich vorsichtig. Aber abgesehen davon, möchte eine Kleinfamilie nicht unbedingt an der viel befahrenden Hauptstraße wohnen und die 50m entfernte Bahntrasse als Spielplatz der Kinder nutzen. Aber das mag in der eingeschränkten Sicht des Experten nebensächlich sein. Da wird dann halt für die gesparten €100.000 eine 3m hohe Schallschutzwand um das Gebäude gezogen. Und welches Gewerbe ist direkt am Haus angegliedert? Man weiß es nicht. Aber ist bei dem Preis ja auch egal, oder?

Nach jetzt fast 15 Jahren Fachwerk.de und hunderten Besichtigungen, Telefonaten und sonstigen Kontakten bleibe ich dabei: Einen wesentlichen Anteil an der miesen Bewertung für Fachwerkhäuser tragen die Gutachter. Ich hoffe, die Immobilienpreise steigen weiter und die verkaufswilligen Fachwerkhausbesitzer bekommen marktgerechte Preise. Trotz Gutachter.
 
Der Gutachter

Die Meinung von Hartmut Stöpler teile ich ganz und gar nicht. In 5 Jahren Kaufberatung und BAuberatung an über 100 Objekten, die meisten davon Fachwerkbauten, habe ich ein einziges gesehen, dessen Sanierung die Qualität "fachgerecht" verdient hat. Daran war ein Ingenieurbüro mit baubiologischem Baustoffhandel und dokumentierter Planung beteiligt.

Nicht der Gutacher ist das verkörperte Böse (... einer muß es aber immer sein ...), sondern der fahrlässige Besitzer oder Selbstsanierer, der seine Immobilie über die JAhre hinweg verkommen lässt oder mit pfuschigen Baumarktlösungen und noch mehr UNkenntnis sein Eigentum ruiniert.

Diese Zusammenhänge zeige ich bei meinen Beratungen deutlich auf. Und da hat relativ wenig Bestand. Oft rate ich vom Kauf ab, weil bei der Begehung schon klar wird, das die realistischen Sanierungskosten das Budget bei weitem sprengen werden.

Nicht jeder hat die Absicht, sich in einem mindestens 5-jährigen Eigenleistungmarathon durch sein Traumobjekt zu basteln. Die meisten Interessenten möchten aus nachvollziehbaren Gründen möglichst schnell einziehen und maximal 1 Jahr für die Planung und die Sanierung berücksichtigen.

Es ist deshalb fahrlässig, einem Interessenten den wahren Zustand der Immobilien zu verschweigen oder schönzureden. Daran kann eine ganze Existenz hängen. Und Fachwerkbauten sind nun mal die schadensträchtigste und sanierungsaufwändigste Altbauform. Die "miese Bewertung" die H.S. da benennt, hängt auch mit den charakteristischen Schwachpunkten der Fachwerkkonstruktion zusammen. Da hilft auch keine Blauäugigkeit oder ein hermetisches Weltbild, das solche Zusammenhänge lieber nicht sähe. Es ist auch heute nicht mehr angemessen, diese Schwachpunkte und Nachteile hinzunehmen. Niemand -exzentrische Charaktere einmal ausgenommen- möchte heute in einem Fachwerkbau auf dem Wohn-, Dämm- und Heizstandard von 1915 leben. Die Sanierung eines Massivbaus kommt deshalb meistens preiswerter.

Wem das FAchwerk am Herzen liegt, der sollte sich immer für die substanzgerechte und sorgfältige Sanierung entscheiden. Und die geht i.d.R. nicht ohne einen Fachmann und vorweg einen Gutachter, der sein Handwerk und die Materie tunlichst kennen sollte und der unparteiisch berät.
 
Architektenmeinung

"Und Fachwerkbauten sind nun mal die schadensträchtigste und sanierungsaufwändigste Altbauform."

Jetzt muss ich aber doch lachen ... oder lieber weinen? Bei keiner anderen Bauweise lassen sich fachgerecht leichter und günstiger Bauteile austauschen. Das Teuerste bei meiner Schwellensanierung waren die Kosten für den Maurer, der die Rollschicht unter die Schwelle gemauert hat. Für Fragen zur Fachwerksanierung würde ich dringend den Rat eines traditionsbewussten Zimmermeisters einholen ... keinen anderen.
 
nun dürfte der Beweggrund, ein altes FW Haus zu kaufen nicht unbedingt darin liegen, dass man für kleines Geld eine individuell optimal zugeschnittene Immobilie bekommt, die später ohne Verlust wieder zu veräußern wäre.

Wer dieses Ziel vor Augen hat, sollte lieber mieten, das ist viel billiger und risikoärmer.

Wie haben auch ein FW-Haus gekauft, dass eigentlich viel zu groß ist (kleiner gab's das eben nicht) und das mit viel Geld saniert werden musste von Leuten die nach ggw. Auffassung etwas davon verstehen.

Dennoch bleibt natürlich völlig unklar, ob die heutige Auffassung von sachgerechter Sanierung in 20 Jahren noch Bestand hat.
Es kann gut sein, dass beim Versuch das Haus in ferner Zukunft wieder zu verkaufen, genau das passiert, was heute mit Häusern passiert, die vor 20 Jahren nach den aRdT saniert worden sind.

Das wäre das erste mal, dass sich Fachleute -aus welcher Fachrichtung auch immer- in ihren Empfehlungen nicht weiterentwickeln würden.
Es wäre auch ein Wunder, wenn die Lobbyisten (die gibt es sicher auch in der FW-Szene) nicht per 'Innovation' versuchen würden, ihr Geschäftsmodell zu sichern.
Das machen ganze Industriezweige so.

Wer so ein Fachwerkhaus kauft, tut dies ja nicht weil er ein Anlageobjekt sucht.
Gerade die, bei denen der finanzielle Aspekt im Vordergrund steht, entweder weil sie wenig beizusteuern haben oder weil sie auf die Rendite sehen, gehen ja häufig baden.

Wir haben unser Haus gekauft weil wir die besondere Wohnqualität im Auge hatten. Trotz böser Überraschungen haben wir das aber nicht bereut.

Natürlich hat WP recht, dass die FW Bauweise zu den schadensträchtigsten Konzepten gehört und das der Versuch die Unterhaltspflege oder die moderne Ertüchtigung mit Heimwerkermitteln zu bewerkstelligen meist in die Hose geht, so dass erhebliche Risiken bestehen könnten.

Auf der anderen Seite muss man aber auch festhalten, dass sich diese Gebäude auch nach 250 Jahren noch sinnvoll sanieren lassen.
Das kann man von den Okal-Häusern meiner Nachbarn oder den Neubauten in der Siedlung wohl nicht annehmen.
Und ich würde auch mal frech behaupten, dass nicht alles, was nach heutiger Auffassung nicht optimal ist, unbedingt grundsaniert werden muss.

Es steckt eben in den Köpfen, dass aus einem oft noch bewohnten FW-Haus durch Verkauf über Nacht eine kernsanierungsbedürftige Ruine wird. An dieser Idee haben sicher manche Sachverständige ihren Anteil.

Wie anders kann man z.B. erklären, dass sich auch hier im Forum die Fragen häufen nach dem Muster:
Ich hab jetzt dieses und jenes rausgerissen und nun möchte ich einen Neuaufbau mit modernen Mitteln. Meistens wäre der Erhalt die bessere und billigere Lösung gewesen.
Oder: Ich kaufe ein schiefes Haus, wie bekomme ich das gerade?
Und hier fragen nur die, die Selbstzweifel oder keine Kenntnisse haben.

Diejenigen, die Kraft eigener Anschauung Sanierungsspezialisten sind, wissen schon vorher was richtg ist und ziehen das auch durch. Die treten hier gar nicht in Erscheinung.


Um auf die ursprünglich Frage zurückzukomen: hirschy hat genau die richtigen Fragen zum richtgen Zeitpunkt gestellt.
wenn das Haus besichtigt und die Fragen beantwortet sind, kann er sich immer noch anders entscheiden.
Ob das Haus mit den zugegebener Maßen ungewöhnlichen Umbauten in diesem Zustand nicht noch eine ganze Weile hält, kann doch von hier niemend beurteilen.

Gruß

GE
 
Sanierung vs. Kauf

moin Gemeinde ,

ich halte das ausgeguckte Objekt für nicht uninteressant ,
wenn's denn geldlich und von der Lage her gefällt .
Natürlich wäre es spannend zu wissen , wie denn der jeweilige Ausbaustand bewerkstelligt wurde , sprich : was ist hinter der Wandbekleidung ?
Ansonsten trifft es zwar nicht meinen persönlichen Geschmack ( Fliesen , Laminat , glatte Wände pp.) , aber das steht ja auch nicht zur Debatte .
Hingegen ist die Übernahme der vorhandenen Dachdeckung eine
sparsame und ressourcenschonende Lösung , die auch wir des Öfteren anwenden , auch um einen Ausbau überhaupt zu ermöglichen , denn oft gibt es für den ersparten Aufwand einer erneuerten Dachhaut den Ausbau vom gesamten DG .

Vielleicht dürftet ihr von Besitzerseite paar Unterlagen einsehen , was den Wandaufbau angeht ?
Ansonsten rate ich zu Feilschen und nochmals Feilschen ;-)
Gruß aus Minden - Meißen
 
Ist es deswegen so einfach

zu reparieren weil man es oft machen muss?
Lieber Peter, du entkräftigst mit deinen Argumenten die Meinung des Architekten nicht, du verstärkst die höchstens noch.
Wer will schon in seiner Wohn- oder Schlafstube die Schwelle tauschen während darin wohnt? Auch wenn es "einfach" ist.
 
Wie ich ja schon anfangs erwähnte, geht es mir hier um Erkenntnisgewinnung, und das funktioniert ja schon ganz gut ;-)
Nur um das klarzustellen: Wir sind auf dies Objekt noch keineswegs festgelegt und ich wollte keinesfalls ein Überraschungsei kaufen. Deswegen hatte ich hier ja auch um Meinungen gebeten!
Ich denke, dass uns die Besichtigung morgen aber einen Schritt weiter bringt und ich auch hier ein paar weitere Details nennen kann.

Die größten Bedenken habe ich auch, dass etwas verschlimmbessert wurde und dadurch bzw. auch so unerwartete Reparaturen eintreten und die beim Fachwerk und der Größe (der Linienbusvergleich war gut :)) unlösbare Probleme bringen könnten.
Bezüglich der Größe und Heizung bin ich der Meinung, dass man durch Einsatz des Kachelofens einen gehörigen Teil Heizkosten einsparen kann; will mich da aber auch gerne eines Besseren belehren lassen.

Zum Alternativhaus:
Meine Frau hat das auch schon länger auf ihrer Liste stehen und findet es sehr hübsch.... Ich selber könnte mich damit notfalls auch anfreunden, halte die Lage aber für sehr problematisch. Direkt an den Hauptverkehrsstraßen und Bahn gelegen; dafür wollte ich eigentlich nicht aufs Land ziehen...
Und das jetzt hier pauschal so gesagt wird, dass in diesem Gebäude keine bautechnischen Überraschungen zu erwarten sind, verwundert mich etwas....

Da wir nicht auf Gedeih und Verderb umziehen müssen, sind wir noch sehr entspannt, wenn auch gespannt. Und mit jeder Besichtigung werden wir dazu lernen!!!
 
Alternativhaus

Hallo Hirschy
Die Lage müßte natürlich geprüft werden- am Besten zu verschiedenen Tagen und Zeiten sich länger dort aufhalten.

Bautechnisch insofern einfach als homogener Wandaufbau-
Klinkerfassaden sind normalerweise die wirtschaftlichsten Fassaden überhaupt was die Unterhaltskosten betrifft.
Innen wird ein Kalkputz sein, Schadstoffe u zweifelhafte Konstruktionen sind aufgrund fehlender Sanierungen nicht zu erwarten.
Ggf Fenster erneuern-je nach Zustand.
Böden müssen geprüft werden- wahrscheinlich Holzbalkendecken mit Dielenböden, die ggf saniert oder erneuert werden können.
Schalldämmung ggf durch abgehängte decken verbessern.

Innendämmung einkalkulieren und bei dem Sanierungszustand Erneuerung der gesamten Elektrik und der sonstigen Installationen- dies ist dann im Zusammenhang mit der Innendämmung günstiger und es kann alles nach eigenen Wünschen erfolgen.
Die Bedachung scheint gut zu sein-
innenseitig kann aufgedoppelt und zB günstig Zellulosedämmung eingebracht werden.

Ich habe selber ein Haus aus Feldbrandsteinen aus ähnlichem Baujahr und solche Sanierungen weitestgehend hinter mir-
dies war aber bei Kauf schon absehbar-Überraschungen gab es fast gar nicht.

Das Fachwerkhaus kann natürlich auch zu einem Schmuckstück saniert werden mit besserer Raumaufteilung,Dämmung,originaler Fassadenherstellung etc.

Nur wäre dazu ein Großteil der bisherigen Arbeiten, die mitbezahlt wurden, zu zerstören und auf jeden Fall ein wesentlich größeres finanzielles Polster notwendig als beim Ziegelbau.
Schon aufgrund der Flächen-von den Heizkosten ganz abgesehen.
Was sich hinter den sanierten Wänden und unter den Fußböden befindet läßt sich kaum feststellen.
Es sollten zumindest Garantien für fachgerechten Ausbau gegeben werden und eine komplette Dokumentation-möglichst mit Bildern der Sanierungen-vorhanden sein.

Andreas Teich
 
Echt jetzt?

Die Lage müßte natürlich geprüft werden ...

Leute, Leute, ...

Ich habe wirklich keine Vorurteile gegen Gutachter, aber wenn ich welche hätte, hier würden sie alle bestätigt.

Gruß
Hartmut
 
Lage prüfen ?

ist aber doch eh selbstverständlich-
wie bei Immobilien auch zur Wertfeststellung immer gesagt wird:
Lage-Lage Lage

und dann alles weitere

Und Beurteilung zu unterschiedlichen Tageszeiten und Wochentagen.

In meinem Fall:
Ich plane UND führe aus (und das in mehreren Ländern)

Welche Vorurteile gibts denn in der Hinsicht?

Das wäre vielleicht ein interessantes Thema
für einen neuen Thread:

Vorurteile gegenüber Planern und Handwerkern
und Hauseigentümern/ Auftraggebern/ Hobbyhandwerkern-Laien

und welche Erwartungen man an diese hätte?
und wie sich Vorurteile abbauen ließen?

Andreas Teich
 
Lage, Lage, Lage

Harsum OT Borsum, Denkmalstraße,

das dürfte der hirschy aber sicher schon geprüft haben, sonst gäb's oben ja kein Foto, gell!
 
Weder beim Objekt 1, noch beim Objekt 2

wurde die Lage hinterfragt. Aber es wurden ultimative Aussagen über den Zustand, die notwendige Sanierung und die nicht zu tragenden Kosten getroffen.

Zitat Andreas Teich:Das Fachwerkhaus kann natürlich auch zu einem Schmuckstück saniert werden mit besserer Raumaufteilung,Dämmung,originaler Fassadenherstellung etc.

Es kann aber möglicherweise auch so bezogen werden, oder?

Lesetip: Präsuppositionen
 
Kaufberatung IGB

Lieber Hirschy,
wie du siehst, ist diese ein reges Forum. Meistens macht es Spaß mitzulesen, manchmal bekommt man auch Kopfschmerzen davon, manch einer bekommt solche Kopfschmerzen davon, dass er dem Forum - leider! - den Rücken kehrt (nette und unverfälschte gute Grüße an den Baumläufer!). Das sollte aber nicht von deiner Eingangsfrage abweichen.
Wende dich bei der Suche nach fachlichem Rat an die Interessengemeinschaft Bauernhaus (IGB). Das ist ein gemeinnütziger Verein von Leuten, denen es darum geht, alte (Fachwerk-)Häuser zu erhalten. Es gibt ein dichtes Netz von Fachleuten, Kontakt- und Beratungsstellen. Für Mitglieder (Jahresbeitrag für Paare 45 Euro!) ist eine Erstberatung bei Kauf und/oder Sanierung kostenlos. Du findest sie auch im Internet, einfach mal Tante Google bemühen ...

@ Fabig: Lieber Fabig, eine Schwelle (also jetzt kein KVH) hält schon etwas länger als ein bummeliges Menschenleben, und sie ist oft das erste, was getauscht werden muss. Dass ich die jetzt bei meinem Haus schon nach über 200 Jahren tauschen musste, ärgert mich natürlich maßlos. Leider konnte ich den Zimmermann, der die damals verbaut hat, noch nicht ausfindig machen. Wenn ich ihn finde, gibt's natürlich Regressforderungen, und zwar saftig. Ich frage mich, wie wohl die Architektenträume in den Neubaugebieten auf der grünen Wiese in 200 Jahren aussehen werden ...

Einen schönen Tag noch wünscht
Peter
 
das ist's was ich gemeint habe:

das richtige Altbaufeeling kommt eben erst dann auf, wann man erstmal ordentlich 'was rausreißt, vormauert und abhängt.

und dann noch die Fassade original wieder herstellt.

(Wenn auch die Fenster im DG und die Gauben gewöhnungsbedürftig sind, der behängte Giebel kommt in unseren Breiten oft vor, das ist die Wetterseite).

Für den auf den Bildern dargestellten Zustand und der Beschreibung bewegt sich das Angebot auch finanziell im Rahmen, insbesondere unter Einrechnung des Grundstücks.

@hirschy
Einen Gutachter (Architekt und Zimmermann) könnte ich per mail nennen.

GE
 
für uns erledigt...

Moin,
die Besichtigung gestern hat uns entscheidend weiter gebracht. Dieses Objekt werden wir nicht nehmen.

Ein paar Details der Vollständigkeit halber:
- kein Denkmalschutz
- vollständige Geschichte war nicht zu erfahren
- Kontakt zu Eigentümer wird erst durch Maklerin hergestellt, wenn alle Verhandlungen abgeschlossen sind
- Rechnungen zu getätigten Arbeiten werden erst nach Kauf übergeben, vorher können diese nicht eingesehen werden
- Umbaumaßnahmen vermutlich nicht fotografisch dokumentiert
- Dämmung: EG-> Westseite 8cm Mineraldämmplatten
OG: Westseite: Cellulose Einblasdämmung 24cm
DG: Schrägen, Giebel: Einblasdämmung Cellulose 24cm (mit ProKlima-Folie
oberste Geschossdecke: Einblasdämmung Cellulose 10cm

- Eindruck von Innen: sehr unterschiedliche Gestaltung. Teilweise Laminat dunkel, hell, Eiche, Dielen alt, neu... Balken neu, alt, natur, schwarz gestrichen (Biofarbe)...
viele nicht ordentlich verlegte Kabel, offene Wände, nicht fertiggestellte Räume....
Von außen war für mich als Laien schon erkennbar, dass Teilarbeiten nicht gerade fachmännisch ausgeführt wurde. So wurden Fenster und Türen teilweise mit Bauschaum eingepasst, Ritzen mit Silikon verschmiert, vermutlich Gefache mit Zement ausgebessert...
Ich kann da natürlich nicht so viel zu sagen, aber für uns wäre das alles ne Nummer zu groß und unübersichtlich.

In Teilen ist das Haus aber auch sehr schön gestaltet... Nur leider reicht das in dem Fall nicht.

Das Alternativhaus hat sich eigentlich auf Grund der Lage erledigt; ist zu laut an der Kreuzung.

Falls jemand sich noch paar Fotos von den Objekten zu Gemüte führen will:
https://www.dropbox.com/sh/sxamjgf6ta6qwht/AAD8KxxbS12AQK8i0xdlWwZha?dl=0

Ich danke euch für eure Anteilnahme und eure Ratschläge!

Gruß hirschy
 
Dann ...

... waren die Bedenken und die Skepsis der Gutachter ja mal wieder vollauf berechtigt.

Das Haus kann ja dann von jemandem gekauft werden, der viel Wert auf Lage, Lage ..., legt und der es möglicherweise ansonsten sofort unbesehen beziehen würde. Soll es tatsächlich geben ...
 
Einleitung Fachwerk.de Homepage

Seit Jahrhunderten ist in vielen Regionen das Fachwerkhaus ein wesentlicher Bestandteil der Baukultur. Fachwerkhäuser zu erhalten und zu bewahren, sie in zeitgemäße Nutzungsformen zu überführen und dies mit Bedacht zu tun, ist das Ziel von Fachwerk.de. Die Mitglieder der Community helfen durch Erfahrung, Wissen und Spaß an der Sache.

Kernaussage von Gutachter Pickartz

Zitat:
Grundsätzlich ist es besser, ein nicht saniertes/modernisiertes Haus zu kaufen und die Sanierung von Grund auf mit einem geeigneten Planer und nach den eigenen Vorstellungen durchzuführen. Wenn die vorgenommene Sanierung -wie hier- nicht im Detail als fachgerecht geplant nachgewiesen werden kann. Und das ist fast nie der Fall. Ein Resümmee nach vielen Begutachtungen.

Sie sind hier definitiv falsch. Ich weiß das Sie hier einen Gutachterauftrag nach dem Anderen akquirieren. Mit Ihrer Einstellung dem Fachwerkhaus gegenüber sehe ich das als reinen Kundenfang. Nicht mehr und nicht weniger.

Reduzieren Sie Ihre Gutachten einfach auf Ihre Kernaussage, dann können Sie das online für €50 anbieten.
 
Schlußbetrachtung: Der Gutachter

Die einleitenden Sätze von Herrn Stöpler teile ich ohne EInschränkung. Zu meiner zitierten Kernaussage stehe ich. Beides ergänzt sich und folgt dem gleichen Grundgedanken.

Die Schlußsätze von Herrn Stöpler sind reine Polemik und brauchen nicht kommentiert zu werden.

Meine gutachterliche Tätigkeit, gerade bei der Kaufberatung, hat manchen Interessenten vor unbedachten und folgenschweren Spontankäufen bewahrt.

Aber jeder, wie er mag !
 
Hausbegutachtung

Dies Haus ist dann vielleicht eher etwas für eine größere Familie oder eine Gruppe von Menschen, die ein Projekt starten wollen und dies Gebäude mit entsprechendem Einsatz herrichten können.
Es wäre sicher auch möglich sofort einzuziehen und zu bewohnen, wobei die Heizkosten schon ein bedenkenswerter Faktor wären-
Wenn diese trotz der durchgeführten Dämmmaßnahmen immer noch so hoch sind ist schon die Frage wie sich das erklärt.

Wer wirklich den Kauf überlegt wird unter Umgehung des Maklers an die Adresse und Informationen des Eigentümers kommen können-
da gibts genug Möglichkeiten.
Wie man in diesem Fall sieht, sind die nicht wirklich immer hilfreich.

Es ließe sich doch auch problemlos festlegen, daß direkte Aquisition in Forumsbeiträgen nicht zulässig ist.

Kontaktdaten sind ohnehin bei Firmen hinterlegt, sodaß sich jeder bei Bedarf direkt an diese wenden kann ohne dazu aufgefordert zu werden.

Es könnten auch Km-Pauschalen, Stundensätze, Pauschalbeträge für Begutachtungen etc veröffentlicht werden, um zur Vergleichbarkeit und Transparenz beizutragen.
Jeder Verkäufer, Sachverständige, Händler muß das so handhaben.
Dann wissen Ratsuchende was zu erwarten ist und an wen sie sich ggf wenden können.

Andreas Teich
 
Liebe Mitforisti ..

..ich darf an dieser Stelle vielleicht mal reingrätschen :

Einerseits geht es hier ja um die Beratung und Unterstützung von Wissbegierdigen und ( Kauf- )Interessenten , für die es auch immer um wichtigste ( Lebens- )Entascheidungen geht .
Hier kann die Erfahrung und gegebenenfalls Warnung von kompetenten Foristen , auch der Profis , viel helfen um vorschnelle Entscheidungen zu vermeiden .

Andererseits ist dieses Forum seinerzeit eingerichtet worden , um von gleich-zu-gleich Unterstützung anzubieten und von eigenen Erfahrungen zu berichten .
Seit längerer Zeit wird dieser Austausch im Forum aber dominiert von allzeit bereiten , offensichtlich omnipotenten , mehrheitlich vielfach studierten Experten , die im reinen Sinne jederzeit rund um die Uhr in der Lage scheinen , eine fachlich fundierte Meinung zu jedem vorkomenedem Thema kundzutun .
Zudem wird diese geballt dargestellte Fachkompetenz mit ultimativen Angeboten kostenpflichtiger Natur garniert .

Ich frage mich da auch , wie schafft Ihr Eure Arbeit neben dem ganzen Kommentieren und posten ?

Mal provokant gefragt , wann kommt der Zeitpunkt , da die Experten- Kommentare kostenpflichtig werden ?

Ich würde mir eine generöse Zurückhaltung beim Beiträge verfassen wünschen , ihr müßt den Fragestellern nicht mit dem Honorarleistungshintern ins Gesicht springen , die kommen schon auf Euch zu , wenn sie interessiert sind .

Und : Denkt dran , Wieviele hier in dritter Reihe mitlesen , ohne gelistet zu sein und im Wesentlichen am Austausch interessiert sind .

puh , viel Text , sorry dafür
Jürgen Kube
Zimmerer
( kriegt kein Geld für Beratung,
auch nicht für diese ;-o )
 
Thema: Besichtigung eines Fachwerkhauses von ca.1750... Was ist grundlegend wichtig?
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