Bauwirtschaft erwartet auch für 2006 Umsatz- und Beschäftigungsrückgänge

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Auf
der Jahresauftakt-Pressekonferenz der Bundesvereinigung Bauwirtschaft zog heute
ihr Vorsitzender Heinz-Werner Bonjean eine ernüchternde Bilanz des Baujahres
2005. Die Entwicklung der Bauinvestitionen hat sich demnach von der Entwicklung
der Gesamtkonjunktur abgekoppelt. Der Rückgang der Bauinvestitionen wird für das
Gesamtjahr 2005 mit 4,9 % prognostiziert.



Für 2006 erwarten die Betriebe des Bau- und Ausbauhandwerks
lediglich eine Abschwächung des Rückgangs der Bauinvestitionen auf <nobr>-2%.</nobr> Sollten
die Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute zur Beschleunigung des
gesamtwirtschaftlichen Wachstums eintreffen, "dann", so Bonjean, "könnte
die Hoffnung entstehen, dass es in 2007 und den folgenden Jahren tatsächlich
besser laufen wird."



<center>



Umsatzentwicklung im Bauhandwerk
(in  Mrd. Euro) *)

<img border="0" src="http://www.baulinks.com/webplugin/2006/i/0057-bvb.gif" vspace="4" alt="Baukonjunktur, Bundesvereinigung Bauwirtschaft, Bauhandwerk, Ausbauhandwerk, Bauhauptgewerbe, Haustechnik, Bauinvestitionen, Bauinvestition, Gebäudetechnik"><center>

  

Bauhauptgewerbe

Ausbaugewerbe

Haus- und Gebäudetechnik

 2002 

67,3

54,3

69,5

2003

63,3

51,9

67,4

2004

61,7

50,9

63,0

2005

60,4*)

50,0*)

60,7*)

2006

59,2*)

49,4*)

60,4*)
</center>


*) 2005 und 2006 Prognosewerte

</center>



Für den Gesamtbereich der Bundesvereinigung Bauwirtschaft geht die
deutsche Bauwirtschaft von einem Rückgang ...



  • beim Umsatz von -<nobr>1%</nobr> und
  • bei der Beschäftigung von -<nobr>1,5%</nobr> aus.



Der BVB-Vorsitzende forderte für die im wesentlichen mittelständisch
geprägte deutsche Bauwirtschaft daher "um aus dem tiefen Tal der Rezession
herauszukommen, dass auf breiter Front investiert wird. Und hierzu müssen die
Rahmenbedingungen richtig gestaltet werden."



Bonjean: "Was die private Bautätigkeit angeht, so hat die Große Koalition
die Weichen zunächst einmal völlig falsch gestellt." Er kritisierte die neuen
Steuergesetze als "in ihrem Kern ein Programm zur Verhinderung von
Bautätigkeit." Die für 2007 vorgesehene Mehrwertsteuererhöhung lässt
Bonjean "schwarz" sehen. "Noch mehr private Auftraggeber als schon
bislang werden bei ihren Aufträgen der Schwarzarbeit den Vorzug gegenüber
legaler Arbeit einräumen." Er fordert daher für die Bauwirtschaft einen
reduzierten Mehrwertsteuersatz für arbeitsintensive Bauleistungen. Bonjean: "Unsere Nachbarländer Frankreich und Niederlande machen
uns vor, wie dadurch Schwarzarbeit am Bau bekämpft und legale Beschäftigung
geschaffen werden kann."



Das Gesetz zur steuerlichen Förderung von Wachstum und Beschäftigung
sollte rasch beschlossen werden. Insbesondere die Erweiterung der
Abzugsmöglichkeit
von Handwerkerrechnungen wird ausdrücklich begrüßt,
allerdings müsste der bislang vorgesehene Höchstabzugsbetrag von 600
Euro deutlich erhöht werden, um positive Effekte zu erzielen.



Von der Bundesvereinigung Bauwirtschaft positiv hervorgehoben werden
die im Gesetzentwurf vorgesehene Anhebung der Ist-Versteuerungsgrenze
von 125.000 auf 250.000 Euro in den alten Ländern bzw. die Fortführung
der erhöhten Grenze in den neuen Bundesländern, als Beitrag zur
Entlastung der häufig angespannten Liquiditätslage bei mittelständischen
Bauunternehmen sowie die Förderung der gebäudetechnischen
Sanierung zur CO<span style="font-size: 10px">2</span>-Minderung. Hier können Impulse für den Modernisierungsmarkt
entstehen. Bonjean: "Die Bundesvereinigung Bauwirtschaft
hat bereits vor einigen Jahren eine qualifizierte Weiterbildung für ihre
Mitgliedsbetriebe zum zertifizierten Gebäudeenergieberater entwickelt.
Daher sind wir für die Anforderungen, die sich aus dem Energiepass und
den steigenden Kundenwünschen in diesem Bereich ergeben werden, bestens
gerüstet."



<center>



Beschäftigungsentwickung im Bauhandwerk *)


<img border="0" src="http://www.baulinks.com/webplugin/2006/i/0057-bvb2.gif" vspace="4"><center>

  

Bauhauptgewerbe

Ausbaugewerbe

Haus- und Gebäudetechnik

 2002 

806.700

778.900

1.411.900

2003

746,200

732.200

1.355.400

2004

697.200

697.800

1.328.300

2005

671.200*)

681.100*)

1.417.000*)

2006

652.000*)

674.000*)

1.403.000*)
</center>


*) 2005 und 2006 Prognosewerte

</center>



Bei den bauspezifischen Themen Vergaberecht, Präqualifikation und
"Zahlungsmoral" kann Bonjean richtige Lösungen bei der Bundesregierung
erkennen.



Kritisch merkt Bonjean aber an: "So wichtig die Lösung der zuletzt genannten
Einzelprobleme für den jeweiligen Betrieb auch ist, entscheidend
für eine stabile Aufwärtstendenz der Gesamtwirtschaft und damit der
Bauwirtschaft sind durchgreifende und im Koalitionsvertrag leider ausgeklammerte
Reformen.



Das Jahr 2006 werde zeigen, ob die Regierung willens und in der Lage ist,
die notwendigen Reformschritte mutig anzugehen, nämlich die Reform
der sozialen Sicherungssysteme, die Reform der Unternehmensbesteuerung
und nicht zuletzt eine Haushaltskonsolidierung ohne Einschnitte bei
den Investitionen.
Nur mit mehr Investitionen, mit mehr Vertrauen der Bürger in ihre Zukunft,
könne es gelingen, das Kernproblem unserer Wirtschaft, nämlich die

hohe Arbeitslosigkeit zu lösen."



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