Bauindustrie erwartet stabiles Wachstum von zwei Prozent

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"Die
Bauwirtschaft in Europa hält ihren stabilen Wachstumskurs. Wir erwarten,
dass sich das jährliche Wachstum bis 2008 auf 2% beschleunigen wird." Diese
Auffassung vertrat der  Präsident des Hauptverbandes der Deutschen
Bauindustrie, Dr.-Ing. Hans-Peter Keitel, zur Eröffnung des Europäischen
Baukongresses am 22.2. in Berlin. Die stärksten Impulse gingen dabei von den
neuen Märkten in Mittel- und Osteuropa aus. Für Polen, Tschechien, die Slowakei
und Ungarn erwartet Keitel Wachstumsraten von bis zu acht Prozent. "Wie sich die
europäische Bauwirtschaft insgesamt entwickeln wird, hängt jedoch entscheidend
vom konjunkturellen Erholungsprozess in Deutschland, der größten Volkswirtschaft
in Europa, ab".



Keitel zeigte sich zuversichtlich, dass die deutsche
Bauwirtschaft 2006 den negativen Umsatztrend stoppen kann. Eine "schwarze Null"
rücke als Umsatzziel in den Bereich des Möglichen. "Unser Optimismus von Beginn
des Jahres hält an. Seit 2000 ist die Stimmung nicht so gut gewesen", erklärte
Keitel. Auch die jüngsten Daten wiesen darauf hin, dass in Deutschland eine
Trendumkehr eingesetzt habe. So hätten die Betriebe im Bauhauptgewerbe seit Mai
2005 deutlich steigende Auftragseingänge zu verzeichnen. Auch die
Geschäftswartungen hätten sich erheblich verbessert.



Die Entwicklung auf dem europäischen Markt beurteilte Keitel
unterschiedlich. Die Bauwirtschaft habe sich für die Zukunft auf einen
wesentlich härteren Wettbewerb einzustellen, bei dem sich die Baufirmen aus den
neuen EU-Mitgliedstaaten vor allem über Lohnkostenvorteile Marktanteile sichern
könnten. Die deutsche Bauwirtschaft könne diesen Preiswettbewerb nicht gewinnen.
"Stattdessen müssen die Unternehmen auf einen Qualitätswettbewerb um technisch
anspruchsvolle Projekte setzen, bei dem Planungs- und Ausführungskompetenz sowie
Kompetenzen bei Dienstleistungen rund um das Bauwerk die entscheidenden
Kriterien sind", erklärte Keitel.



In diesem Zusammenhang mahnte Keitel die Durchsetzung von
Chancengleichheit bei der europaweiten Vergabe von Infrastrukturprojekten an,
die aus Struktur- und Kohäsionsfonds der EU finanziert werden. "Die deutsche
Bauwirtschaft, mit einem EU-Nettozahlerland als Heimatstandort, muss bei der
Bewerbung um diese Projekte dieselben Chancen haben wie die Bauunternehmen aus
den Beitrittsländern". Nur bei gleichen Ausgangsbedingungen könnten sich in
einem fairen Leistungswettbewerb positive Wirkungen für Wachstum und Wohlstand
entfalten.



Außerdem plädierte Keitel für eine neue Arbeitsteilung zwischen
Staat und privater Wirtschaft. "Um die immensen Bauaufgaben im Bereich der
öffentlichen Infrastruktur bei knappen Kassen erfüllen zu können, sind
öffentlich-private Partnerschaften eine Alternative zur herkömmlichen
Finanzierung." In vielen Ländern Europas, besonders in Großbritannien, werde PPP
bereits erfolgreich praktiziert und sei Alltag im Baugeschäft. Dies strebe man
auch für Deutschland an. Als Zielmarke nannte Keitel einen Anteil von 15 Prozent
im Verhältnis zur herkömmlichen Haushaltsfinanzierung.



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