Bauwirtschaft am Jahresanfang 2005

Diskutiere Bauwirtschaft am Jahresanfang 2005 im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Die deutsche Bauwirtschaft hat die konjunkturelle Talsohle noch nicht erreicht. Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der jüngsten...
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Die
deutsche Bauwirtschaft hat die konjunkturelle Talsohle noch nicht erreicht. Wie
der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der jüngsten Ausgabe seines
"Aktuellen Zahlenbildes" berichtet, ist das Volumen des Auftragseingangs in den
ersten zwei Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um nominal
17,4% gesunken. Das ist der schlechteste Jahresstart seit Mitte der 90er Jahre.
Der Hauptverband führt dies nicht nur auf die schwierige gesamtwirtschaftliche
Lage, sondern auch auf den kalten Winter zurück: Mehr als die Hälfte der vom ifo
Institut im Rahmen seines Konjunkturtests befragten Bauunternehmen meldeten für
Februar witterungsbedingte Behinderungen der Bautätigkeit.



Entsprechend hat sich der Arbeitsplatzabbau fortgesetzt: Im
Bauhauptgewerbe waren im Februar nur noch 660.000 Personen beschäftigt; 50.600
weniger als im Vorjahr. Damit hat sich die Baubelegschaft im deutschen
Bauhauptgewerbe innerhalb von zehn Jahren halbiert!



Am stärksten betroffen von der Auftragsflaute war der
Wirtschaftsbau
mit einem Minus von 25,8%. Die Unternehmen halten sich auch
weiterhin mit Investitionen zurück. Auch der Rückgang der Baugenehmigungen im
Wirtschaftsbau im Gesamtjahr 2004 von 12,2% deutet nicht auf eine baldige
Verbesserung der Lage hin. Vor allem die Rückgänge der Baugenehmigungen
(veranschlagte Baukosten) bei Fabrik- und Werkstattgebäuden <nobr>(-13,2%),</nobr> bei Büro-
und Verwaltungsgebäuden <nobr>(-7,6%)</nobr> und Handels- und Lagergebäuden <nobr>(-6,6%)</nobr> machen
den Bauunternehmen schwer zu schaffen. Es bleibt zu hoffen, dass die geplante
steuerliche Entlastung der Unternehmen bald in die Tat umgesetzt wird, um bei
den Unternehmen den nötigen Spielraum für Investitionen zu schaffen.



Der Wohnungsbau leidet unter der Zurückhaltung der
privaten Haushalte. Der Auftragseingang lag im Durchschnitt der ersten zwei
Monaten um 14,7% unter Vorjahresniveau. Die Furcht vor der Erwerbslosigkeit
lässt die Deutschen - wie die Umfragen der Markforschungsinstitute TNS Infratest
und Forsa zeigen - vor dem Erwerb der eigenen vier Wände zurückschrecken (siehe
auch Meldung "Hauskauf: Mehr als 80 Prozent der Interessenten zögern derzeit"
vom 31.3.2005). Zwar wünscht sich jeder Zweite, der noch keine Immobilie
besitzt, ein Eigenheim, doch hält 90% der Befragten die Angst vor dem Verlust
des Arbeitsplatzes davon ab, dieses in die Tat umzusetzen. Dies spiegelt sich
auch in der Statistik wider: Die Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser sind im
letzten Jahr um 13,7% eingebrochen.



Der öffentliche Bau leidet auch weiterhin unter den
leeren Kassen der Gebietskörperschaften: Das Volumen des Auftragseingangs sank
um 6,6%. Dass sich die Lage im Verlauf des Jahres nicht verbessern wird, zeigen
die aktuellen Haushaltsansätze von Bund und Ländern. Diese wollen ihre Ausgaben
für Baumaßnahmen 2005 um 1,1% kürzen. Vor allem der Bund plant eine Reduzierung
der Bauausgaben um 2,6%. Dieser Rückgang könnte sogar noch höher ausfallen, da
die globale Minderausgabe von 244 Mio. Euro, die auf das Bauministerium
entfällt, in diesen Zahlen noch nicht enthalten ist. Der Hauptverband
befürchtet, dass die 1,25 Mrd. Euro, die für die nächsten vier Jahre zusätzlich
für die Straße und die Wasserstraße zur Verfügung gestellt werden, nur
ausreichen, diese Lücken zu schließen. Aber nicht um den Investitionsstau
nachhaltig aufzulösen.



<div align='right'>Siehe auch:

Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
</div>
 
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