Bauwagen Dämmung mit Hanf / Stroh /... ?

Diskutiere Bauwagen Dämmung mit Hanf / Stroh /... ? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo! Ich stecke gerade in den Planungen für einen Bauwagen-Bau. Ich habe nur ein Fahrgestell und möchte den ganzen Aufbau selbst machen. Für die...
Bauwagen-Planwagen-Wohnwagen-Konstruktion und Bau

Offenbar hat Nicola ein Fahrgestell welches sinnvollerweise vor dem Ausbau überprüft und ggf zugelassen werden sollte.

Das Bauwagenprojekt soll ein Lowcost-Projekt sein, sodaß teure Materialien ausscheiden, wiewohl diese technisch besser wären.

Wenn's günstiger sein soll würde ich die Wände zB folgendermaßen auf dem Boden vorbauen-das kann auch der Wagenboden sein wenn die Breite ausreicht:

Zuerst rundum außen randbündig auf den Boden einen KVH-Balken 6/10 oder 6/12 cm verschrauben, ggf durch den Boden mit Bolzen.

Dann Pfosten derselben Dimension im gleichmäßigen Abstand von ca 60 cm auf den Boden legen- dabei ggf für Fenster- und Türöffnungen breitere Abstände einhalten.

Pfostenlänge oben 6 cm weniger als Wandhöhe, unten 12 cm weniger als Wandhöhe.
Oben und unten quer zu den Pfosten ein KVH Kantholz in Dimension der Pfosten verlegen.
Auf diese langen Hölzer die Pfostenabstände anzeichnen.

Etwas schräg durch die langen Hölzer mit 6 x 160 mm Torx- Schrauben alle Pfosten verschrauben, sodaß man einen stabilen Rahmen in Länge der Wand erhält.

Dann OBEN wandbündig eine 19 mm Fichte- Dreischichtplatte auflegen, in einer günstigeren B/C Sortierung oä (kostet hier da 12,-€/qm), Format bis ca. 210x500 cm erhältlich, die Platte wiegt komplett 90 kg, je qm 8,6 kg.

Den darunterliegenden Holzrahmen so zurechtdrücken, daß er rechtwinkelig zur Dreischichtplatte liegt.
Dann die Platte mit 5x mm Torxschrauben im Abstand von ca 20 cm festschrauben.

Unten muß die Platte 6 cm überstehen.
Wenn die Raumhöhe größer sein soll als die Plattenhöhe ist dann OBEN einen schmalen Streifen ansetzen- nicht unten.

Fenster-und Türöffnungen erst später ausschneiden.

Dann die Wand mit einigen Leuten umdrehen, sodaß die Holzbalken oben liegen.
Jetzt Querbalken für Tür-/Fensteröffnungen einpassen und verschrauben.
In jeder Ecke der Öffnung ein Loch bohren als Markierung-

Wenn nur Fenster zu sägen sind kann das leichter vorher von der Plattenseite aus gemacht werden mit Kreissäge und Schiene.

Ggf Leerrohre für Elektroinstallation verlegen-
die Dosenbohrungen sollten besser vorher von der Plattenseite aus erfolgen, da weniger Ausrisse.

Die einzelnen Gefache mit Dämmstoff füllen , das könnte ggf auch Stroh sein welches mit Lehm-/Kalkmilch getränkt wurde- vor dem Einbau einigermaßen trocknen lassen.
Dann gut in die Felder hineinpressen.

Stabile diffusionsoffene Winddichtungsbahn/ Unterdachbahn quer auf die Balken tackern.
Dabei von unten anfangen.

Darauf dann von unten anfangend quer Lärchenbretter ggf als (Keil-)Stülpschalung.
Der Überstand unten muß mindestens 6 cm betragen- die Höhe der auf dem Boden verschraubten Schwelle.Dieses Brett erst nach dem Aufstellen festschrauben, um Beschädigungen zu vermeiden.

Jetzt werden einige Hilfskräfte benötigt zum Aufstellen der Wand, die
genau auf den mit dem Boden verschraubten Balken paßt.
Die Wand sorgfältig an mehreren Stellen abstützen.
Anschließend die Dreischichtplatte mit dem Schwellenbalken verschrauben.

Ich würde beide langen Wände zuerst herstellen und verschrauben.

Danach die Giebelwände einsetzen.
Die Ecken entweder sichtbar von außen mit der langen Wand verschrauben oder einzelne Bretter außen lösen und dann schräg durch die Winddichtungsbahn schrauben-
alternativ Bolzen einsetzen und mit Stopmuttern fixieren- ggf mit einem Schweißpunkt.

Boden anschließend ähnlich herstellen, dämmen, Leerrohre für Elektro- und ggf Wasserinstallation einlegen.
Der Fußboden könnte aus 1-2 Dreischichtplatten hergestellt werden, je nach Türöffnung und kann sparsamer verschraubt werden um ggf später leichter zugänglich zu sein.
Entweder direkt Ölen oder zB geölten Korkboden darauf legen.

Dach wie schon beschrieben herstellen- rund sieht schöner aus.

Bei runder Holzunterkonstruktion können schmale Nut und Feder Bretter oder solchen mit Wechselfalz o.ä. der Rundung folgend aufgeschraubt werden.
Abdichtung ist mit EPDM-Folie am besten,
da die fugenfrei in einem Stück verlegt werden kann.

Falls das Dach als Flachdach konstruiert wird kann auch eine Dachterrasse gebaut werden- als Schutz der Folie beim Begehen Gummigranulatplatten oä auflegen.

Zur evt Bepflanzung ist die Folie ohne weiteren Schutz geeignet.

Es gibt natürlich noch genügend Details zu beachten, die zu beschreiben zu umfangreich wäre.

Ggf gerne nachfragen- meine Mailadresse ist angegeben.

Andreas Teich
 
Zulassung, Gewicht

@ Andreas Teich

Deine Gedanken setzen eine gewisse Zuladungskapazität des Fahrgestells voraus – und auch die Befestigungspunkte am Chassis an Idealstellen. Leider ist beides nicht immer so. Ob eine Straßenzulassung erforderlich ist, darüber hat sich die Ursprungsposterin ja leider auch noch nicht geäußert. Es gibt ja einige Menschen, die sich etwas Bauwagenartiges gern einfach in den Garten stellen, weil es ihnen gefällt.

Disclosure: Früher habe ich mal Prototypen und Einzelanfertigungen von Reisemobilen entwickelt und gebaut, da übt man sich aus Gründen von Straßenverkehrsrecht und Betriebskosten normalerweise eher im Leichtbau.
 
Bauwagenprojekt

Hallo Jens
Da hast du natürlich recht-
Ich setze bei dem Untergestellt voraus, daß es über eine stabile Grundkonstruktion verfügt, die eine entsprechende Zuladung ermöglicht- eher etwas wie Bauwagen, landwirtschaftlicher Anhänger etc.

Gewichtsoptimierte Konstruktionen würde ich eher als zweischalig verleimte dünnwandige Sperrholzkonstruktionen mit optimierten Stegträgern mit Zellulosedämmung oder Reflektionsfolien o.ä. herstellen.

Ich vermute mal, daß Nicola kein normales Fahrzeugbau-Konstrukt im Sinn hatte ( bei 16 cm Strohdämmung relativ unwahrscheinlich)

Bei 'Bauwagen' gehe ich auch davon aus, daß sich das Vehikel eher mit 20-40 Km/h durch die Landschaft bewegt und nicht mit 130 km/h über Autobahnen rast.

Das wäre zwar ein interessanter Test der Stabilität solcher Konstruktionen-
würde ich aber zuerst lieber auf einem abgesperrten Teil des Nürburgrings versuchen.
Vielleicht kommen noch Infos mit genauen Angaben dazu und evt ein Bild des Untergestells.

Aber es gibt ja auch andere Leser hier, die vielleicht mit einem selbstgebauten lowcost Planwagen durch Irland oder die schottischen Highlands fahren wollen oder den als Ersatzwohnung in den Garten stellen wollen.

Micro-/Mini-Homes sind teilweise ähnlich vom Konzept,
nur technisch ausgefeilter und kostenmäßig leider eher teurer als vergleichbare Wohnungen.
Falls du noch Infos zu Wohnmobilen/Umbauten etc hast wäre ich daran interessiert- ggf an meine Mailadresse schicken.

Andreas Teich
 
Entschuldigt die lange Stille....

Vielen Dank für diese vielen, größtenteils sehr konstruktiven Antworten. Ich bin froh verschiedene Ansätze zu hören, jeder hat seine eigenen Erfahrungen und alle Lösungen haben denke ich ihre Vor- und Nachteile.
Haha und der autarke Wohnwagon war tatsächlich meine erste Inspiration, aber jetzt fang ich erstmal kleiner an ;)
Ich habe mich auch unabhängig vom Internet weiter informiert und bin so ziemlich auf die selbe Lösung für Boden und Wände gekommen, wie von Andreas Teich beschrieben - und wow, danke für die ausführliche Bauanleitung!
Danke auch an yogumon für den Tip mit den Lehmbauplatten für Hitzeisolierung. Am liebsten würde ich ja komplett aus Lehm bauen, aber das ist auf so einem Fahrgestell ja leider nicht möglich. Und vielleicht fällt mir was ein wie ich die Platten dann beim Transport so sichern kann, dass sie nicht kaputt gehen.
Jetzt erstmal noch ein paar mehr Hintergrundinformationen:
Ich will natürlich in diesem Wagen leben, im Sommer wie im Winter, sonst würde ich mir nicht so viele Gedanken über gute Dämmung machen.
Mein Fahrgestell ist ein landwirtschaftlicher Heuanhänger mit 5,8 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht (je Achse 2,8t).
Der Wagen soll fest an einem Ort stehen, aber muss auch transportabel bleiben, sodass ich bei einem Umzug mein Haus mitnehmen kann. Ich möchte aber nicht ständig damit durch die Gegend ziehen, er kann ja eh nur vom Traktor bewegt werden.
Mein Fahrgestell besteht aus diesen beiden Achsen im Abstand von 3,60m und verbunden durch 2 stabile Eisenträger längs im Abstand von 1,90m (Breite der Eisen mit eingerechnet). Die Reifenmitten sind von der Breite her 1,50m voneinander entfernt. Und die Eisenträger sind 5m lang.
Mein aktueller Plan ist jetzt Folgendes:
Ich werde vorne und hinten den Eisenrahmen um je ca. 70cm verlängern durch Schweißen (was ich selbst nicht kann, aber da finde ich noch wen)
Auf dieses Metallgestell kommt dann Diffusionsoffene Dachbahn, dann irgendeine Art von Platte, da muss ich mich noch genauer über die verschiedenen Materialien informieren (Holzweichfaserplatte, OSB Platte ...??), dann meine Balkenkonstruktion: Querbalken mit 16cm Stärke, die den Wagen auf 2,40m verbreitern, also um 25cm auf jeder Seite.
Dazwischen kommt dann das Dämmmaterial (da habe ich zum Glück vor ein paar Wochen Korkschüttung geschenkt bekommen).
Und darüber muss dann ja noch eine Dampfsperre, oder? da dachte ich an OSB Platten oder eben so eine Folie und dann ein schöner Fichten-Dielenboden, recycelt.
Die Wände von innen nach außen: Dreischichtplatte oder Lehmbauplatte+OSB-Platten, dahinter Balkengerüst mit 10cm Dämmung, diffusionsoffene Dachbahn. Und die Außenverkleidung möchte ich gerne mit senkrecht angebrachten Brettern (Fichte oder Lärche) machen, die dann aber hinterlüftet sein sollte, aber dafür brauche ich dann erst senkrechte (damit die Feuchtigkeit mit der Schwerkraft nach unten fließen kann) und dann wagrechte Leisten um daran dann die Verkleidung anzubringen.
Für das Dach hatte ich schon so viele Ideen, erst wollte ich es bepflanzen, dann rund, jetzt wird es wohl ein Pultdach mit leichter Neigung, das ich dann später eventuell immer noch bepflanzen kann, oder ich lass es einfach so..... Von innen nach außen: Innenverkleidung - OSB-Platten als Dampfsperre - Dämmung und Balken (hier werde ich dann etwas dicker dämmen, ca. 15cm) - diffusionsoffene Dachbahn - Leisten für die hinterlüftete Außenverkleidung, über die ich mir noch nicht ganz im klaren bin. Brauche ich hier nochmal eine komplett wasserdichte Schicht/UV-Schutzschicht, z.B. Trapezbleche, oder könnte ich dann direkt darauf meine Dachterasse verlegen?
Als Dämmstoff möchte ich schon gerne möglichst natürliche Materialien verwenden. Ich will den Wagen auch so bauen, dass er mir lange erhalten bleibt und muss dann denke ich doch etwas mehr Geld ausgeben (aber wenn ich dann keine/kaum mehr Miete zahlen muss lohnt es sich schon). Also leiste ich mir entweder doch die teuere Hanfdämmung oder bekomme eventuell noch Schafwolldämmung aus zweiter Hand und daher günstiger.
Ab nächster Woche ist das Fahrgestell bei mir und dann beginne ich erstmal damit, siese herzurichten und kann dann auch Fotos reinstellen.
Ich werde auf jeden Fall weiter berichten wie es vorangeht.
Danke für alle Meinungen und Kommentare!
Herzlichst, Nicola
 
Planwagen-Bauwagen-Dachaufbau

Hallo Nicola
Dann ist das bei dir weitestgehend so wie vermutet.

Dein Dachaufbau wäre einfacher und günstiger so auszuführen:

Zuerst sehr sorgfältig innen auf die Unterkonstruktion eine feuchtevariabler Dampfbremsbahn tackern und am Rand verkleben mit einer kleinen Schlaufe, sodass Platz für Bewegungen bleibt,

Als Innenverkleidung zB Glattkantbretter an die querliegende Dachunterkonstruktion schrauben. Die haben den Vorteil, daß du später einzelne Bretter austauschen oder das Dach zu Kontrollzwecken öffnen kannst, außerdem kannst du in den Fugen Kabel für Beleuchtung verlegen.

Brettbreite so wählen, dass du möglichst mit ganzen Breiten auskommst- die gibt's in ca18 mm Dicke und Breiten bis 20 cm.
Zwischen den Brettern einige mm Fuge lassen-je breiter die Bretter umso mehr.
Als Dämmung wäre Zellulose oder ein anderer gleich gut kapillaraktiver Dämmstoff am besten geeignet.
Oben auf die Balken Nut und Feder Bretter oder wieder eine 19 mm dicke Dreischichtplatte.
Dann eine EPDM Folie in Größe der Dachflächen besorgen und verlegen- entweder verkleben oder verspannen- Überstände berücksichtigen.
Darauf Gummigranulatplatten als Schutz beim Begehen auslegen.

Hinterlüftung wird dabei nicht benötigt, da die im Winter in der Dämmebene entstehende Feuchtigkeit problemlos während der Sommermonate nach innen entweichen kann- daher eine feuchtevariable Dampfbremse verwenden, da diese Umkehrdiffusion ermöglicht.

Die im Dach verbauten Hölzer müssen trocken sein und das Dach muß von außen durch die Sonne erwärmt werden können

Anderenfalls müßtest du zusätzlich auf die Dreischichtplatte ca 4cm druckfeste, wasserbeständige Dämmplatten verlegen auf denen du dann die Dachfolie verlegen kannst.

Bei deiner Variante mit Hinterlüftung hättest du ein diffusionsoffenes Unterdach mit wasserführender Ebene-
darüber müßte aber noch ein tragfähiger Boden mit Abdichtung installiert werden.
Das ist aus EPDM günstiger und umweltfreundlicher als aus anderen Materialien.

Bei einer hinterlüfteten Konstruktion kannst du auch als Terrassenbelag Lärchendielen auf einer Unterkonstruktion mit etwas Gefälle verlegen.
Besser die glatten nehmen-nicht geriffelten
Wasserablauf u Splittersicherheit ist besser und die Verschmutzungsgefahr geringer.

Ich würde oben in die Giebelwände des Bauwagens je einen drehrichtungsänderbaren Ventilator einbauen- am besten feuchtegesteuert und ggf noch temperaturgesteuert.
Dann kannst du je nach Windrichtung beide Motoren mit der Windrichtung drehen lassen und so zuverlässig Feuchtigkeit und ggf Wärme abführen.

Bei senkrechter Außenschalung ließen sich auch statt Kreuzlage kurze Querlatten nehmen jeweils bei jedem Feld mindestens eine Brettbreite überstehend und die Latten fürs nächste Feld so verlegen, dass sie in der Höhe versetzt zu den vorhergehenden befestigt werden.

Die Luft kann dann in Schlangenlinien nach oben entweichen, dann ggf Stülp-Deckelschalung verlegen, die besser durchlüftet wird.

Besser durchlüftet ist aber die Rhombusschalung- zudem kannst du in den Fugen gut Befestigungen anbringen oder Bretter einhängen
(zB für Blumentöpfe für Gewürze, als Aufstiegshilfe für Katzen etc)

Bei Fragen einfach melden- Email ist angegeben
Andreas Teich.
 
Platz sparen...

Einschränkend ist vor allem die Breite. Ich würde also eher eine horizontale Stülpschalung empfehlen. Da der Dämmstoff direkt hinter der Fassadenbahn liegt, lieber keine offene Schalung.

https://www.u-wert.net/berechnung/u..._i=50&Te=-5&RH_e=80&outside=1&name=Bauwagen 2

Raumseitige Dreischichtplatte versteift die Konstruktion, und hat eine angenehme Oberfläche.

Bei Wohnwagen besteht der untere Boden meist aus Siebdruckplatte (folienbeschichtetes Sperrholz). Es braucht hier eine Dampfbremse unter dem Dielenboden, da die Siebdruckplatte zu dicht ist.

https://www.u-wert.net/berechnung/u..._i=50&Te=-5&RH_e=80&outside=0&name=Bauwagen 3

Von einem begrünten Dach würde ich Abstand nehmen, zu schwer und riskant... Da würde ich es eher mit PV-Modulen "bepflanzen". Dachaufbauten mit einer dampfdichten Aussenschicht (in diesem Fall EPDM) sind nicht ohne, es braucht auch hier unbedingt eine Dampfbremse. Und die will geschützt sein, Bretter mit offenen Fugen wären hier nicht meine Wahl.

https://www.u-wert.net/berechnung/u..._i=50&Te=-5&RH_e=80&outside=0&name=Bauwagen 4

Das Gewichtsbudget würde ich gut im Auge behalten - was wiegt das leere Fahrgestell ? Im Rechner von u-wert.net kann man das ungefähre Gewicht der Konstruktion ablesen, nach meiner Schätzung etwa 2.2 Tonnen mit diesem Aufbau...

Wie soll die Heizung aussehen ? Bei -14 Grad braucht der Wagen ca. 1.5 kW Heizleistung, selbst da wird ein normaler Holzofen schon zu viel Wärme abgeben. Warmwasser ?
 
Rechtliches …

Der Transport des Anhängers im Straßenverkehr ist straßenverkehrsrechtlich nicht ganz ohne. Bauwagen und Schaustelleranhänger (letztere hinter Schaustellerzugfahrzeugen) sind zwar zulassungsfrei, benötigen aber dennoch gemäß § 4 FZV eine Typ- oder Einzelgenehmigung. So, wie du dein Projekt beschreibst, wird aber leicht erkennbar sein, dass es sich um einen Wohnwagen handelt. Das heißt, du brauchst entsprechende Papiere, die du auf dem Wege einer sogenannten Vollabnahme z. B. beim TÜV bekommst. Wenn die Papiere des Anhängers ihn jetzt als »Plattform« oder »Offener Kasten« ausweisen, kann man die Fahrzeugart durchaus auch auf »Wohnwagen« umschreiben lassen. Der Aufbau muss dann aber vollumfänglich den Anforderungen der StVZO entsprechen.

Wohnwagen heißt dann aber auch Zulassungspflicht, also eigenes Kennzeichen des Anhängers. Natürlich lassen sich eher seltene Fahrten zu einem neuen Standort auch mit einem Kurzzeitkennzeichen (»rote Nummer«) bewerkstelligen, die aber bei den Zulassungsbehörden seit einigen Monaten auch nur noch mit aktueller Hauptuntersuchung oder Sicherheitsprüfung (vulgo »TÜV«) zu bekommen sind. Insbesondere was die Verlängerung des Fahrgestells betrifft, würde ich dir empfehlen, die Ingenieur des technischen Prüfdienstes deiner Wahl frühzeitig hinzuzuziehen. Bei einer Verlängerung nach vorn und vermuteter Drehschemellenkung solltest du auch bedenken, dass du das Ding irgendwan auch um die Kurve ziehen oder gar rangieren willst. Und ein normaler Traktor wird den fertigen Anhänger normalerweise auch nicht ziehen dürfen, weil er im Rahmen seiner Steuerbegünstigung – erkennbar am grünen Kennzeichen – nur zu landwirtschaftlichen Zwecken genutzt werden darf.

Willst du dir das alles ersparen, dann bleibt nur der Transport auf dem Tieflader. Dort hast du dann aber ein Höhenproblem, weil die Plattform normaler Tieflader auch schon bei 60 cm liegt und du über 4 m Gesamthöhe eine Ausnahmegenehmigung brauchst und unter vielen Brücken nicht durchkommst. Man schraubt in solchen Fällen auch gern mal die Räder des zu transportierenden Anhängers ab und legt das Ding direkt auf die Achsen. Aber dann fragt man sich natürlich, warum man überhaupt ein eigenes Fahrgestell an seiner Wohnstatt braucht.

Du merkst es schon: Bei Kleinheimen, die nur selten ihren Standort ändern sollen, bin ich kein Freund der »Bauwagen«-Lösung. Man kauft sich einfach zu viele Probleme damit ein. Ich würde da eher an einen oder mehrere kranbare Container oder ein schnell demontables Häuschen aus vorgefertigten Wandelementen denken. Der Romantik-Effekt von Rädern unter der Behausung wäre mir zu teuer erkauft.

(Sorry für die Themaverfehlung.)
 
Gibt

es in Deutschland die rechtliche Umgehungsmöglichkeit "Fuhrwerk"? In Österreich ist man durch Anbringen einer Plakette "10 km" am Fahrzeugheck von nahezu allen Vorschriften befreit, man muss das Vehikel nur mehr sicher zum Stehen bringen können. Dafür ist die höchstzulässige Gesamtgeschwindigkeit dann eben nur mehr 10 km/h.
 
Sonderregelung »Fuhrwerk«

Es gab früher in Deutschland eine vergleichbare Regelung, allerdings mit der Beschränkung auf 6 km/h. Durch eine Anpassung des deutschen Verkehrsrechts an EU-Richtlinien ist diese Möglichkeit in der Zwischenzeit jedoch praktisch ausgeschlossen, und die Ordnungsbehörden sind diesbezüglich mehr als aufmerksam.
 
da

gab es noch Zeiten, da hatte "Überführung, kein Licht" völlig ausgereicht ... 25 Jahre ist es her! :) Ich würde mal mit den Leute vom TÜV sprechen.
 
Thema: Bauwagen Dämmung mit Hanf / Stroh /... ?

Ähnliche Themen

S
Antworten
3
Aufrufe
800
De Meinweg
D
S
Antworten
6
Aufrufe
2.267
saniko
S
H
Antworten
5
Aufrufe
1.069
Holzknoten - Zimmerermeister Jakob Spohn
H
M
Antworten
2
Aufrufe
568
Georg Böttcher1
G
Zurück
Oben