Stahlbeton
Ich empfehle Ihnen dafür das großzügige Angebot von Dietmar Beckmann in Anspruch zu nehmen.
Mit ein bisschen Rostschutz vorher auf die brüchige Armierung geschmiert ist es nicht getan.
Es nützt Ihnen auch nichts wenn ich ihnen eine Komponente aus dem erforderlichen Materialsystem nennen würde wie z.B. Remmers Rostschutz M. Das erhalten Sie weder in der Türkei noch in Deutschland im Baumarkt.
Um Ihnen mal ein Vorstellung zu geben wie Profis an die Aufgabe herangehen würden:
Zuerst erfolgt eine Gesamtbegutachtung aller Betonteile hinsichtlich Betongüte, Carbonatisierungstiefe, Betondeckung, Risse, Korrosionsschäden. Daraus ergibt sich ob sich eine Sanierung überhaupt lohnt bzw. wie eine Sanierung erfolgen wird und welche Restnutzungsdauer sich daraus ergeben wird.
Die Sanierung selber würde in etwa wie folgt ablaufen:
Vorbereitende Maßnahmen wie Freilegen/stemmen von korrodierter Bewehrung, Entfernen loser Betonteile.
Dann Reinigung der Betonoberflächen und Entrosten der Bewehrung durch Strahltechnik, z.B. Torbo- Feuchtstrahlverfahren, Niederdruck- Rotationswirbelverfahren...
Dann Aufbringen des Korrosionsschutzes (Betofix RM, Rostschutz M) in mehreren Beschichtungsfolgen.
Dann Reprofilierung (z.B. mit Betofix RM)
Dann Rissverpressung (z.B. Injektionsharz 2K PUR)
dann Putzreparatur mit Zementputz.
Dann Oberflächenversiegelung (z.B. Funcosil IC) und danach -beschichtung, um das weitere Eindringen von Chloriden zu verlangsamen.
Damit hätten Sie sicher erst mal 10 Jahre und länger Ruhe, falls die Betonqualität das hergibt.
Nicht nur der Einfachheit halber habe ich Produkte des gleichen Herstellers genannt.
Solche Sanierungen sollten immer mit den abgestimmten Produktsystemen eines Herstellers durchgeführt werden.
Alle großen Markenanbieter von Bauchemie und ein paar Spezialanbieter haben solche Systeme im Angebot.
Ich kann mir aber gut vorstellen das Sie nach einer billigen OBi- Lösung in Heimwerkermanier suchen.
Nun denn, ich versuche es mal:
Klopftest mit dem Hammer an allen! Betonbauteilen durchführen, lose Bereiche abschlagen,
korrodierte Bewehrungsstähle mit Hammer, Meißel, Drahtbürste vom losen Rost befreien,
freigelegte Betonpartien und alle Oberflächen mit einem Hochdruckreiniger abschnittsweise unmittelbar vor den weiteren Arbeitsschritten gründlich säubern,
die Bewehrungen mit mineralischer Dichtschlämme mehrfach satt einstreichen,
nach dem Ansteifen in mehreren Schichten mit Dichtmörtel (Zementmörtel, Quarzsand Körnung 0-2, Dichtmittelzusatz aus dem Baumarkt) die Fehlstellen aufspachteln, feuchthalten,
Nach dem Antrocknen (1-2 Tage) mit Zementmörtel oder Kalkzementmörtel Fehlstellen verputzen.
Risse etwas aufweiten, mit Hochdruckreiniger ausspritzen und nach dem Antrocknen mit Dichtschlämmme mehrfach überstreichen bis der Riss gefüllt ist.
Alle äußeren Betonoberflächen mit einer deckenden, dichten Betonfarbe streichen.
Als Zement sollten Sie einen aus der Gruppe CEM II (z.B. Portlandkalksteinzement, Portlandpuzzolanzement) oder Hochofenzement (CEM III) der Festigkeitsklasse 32,5 verwenden. Keinen reinen Kalkmörtel als Verputz, der ist viel zu porös.
Wenn Sie Glück haben und jedes Jahr die auftretenden Schadstellen so aufarbeiten könnte das Bauwerk noch etliche Jahre überdauern.
Viele Grüße