Hallo Herr Böttcher,
vielen Dank für Ihr Engagement. Vielleicht bleiben sie ja doch noch ein kleines Weilchen. Ich will niemandem eine Hydrophobierung verkaufen, ich möchte nur, wenn ich darauf verzichte, wissen warum sie kontraproduktiv ist.
Zunächst einmal:
Ich habe einen Stein über Nacht in eine Wasserschüssel gelegt, so dass sich 6 cm unter der Wasserlinie befanden und 5,5cm oben rausschauten. Ca. 4,5cm ist die sichtbare Feuchtigkeit nach oben gewandert. Nur der oberste Zentimeter ist nach Augenschein trocken geblieben.
Und Nein! Ich habe kein Dämmmaterial in den Außenwänden. Nur Steine und Luft. Das einzige, wo ich nicht ganz sicher bin ist die Stärke der Hochlochziegel. Möglich das die Giebelseiten nicht 17,5cm sondern 24cm dick sind. Den Energiepass, oder so ähnlich (müsste ich raussuchen) habe ich trotzdem erhalten. Ich glaube, wegen der Wandheizung.
Feldbrand: Den haben wir nicht gekauft, weil man uns seine Eigenschaften anpries, sondern einfach nur weil er uns gefiel. (Retroeffekt). Erst später sahen wir dann die bebilderte Beschreibung der Produktionstechnik. Vorher wussten wir gar nicht, was Feldbrand überhaupt ist. Wir sagten uns dann einfach: OK, wenn der so produziert wird, wie vor hundert Jahren, ist das doch optisch genau das, was wir wollen. Ich habe den Stein hier nur benannt, weil ich ausdrücklich nach dem Klinker befragt wurde.
„Die Öffnungen am Fuß der Wände sind keine Belüftungs- sondern Entwässerungsöffnungen." Herzlichen Dank für die Aufklärung. Da haben Sie uns möglicherweise vor längerfristigen Schäden bewahrt. Wieso sagte dann mein Architekt nur: „Ein bisschen Luft ist immer gut."
Durch diese sehr allgemeine Aussage entstand bei mir der Eindruck, dass er selbst nicht so richtig wusste, wozu die Löcher nötig waren. Und ich dachte mir durch das Schließen der Löcher verhindere ich, dass kalte Luft hineinströmt, vom Mauerwerk angewärmt aufsteigt und sich dann irgendwo oben vom Acker macht. Eine solche kalte Zugluft muss doch die tragenden Mauersteine abkühlen.
Aber, trotzdem sei bitte die Frage erlaubt: Wo kommt die Feuchtigkeit denn her, die abfließen muss? (Jetzt sagen Sie bitte nicht: „Ein bisschen Feuchtigkeit ist immer da.") Von innen kommt sie doch wohl nicht. Das erledigt doch die Wandheizung. Oder bin ich mal wieder im Irrtum? Und von außen? Aber das ist doch der Grund, weil ich hydrophobieren will. Wenn die Steine sich nicht mehr vollsaugen können, wie in dem Experiment mit der Wasserschüssel, dann müssen sie doch mit der Zeit immer weiter austrocknen, so wie die Innenwand. Und das wiederum, so dachte ich als einfacher Baulaie, würde die bis nach außen trockene Wand doch die Wärmeleitfähigkeit verschlechtern. So wie im Winter der trockene Pullover einen warm hält – der nasse aber nicht, oder?
Also ich bin auf kein Werbeprospekt hereingefallen. Trotzdem habe ich mich köstlich über Dr. Würgemanns Frühstücksschlabber amüsiert. Ich bin selbst drauf gekommen (nicht beim Frühstück
) und wollte gerade um Algen zu verhindern, die Terrasse, die mit den gleichen Steinen belegt ist hydrophobieren. Nun schreiben sie, die Hydrophobierung kann Algenbildung und Flechten verstärken oder überhaupt erst herbeiführen. Ich dachte, mit der Hydrophobierung hält man das Wasser ab, nicht umgekehrt. Wie diffusionsoffen muss den die Fläche sein, damit kleine Wassermengen, die durch Ritzen dringen wieder heraus können? Die Hydrophobiermittel haben doch sicherlich technische Angaben, wo ich das ablesen kann? Dann sollte ich die Terrasse vielleichtlieber auch nicht hydrophobieren? Die hat immerhin ein Betonfundament, also wasserundurchlässig und keine Luftschicht, wie die Wand. Oder ich mache auf der Terrasse einen Test. Halbe – Halbe. Und falls es ein Fehlschlag war, bekommt man das Zeug wieder runter?
Dankeschön, wenn Sie noch ein paar Antworten geben können.