alte Teerpappe unter dem Innenwandputz

Moin aus Hamburg,
ich habe in meinem Haus unter dem Innenwandputz eine Schicht stinkende schwarze geriffelte Pappe gefunden. Mein Architekt sagt, das ist mind. 60 Jahre alt, hat das Zeug aber noch nie vorher gesehen. Kann mir jemand sagen, was das sein könnte, Der Abfallhof konnte mir auch nicht weiterhelfen. Das Proplem ist jetzt allerdings der Mauerputz, der unter der Pappe lag. Dieser stinkt immer noch nach Öl/Teer. Weiss jemand, was man dagegen tun kann, ist das gar gesundheitsschädlich? Ich möchte nicht die ganze Wand bis auf das Mauerwerk abklopfen und neu aufbauen.

Vielen Dank im Voraus

Gerold

lässig

kann ich da sagen: der geruch verfliegt nicht - jedenfalls nicht in den nächsten jahren. wird sich um pappe mit kaltbitumenanstrich handeln. lecker! habe ich bei mir auch gefunden. ist halt der versuch einer feuchtesperre.
überputzen müssen sie in jedem fall - und hoffen, dass der geruch drunter bleibt.
besser ist - putz runter. vielleicht wird ihnen die entscheidung ja erleichtert, wenn sie sich den putz mal näher anschauen, ob er wirklich noch fest haftet. denn vermutlich hatte der papp-versuch einen grund (auch wenn's natürlich sinnlos war). zudem konnte keinerlei feuchtigkeitsausgleich stattfinden - wenn's jetzt trocknet (auch wenns trocken scheint, dass es dahinter wirklich trocken ist, kann ich mir nicht vorstellen) , kanns gut sein, dass es nett anfängt auzublühen.
mein putz ist runter und ein biss'l mauerwerk auch - unter putz war zur sicherheit noch mal ein 1,20m hoher kaltbitumenanstrich auf der wand *würg* :-((((

PAK's?

Möglicherweise sind polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (=PAK) enthalten, von denen viele als krebserregend eingestuft werden. Durch einen Putz diffundieren diese Stoffe in den Innenraum, auch wenn sie kaum noch riechen.
Wenn Sie keine Analyse machen lassen müssen Sie davon ausgehen, dass es sich um PAk-haltige Materialien handelt. Bei der Bearbeitung und Enrsorgung sind die entsprechenden Sicherheitsbestimmungen einzuhalten. Als Sanierung kommt ein Mauwerksaustausch oder ein Abfräsen der Oberfläche in betracht.

Diese Folie ist bekannt als Cosmospappe.

Damit wurden (vor und nach dem Krieg, bis in die siebziger Jahre) feuchte Wände bearbeitet. Das System ist nicht schlecht, aber es entspricht nicht dem was man heute weiß.
Insbesondere die Verputze sind das Problem, wegen der Feuchteaufnahme in den Anschlußbereichen.
Die Pappe selbst ist, solange diese Verputzt bleibt kein Problem.
Ich löse dieses Problem damit, dass ich auf die alte Cosmospappe eine dampfdichte Noppenbahn (I-Bausystem) aufbringe und mit wasserabweisenden Verputz eine neue Oberfläche herstelle.