Dampfbremse aus OSB-Platten ?

Hallo werte Dachfachleute

Habe hier ja schon so einiges für und wieder zu Dampfbremsen, Dampfsperren und so etwas gelesen. Wenn ich das alles so richtig verstanden habe ist eine Dampfbremse (von innen) ja wohl schon ganz sinnvoll. Irgendwann habe ich im Forum glaube ich auch mal einen Beitrag gelesen in dem statt einer Dampfbremsfolie OSB Platten als dieselbe vorgeschlagen wurden. Ist es wirklich möglich OSB Platten statt Dampfbremse zu verbauen ? Wenn ja gibt es da Unterschiede bei den verschiedenen Stärken und welche Stärke der Platten ist dann am sinnvollsten. Gibt es, vorausgesetzt OSB Platten sind möglich, irgendwelche Einschränkungen was die Dämmung dahinter betrifft?

Gruss Jan

hallo, die osb-platte ist ein konstruktiver baustoff für zwischenwände und böden; als dampfbremse dürfte sie wenig geeignet sein (vor allem ist es ein wenig übertrieben: als würde man bibliophile Bücher schreddern und als Isofloc ins Dach pusten). Beschreiben Sie doch mal ein wenig genauer Ihr Vorhaben, dann bekommen Sie hier im Forum bestimmt gute Tipps.
gruß gf

re

Hallo, grundsätzlich kann man die OSB als Dampfbremse einsetzen. Wichtig ist der Stoß muuß abgeklebt werden und der Anschliß an seitliche Begrenzungsflächen muß winddicht sein. Dahinter gehört z.B Zeellulose oder ein anderer Naturdämmstoff der diffusionsfähig ist. Außen dann die Weichholzfaser, hinterlüftung und Eindeckung. Besser auch mit intergriertem sommerlichen Wärmeschutz geht es nicht. Viele Grüße Gerd Meurer

OSB-Platten

Gute Tag Herr Pulch,
in keiner technischer Unterlage wird als Anwendungsgebiet "Dampfbremse" für die OSB-Platte genannt. Die Diffusionswiderstandsfaktoren sind in den allermeisten technischen Merkblättern auch gar nicht angeführt, so daß für Holzwerkstoffplatten weiter die Werte aus den bautechnischen Zahlentafeln heranzuziehen sind. Und danach ist OSB als Dampfbremse ungeeignet. Es ist ein klarer Verstoß gegen die allgemein anerkannten Regeln der Technik.
Sie können aber Dachausbauten auch ohne Dampfbremse bauen, wenn eine entsprechend wirksame Hinterlüftung gewährleistet ist (diffusionsoffene Bauweise). Nur ganz so sicher ist das nicht, weil kleine Fehler sich rächen.

Es spricht aber nichts gegen die Verwendung als Innenraumverkleidung oder als Boden. Materialstärken liegen zwischen 6 und 40 mm , am marktgängigsten sind Stärken zwischen 11 und 25 mm; Sie werden Sich für ein kleines Vorhaben nach den Liefermöglichkeiten richten müssen.
Für die Dämmung keine Einschränkungen.
Folgendes noch zur Wohngesundheit von OSB-Platten: auf dem europäischen Markt sind sowohl solche mit PUR-Verleimung als auch solche mit Phenolharzverleimung, bei beiden gibt es noch keine Null-Emissionen von Formaldehyd.
Viel Spaß beim Ausbau !

OSB-Platten

Tja nun
war so ein Gedanke und ich dachte ich hätts gelesen. Aber wie man sieht gehen die Meinungen hier auseinander.
Also folgendes soll werden: Es handelt sich um einen Raum im Dachgeschoss. Momentan Null Dämmung und nur eine Dachpappenschicht unter den Ziegeln und der Lattung. Aus Kostengründen kann das Dach erst in ein paar Jahren neu gedeckt werde. Dann soll aber unter den Dachziegeln eine zusätzliche Dämmung aus Holzfaserplatten angebracht werden. Der Raum muss aber leider jetzt schon mal ausgebaut werden, da Nachwuchs ansteht. Bis zur Dachpappe hab ich 16cm Platz zwischen den Sparren für eine Dämmung. Wenn OSB also als Dampfbremse ungeeignet ist muss wohl eine Folie unter die Dämmung (Wahrscheinlich erstmal Steinwolle aus Kostengründen)Ganz innen sollten die OSB Platten drauf und auch erst mal so bleiben. Hätte den Vorteil gehabt das man in ein paar Jahren notfalls die Platten zum Dach neu machen einfach wieder abbauen kann. Ich hab auch mal gelesen das OSB-Platten eigentlich relativ wenig Schadstoffe im Vergleich zu anderen Verkleidungen abgeben. Stimmt wohl auch nicht was? Mir gefällt dieses Gewurschtel auch nicht besonders, aber leider kommtes ja bekantlich gerade bei so alten Hütten öfters mal anders als geplant.
Falls jemand also noch eine geniale Idee hat wie ein Dachausbau günstig, schnell und gesund aussehen kann, auch wenn das Dach eher zweite Wahl ist(aber bis jetzt noch dicht trotz dem schon ca 30 Jahre alt)immer her damit. Is eben alles nicht so einfach.
Na denn und vielen Dank für die Antworten

Gruß Jan

Hallo, da Sie in der beschriebenen Zwangslage auf die Schnelle keine vernünftige Dämmung hinbekommen und selbst eine Billiglösung in ein paar Jahren wieder rausreißen, mal ein ganz anderer Gedanke: Lassen Sie das Dach doch Dach sein und bauen Sie im Dachraum - wenn er groß genug ist - einen einfachen Kubus als Not-Kinderzimmer: aus Kanthölzern, die Sie mit OSB-Platten oder Rigips oder was auch immer beplanken, gedämmt mit Steinwolle oder was gerade günstig ist und beidseitig mit diffusionsoffener Dachbahn beplankt. Dann sparen Sie sich das aufwändige Herumgewurstel im Dach und zwischen den Sparren und die Abdichtung; das gesparte Geld stecken Sie dann in Ihre "richtige" Dachsanierung.
Gruß Günter Flegel