Außenwand mit Innendämmung

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Rolf Monnse

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Hallo zusammen,
wir renovieren gerade ein Fachwerkhaus und wollen das Fachwerk außen zeigen. Das heißt wir dämmen von innen.
Wie stark (cm) muß eine Wärmedämmung sein?
Wir wollen Schilfrohrplatten als Innendämmung nutzen.
12 cm Gefachwand (Leichtlehmbausteine) + 5 cm Schilfrohrplatte. Und dazwischen 1 -2 cm Lehm zum Ausgleichen und damit keine Luft zwischen der Schilfrohrplatte und Außenwand besteht. Reicht das, oder ist eine stärkere Wärmedämmung notwendig?

Vielen Dank für Antorten und viele Grüße aus dem Taunus
 
Aber

nicht bei der richtigen Ausführung!

Auch das ist hier im Forum oft genug beschrieben worden. Auch ist die Unbehaglichkeit einer nicht gedämmten Wand schon oft genug beschrieben worden.

Mit den von Ihnen richtig in der Ausfdührung beschriebenen Wandaufbau erreichen sie einen u-Wert von 0,65. Das ist absolut ausreichend. Eine Wandheizung/ Temperierung würde hier auch gut reinpassen.
 
Was U- bzw. k-Werte wirklich wert sind,

zeigt die Grafik der Energieverbrauchsmessung an Wänden unterschiedlicher U-Werte des Fraunhofer Instituts: NIX! Dickes Dämmen braucht mehr Energie als massives Mauerwerk.
 
Ich glaube

das auch das Fraunhofer Instituts noch andere Grafiken hat oder? Ich habe selbst schon welche gesehen!

Dämmen ist nicht gleich dämmen. In den letzten Jahren haben sich eine Fülle von Dämmstoffen (die sogeannten Naturdämmstoffe)etabliert, die mit Ihre Untersuchungen und der bösen Dämmstoffindustrie wenig gemein hat.
 
Da haben Sie natürlich recht,

lieber Herr Meurer. Gleichwohl hat mir noch niemand erklären können, wieso eine Weichholzfaserplatte besser als eine gleich starke Massivholzschalung sein sollte.

Freilich nimmt die Leichtbauplatte anströmender Warmluft weniger Energie an der schütteren Oberfläche ab, als Massivholz und bekommt deswegen einen besseren U-Wert verpaßt. Gegenüber der Wärmestrahlung - und die ist doch das Entscheidende - verhalten sich Massivholzbauteile aber wesentlich besser. Darauf kommt es an. Und so schwer sollte das doch nicht zu begreifen sein, oder?

Denken Sie doch einfach mal an ein geheiztes Zimmer:

Ein paar Kubikmeter Raumluft mit vergleichsweise geringem Energieinhalt müssen da konkurrieren mit gigantischer Wärmeabstrahlung aus den warmen Bauteiloberflächen der Innenwände, der Decke und des Bodens. Vom Inventar gar nicht zu reden. Das ist das Kernproblem, das aber bei der normgemäßen Messung des U-Werts in der Klimakammer mit dem geregelten Heizkasten unterschlagen wird.
 
Lieber Herr

Fischer, natürlich sind Ihre Argument für mich zum Teil nachvollziehbar.

Aber wenn ich mir diesem Raum mal vorstelle der eine ungedämmte Aussenwand hat die sich im Winter bei z.B. -12°C Aussentemperatur auf 5°C einstellt. Dann sind doch die Ernegieverluste gigantisch. Und die Behaglichkeit, und die damit zusammenhängende Nutzung des Raumes wird starkeingeschränkt.
 
Tja,

da streiten sich die Gelehrten und der Laie wundert sich. Mfg ut de Oltmark
 
Wenn ich Ihrer Annahme folge,

lieber Herr Meurer, daß die ungedämmte Wand auf 5 °C kommt, folgen Sie dann auch meiner, daß weder Innen- noch Außendämmung das wesentlich beeinflußt, bzw. mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand positiv beeinflußt?

Das belege ich erst mal mit den hier schon gezeigten Untersuchungsergebnissen. Außerdem habe ich hier im Winter ein paar Messungen an der Oberfläche von WDVS an einem Fachwerkhaus im Vergleich zu meinem ungedämmten Ziegelhaus vorgenommen - da ist die gedämmte Südseite vereist, nicht aber meine ungedämmte Nordseite. Wenn wir nun die Temperaturdifferenzen betrachten, muß am WDVS mehr zugeheizt werden, oder?
 
Hallo zusammen,

heißt das als Laie, ich kann die Dämmung so machen, oder heißt das ich soll noch eine zusätzliche 50 mm Schilfrohrmatte davorsetzen (Dann insgesamt 100 mm)?

Trotzdem vielen Dank für Eure Antworten.
 
Klartext:

Ich rate von der Dämmung ab:
1. Die Wand würde dadurch kühler, feuchter, trocknet weniger ab. Das Fachwerk kann vermorschen. Dem kann nur durch eine Wandbeheizung vorgebeugt werden.
2. Der Kostenaufwand für Dämmung wird sich nicht durch Ersparnisse hereinspielen, auch wenn das oft anders dargestellt wird. Siehe dazu weitere Grafik einer Untersuchung von Prof. Fehrenberg, FH Hildesheim, bei der herauskommt, daß Dämmung in der Praxis keine Ersparnisse bringt.
 
Zum

Glück streitet man sich nicht mehr sondern diskutiert wieder.

Mein Oberflächentemperaturmessgerät sagt mir sehr wohl das eine leicht Innendämmung die Oberflächentemperatur sehr wohl anhebt.
Über die Wirtschaflichkeit kann man sehr wohl diskutieren. Sind die Innenputze abgänging oder muss das Fachwerk gewechselt werden macht für mich eine Dämmung immer Sinn.

Ist das Gebäude intakt und wird bewohnt kann man kaum den Kostenaufwand eine Wärmedämmung und ggf. neuer Heizung wirtschaftlich vertreten. Wenn aber von Behaglichkeit gesprochen wird, Sie kennen bestimmt die Grafik macht eine Dämmung immer Sinn.
 
Freilich kenne ich diese schöne Grafik!

Und was sie aussagt, interpretiere ich so:

Die Wandoberfläche sollte mittels Strahlungswärme erwärmt werden, das gelingt bei Massivoberflächen besser, da sie die Wärme besser speichern und dann länger zurückstrahlen.

Dafür kann bei Strahlungsheizung (Hüllflächentemperierung) die Raumluft kühler sein. Folge: Kein Kondensat an der Wand, kein Schmmel, besseres Raumklima, geringere Warmluftverluste -> Energiesparen.

Das Diagramm zeigt sehr schön, wie die höhere Flächentemperatur dann gleiche Behaglichkeit bei geringerer Lufttemperatur garantiert.

Irgendwelche Dämmung aus wenig speicherfähigen Baustoffen braucht es in diesem Konzept nicht. Entscheidend ist die Heizmethode und Betriebsweise ohne Nachtabsenkung.
 
Freilich kenne ich auch Ihre Argumente

bin aber dennoch anderer Meinung weil:

Auch bei den mitunter von mir empfohlenen Aufbauten mit Dämmung
(ich trau mich fast schon nicht mehr das Wort zu schreiben)

sitz auf dieser eine schwere Putzschale. Diese speichert ganz wunderbar die Wärme, ohne diese rach mit den entsprechenden Emergieverlusten an die dahiterliegende ungedämmt Wand abzugeben.

Nur durch die Absenkung der Raumteperatur ist bei kalten Aussenwandflächen die Kondensatbildung nicht ausgeschlossen.

Grüße
 
Nur wenn die Raumluft

kühler als die Bauteilfläche ist, schließt das die Kondensatbildung aus.
 
???

Luft- oder Wandtemperatur(???)?

Oder meinen Sie das typische Anfrieren von Kondensat aus Winterluft an mangels Speicherfähigkeit immer nachts viel kälteren WDVS mit Folge der Konstruktionszerstörung?

Tip: Einfach mal ins Mollierdiagramm gucken, das zeigt die Wechselwirkung zwischen Lufttemperatur, Feuchtegehalt und Kondensat klar auf.
 
Herr Fischer, eine Frage bitte.

Wenn ich Ihre Einträge richtig verstehe, stehen Sie auf dem Standpunkt, die Außenwände eines Fachwerkhauses besser nicht zu dämmen, damit die Wände die Wärme aufnehmen können, und nicht der Dämmstoff. Verstehe ich das richtig? Glauben Sie dann wirklich, daß es in einem solchen Haus im Winter so warm wird, daß man sich darin wohl fühlen kann? Und vertreten Sie auch somit auch die Ansicht, daß ein ungedämmtes Haus weniger Energie verbraucht als ein gedämmtes? Sollten das Ihre Ansichten sein, fällt es mir doch schwer, das zu glauben. Außen ein bißchen Putz, ein Mauerwerk aus Ziegeln und innen ein bißchen Putz, das soll im Winter mit vertretbarem Energiaufwand warm zu halten sein? Eine letzte bitte: Versuchen Sie doch mal, sich so auszudrücken, daß man es als Laie versthen kann. Im voraus vielen Dank für Ihre Antworten, Mario Albrecht
 
@Herrn Albrecht

Bitte schauen Sie die hier weiter oben gezeigten Grafiken an. Resultat: Dämmung bringt nix, nur Massivkonstruktionen können die solare Zustrahlung optimal verwerten, halten die innen erzeugte Wärme ausreichend zurück.

Eine zusätzliche Massivdämmung würde also den Energieverbrauch besser verringern, als Leichtdämmung.

Allerdings muß dies unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit betrachtet werden. Es nutzt ja nix, teure Massivverstärkung der Wände anzubringen, wenn dies nicht durch entsprechende Ersparnisse gegenfinanziert wird.

Zu betrachten ist also das gegebene Einsparpotential. Daraus errechnen sich die maximalen Investitionsmöglichkeiten. Oft ist eine effizientere Heizmethode der wirtschaftlich sinnvollere Weg.

Und auch die bauphysikalischen Folgen einer Zusatzdämmung (Auffeuchtungsgefahr der Fachwerkwand) müssen dabei berücksichtigt werden.
 
Ist auf der gedämmten

Wand ein schwere Putzschale, nimmt diese die Strahlungswärme wunderbar auf!!

Die darunter liegende Dämmung sorgt dafür das die Wärme nicht von dem daruterliegenden Bauteil abgezogen wird.

Eine Auffeuchtungsgefahr der Fachwerkwand entsteht bei falscher Ausführung und oder falschen Dämmstoffen.

Grüße
 
Thema: Außenwand mit Innendämmung
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