Nasses Dach nach Dämmung

Diskutiere Nasses Dach nach Dämmung im Forum Dach & Dachraum im Bereich - Hallo erstmal 2001 habe ich ein Massivhaus gekauft Bj.1983 auf dem Dachboden waren Wasserflecke zu sehen dabei habe ich mir nichts gedacht, es...
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Dirk Jung

Guest
Hallo erstmal
2001 habe ich ein Massivhaus gekauft Bj.1983 auf dem Dachboden waren Wasserflecke zu sehen dabei habe ich mir nichts gedacht, es riecht nur ein wenig muffig als ich dann im Winter mal auf dem Boden war wußte ich warum. Der Dachaufbau ist folgendermaßen: Auf den Balken ist die Dachlatte diese ist mit der Dachpfannen in Teerpappe eingeschlagen somit ist das Dach mehr oder weniger Luftdicht. Nach Rücksprache mit meinem Dachdecker habe ich dann ein Klemmfilz eingebaut Wlg035 140 mm. Weil ich trotzdem unsicher war habe ich noch keine Folie eingebaut im ersten Jahr habe ich auch keine Feuchtigkeit festgestellt,aber jetzt wollte ich die Folie einbauen und habe noch mal nachgeschaut ob alles trocken ist aber das ganze Dach ist klitsch naß. Unser Dach hat eine Neigung von 38° in der Schräge des Wohnraumes scheint nur eine 100 Dämmung mit Pappe zu sein innen vermute ich ist auch keine Dampfbremse eingebaut die Verkleidung ist Profilholz.Temp.ca.21° Luftfeuchte bei 50%
Meine Vermutung ist ich habe vor 5 Wochen angefangen die Temperatur im Wohnraum Nachts auf 18-19° abzusenken zwecks Energieeinsparung kann daher das erhöhte Kondensat kommen.
Wie kann ich das Problem beseitigen ?
 
Baupysik

Guten Tag,
eine Diagnose kann ich aus der Ferne nicht genau stellen, manches Grundsätzliche lässt sich aber sagen. Die Bitumenbahn außen ist mit Sicherheit relativ dampfdicht, von innen kann Wasserdampf bei fehlender oder nicht vollflächiger Dampfbremse/-sperre in die Konstruktion eindringen und an der Innenseite der Bitumenbahn aufgehalten werden. Folge: Kondensat
Durch offene Spalten kann ein Luftzug von innen nach außen entstehen, dabei gelangt feuchtebeladene, warme Luft aus dem Wohnbereich in die Konstruktion, kühlt dort ab und verliert Wasser. Wichtig ist auch wie die Konstruktion des Daches ausgelegt ist. Bei so unvorteilhaften, dichten Außenlagen wie Bitumenbahn, kann eigentlich nur eine belüftete Konstruktion funktionieren. Es muß zwischen Dämmung und Bitumenbahn ein Lüftungshohlraum von einigen cm verbleiben, der ausreichend große Zuluftöffnungen an der Traufe und Abluftöffnungen an der First aufweist. Der dort gewollte Luftstrom soll feuchtebeladene Luft nach außen wegführen um Kondensat zu vermeiden. Natürlich können zusätzlich noch Schäden an der Dachdeckung vorhanden sein, die Regen und Schnee eindringen lassen. In sehr kalten Nächten kann die innenseitige Oberfläche von Dachdeckungen und Unterspannbahnen soweit abkühlen, dass aus der Luftfeuchte Eis gebildet wird. Im Laufe des Tages schmilzt das Eis und läuft nach unten in die Konstruktion.
Vermutlich ist bei Ihnen von allem ein bischen zu finden. Sie müssen dringend handeln, denn nasse Dämmstoffe wirken nicht mehr und dauerhaft nasses Holz wird von Pilzen befallen.
PS. im Zuge einer Sanierung am Bestand angebrachte Dampfsperren sind äußerst schwierig vollflächig dicht herzustellen.
mfG. Ulrich Arnold
 
Jowohl

Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen. Ein Mann mit Verstand, er trifft den Nagel auf den Kopf. Die luftdurchlässigkeit von Baustoffen wird mit dem sogenannten sd-Wert deffiniert. Bitumen hat einen sehr hohen sd-Wert, ist also sehr dampfdicht. Vielleicht hätte der Schaden verhindert werden können, wenn direkt nach dem Einbau der Dämmung eine Dampfsperre ( sd-Wert größer/gleich 100 meter, laut Dachdeckerfachregel ) luftdicht verklebt worden wäre. Jedoch rein hyphotetisch. Wie schon mein Vorredner sagte: Aus der ferne lassen sich selten fixe Aussagen treffen. Fakt ist, Wasserstoffmoleküle sind immer bestrebt sich auszugleichen und warme Luft kann mehr Wasser aufnehmen als kalte Luft.Auch wenn die Dämmung verlegt ist, kann Wasserdampf durch fugen und ritze durchwandern. Dieser trifft auf die kalte Seite der Ziegel, kondensiert und was passiert hat der Kollege unter mir sehr gut beschrieben. Gehn Sie mal in der kalten Jahreszeit durch die Straßen und schauen sich mal die Dächer an. An allen neuen Häusern, bei denen das Dach an First, Kamin, Giebelwänden und Dachflächenfenstern abgetaut ist und der Rest vom Dach ( die Fläche ) sind noch gefroren oder mit Schnee bedeckt, die haben das gleiche problem wie Sie und wissen es gar nicht. Grüße aus Bad Sobernheim
 
Erstmal danke an Euch alle für die ganzen Hinweise

Nach reiflichen überlegungen werde ich die Dämmung aus dem Dach in die darunterliegende Decke einbauen, denn diese ist auch nur mit 100 mm gedämmt und die Dachbodentreppe noch isolieren. Vom Dachdecker werde ich noch zusätzliche Dachlüfter im unteren Bereich des Daches setzten lassen sodass über den Dachboden der Luftaustausch stattfinden kann.
gruss Dirk
 
Thema: Nasses Dach nach Dämmung

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