Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit (Bodenplatte)

Diskutiere Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit (Bodenplatte) im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo Forum, ich bin neu hier und mit den Gepflogenheiten im Forum noch nicht so vertraut. Deshalb entschuldigt eventuelle Fehler meinerseits...
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Ronny Anders

Guest
Hallo Forum,

ich bin neu hier und mit den Gepflogenheiten im Forum noch nicht so vertraut. Deshalb entschuldigt eventuelle Fehler meinerseits. Nun zum Thema:
Wir haben unseren Rohbau auswintern (toller Winter) lassen und gehen nun langsam an den Innenausbau. Als eine der nächsten Arbeiten steht das Abdichten der Bodenplatte gegen das EG an. Stand der Technik ist eine Schweißbahn, welche auf den besenreinen Untergrund geklebt wird (es wurde unter der Bodenplatte keine Kapillarbrechende Schicht z.B. Schotter verarbeitet!).
Welchen Abdichtungsaufbau kann ich alternativ verwenden um ökologisch und gesundheitsfördernd (ohne Lösungsmittel) abzudichten?
Über rege Beteiligung würde ich mich freuen und bedanke mich deshalb schon mich Voraus.
Gruß Ronny
 
Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit

Hallo Ronny,
Vorweg: ich kann mir schlicht gesagt nicht vorstellen, das Deine Bodenplatte auf bindigem Boden oder Erde liegt.
Wer macht denn so was?

Wenn Du Dich vor einer Schweißbahn fürchtest, wäre eine kapillarbrechende Schicht und WU- Beton die einfachste Alternative gewesen.
Was Du jetzt noch machen kannst, ist die Oberfläche der Bodenplatte mit einer mehrstufigen mineralischen Abdichtung aufzuwerten.(Dichtschlämme, Wasserglas).
Völlig diffusionsdicht wird sie dadurch nicht.
Daher mußt Du den nachfolgenden Fußbodenaufbau diffusionsoffen lassen, um ein Abtrocknen nach oben zu ermöglichen. Die verwendeten Dämmstoffe sollten kapillar wirksam, verrottungsfest und diffusionsoffen sein, ebenso der Bodenbelag.
Dafür eignet sich Dielung am besten.
Was macht Dir eigentlich bei einer Schweißbahn Probleme?

p.s. Ich hoffe, das Du mit Auswintern nicht Ausfrieren gemeint hast, dann war der Winter wirklich ein Glück für Dein Haus!

Viele Grüße
Georg Böttcher
 
Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit (Bodenplatte)

Hallo Georg,

danke für diese erste Antwort. Natürlich ist die Bodenplatte nicht auf den bindigen Boden aufgestezt worden. Da habe ich mich wohl etwas ungeschickt ausgedrückt.
Was mich an der Schweißbahn stört? Ich habe so das Gefühl, daß die Schweißbahn (nachgelesen im Netz z.B. V60 oder G200) irgendwelche schädlichen Inhaltsstoffe über Jahre freisetzen kann (ausgasen).
Aus Deiner Frage entnehme ich, daß Du die Schweißbahn gesundheitlich für unbesenklich hällst.Wenn das so ist, würde ich liebend gern auf eben diese zurückgreifen. Ich habe halt so meine Zweifel, da ich doch Zeit meines Lebens in diesem Haus wohnen möchte.

Gruß Ronny
 
Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit

Hallo Ronny,
mir sind aus meiner Praxis keine Fälle bekannt, in denen Abdichtungen aus Schweißbahn auf der Bodenplatte zu irgendwelchen Ausgasungen, Beschwerden darüber und daraus resultierenden gesundheitlichen Schäden führen.
Das wäre auch außerordentlich unlogisch. Das Bitumen, das ausgasen könnte, befindet sich unter dem normalerweise diffusionsdichten Fußbodenaufbau und ist vor Erwärmung durch die Dämmung geschützt. Der Hersteller gibt eine Wärmestandfestigkeit von 70°C an, selbst da wird noch nichts ausgasen. Solche Temperaturen sind auf der Bodenplatte nicht vorhanden.
Vielleicht gibt es in Deinem Wohnumfeld ja ein paar Weichdächer, da liegen Bitumenbaustoffe und Schweißbahnen offen herum und erwärmen sich im Sommer! Noch nicht mal da gast es nennenswert aus.
Und bestimmt gibt es vor Deiner Tür eine Straße mit Asphaltdecke, also auch Bitumen. Dafür müsstest Du viel mehr Angst haben, das wird im Sommer sehr warm und kann auch ungehindert in die Luft ausgasen (wobei Bauweisen mit Warmasphalt und Fluxbitumen da wirklich nicht ohne sind, zumindest in der ersten Zeit). Die Autos auf der Strasse emittieren munter gasförmige niedrigflüchtige Kohlenwasserstoffe...
Falls es also in der Fachliteratur seriöse Hinweise auf Gesundheitsschäden infolge Dampfsperren auf Bodenplatten gibt, hätte gern dazu mehr Informationen.

Viele Grüße
Georg Böttcher
 
Beton hat keine kapillare Saugfähigkeit!

Zumindest für "aufsteigende" Feuchte keine Bedeutung!
Da reicht auch eine Folie mit 0,5 mm leicht aus.
 
Kein Bitumen - ökologisch vertretbare Werkstoffe!

Wir warnen vor Abdichtung mit Bitumen und anderen Stoffen, die flüchtige Kohlenwasserstoffe enthalten.

In den ersten Jahren wird noch nichts wesentlich in die Innenräume ausgasen. Anders sieht das nach Austrocknung und der Bildung von den üblichen Haarrissen aus, spätestens dann ist Ihr Haus ein gesundheitliches Risiko.

Unser Rat ist: Versuchen Sie es mit Müller-Getreidezementmörtel. Direkt auf den Boden als Estrich. Je nach Untergrund reichen schon 3 cm Stärke.

Getreidezement ist die edelste Form von Zement.

Mit speziellen Eigenschaften, die gewöhnlicher Zement nicht hat.

Es gibt ihn noch nicht lange.
Durch die Verwendung von hochwertigem Getreide als Brennstoff und Spurenelementlieferant wurde in einem US-amerikanischen Forschungsinstitut vor kurzem der Getreidezement entwickelt.

Dieser Zement ergibt einen Mörtel mit traumhaften Eigenschaften: da Getreidemörtel gewöhnlich doppelporig und salzarm ist, entfallen all die nachteiligen Eigenschaften gewöhnlicher Zementmörtel. Es bleiben nur die guten Eigenschaften.

Heraus gekommen ist der perfekte Mörtel. Es gibt ihn in konventioneller und EU-Bio-Qualität.

Wie Sie vielleicht wissen, wurde Zement bisher mit Müll als Brennmaterial hergestellt. Dies ergibt einen Mörtelkleber, der überhart, dicht und unelastisch und mit Giften und Salzen hochbelastet ist.
Diese Nachteile entfallen sämtlich bei Getreidezementmörtel, ebenso die Umweltbelastung bei der Herstellung.

Wir haben die patentierte Getreidemörtelherstellung in Deutschland lizenziert, die Produktion beginnt in Kürze.

Wir hoffen Ihr Interesse geweckt zu haben und stehen für weitere Anfragen zu unseren Getreidezementprodukten gerne zur Verfügung.

Mit freundlichem Gruß
Josef Müller

Getreidemörtelprodukte Müller

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kapillarbrechende Schicht?

Guten Tag alle zusammen!
Bei uns steht in den nächsten Wochen auch eine Erneuerung des fußbodens im EG an. Es befanden sich alte Dielenböden im Haus und wir möchten nun folgenden Aufbau machen(von unten):
Füllsand - PE-Folie - Betonsohle - PE-Folie - Kreuzlattung - Dielen. Zwischen die Kreuzlattung kommt Dämmung. Die Wände im Haus sind feucht und wir werden auch die horizontale Sperrschicht in den Außenmauern erneuern.
Benötigen wir noch eine kapillarbrechende Schicht? Was ist das eigentlich genau. Reicht der verdichtete Sand nicht auch?
 
Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit

An C,.H. Meier:

Zum klassischen Aufbau einer Bodenplatte finden Sie hier im Forum eine Menge Hinweise.
Hier einige Hinweise zum Wirkprinzip der einzelnen Schichten bzw. Materialien:
Planum:
Die Oberfläche des Baugrundes, auf die der Beton gegossen wird. Es genügt verdichteter, ebener Kies auf tragfähigem Baugrund. Um beim Einbau des Betons das Vermischen von Kies und Beton zu vermeiden, genügt eine Trennlage, z.B. aus Ölpapier.
Abdichtung:
Um den Fußbodenaufbau vor aufsteigender Feuchte zu schützen, wird eine Abdichtung auf der Bodenplatte eingebaut. Eine PE- Folie ist dicht, aber zu empfindlich für Ihren Einsatzzweck. Beim Herumlaufen auf der Folie, wenn Sie die Lattung einbauen, wird sie zerstört. Besser ist dafür eine Abdichtung aus Schweißbahnen, die unempfindlicher sind oder eine mineralische Abdichtung aus Dichtschlämme, die nicht 3 cm dick sein muß wie der komische Getreidezementmörtel (was auch immer das ist). Eine Folie ist als Abdichtung allenfalls geeignet, wenn Sie darauf die Wärmedämmung und dann einen normalen Estrich aufbringen. Darauf kann dann die Dielung aufgebaut werden. Dieser Aufbau, den ich Ihnen (mit Schweißbahn als Abdichtung) empfehle kostet zwar etwas mehr, funktioniert aber sicher. Ein Teil der Mehrkosten für den Estrich sparen Sie beim Einbau der Dielung und am Heizen, da die Dämmung unter dem Estrich besser funktioniert.
Die Entscheidung, eine waagerechte Abdichtung in die Wände nachträglich einzuziehen, sollten Sie sorgfältig abwägen und nicht ohne fundierte fachliche Beratung fällen. Damit meine ich nicht Anbieter von Abdichtungssystemen, sondern einen erfahrenen Planer, immerhin geht es hier um viel Geld.
Wenn dies doch erforderlich sein sollte, muß die waagerechte Abdichtung der Wände und der Bodenplatte zusammengeführt werden! Das geht mit Schweißbahn besser als mit PE- Folie.

An Josef Müller

Zuerst dachte ich ja an einen verspäteten Aprilscherz, als Ihre agressive Werbung im Forum auftauchte.
Wir hatten hier so was schon mal mit Entfeuchtungsputz und irgendwelchen Kästchen an der Wand.
Dieselbe Vorgehensweise:
Wie das Zeug funktioniert, aus was es besteht, warum es besser sein soll, was es kostet, wird tunlichst verschwiegen.
Dafür wird für alle möglichen Anwendungen, angefangen von der Abschirmung von Erdstrahlen bis zum Abdichten von Bodenplatten geworben, in dem andere Produkte in dümmlicher und fachlich völlig sinnfreier Weise schlecht gemacht werden.
Wenn Sie Ihr Produkt anpreisen wollen, sollten Sie schon seriösere Argumente vorbringen und diese Art Negativwerbung unterlassen. Letzendlich schaden Sie sich damit nur selber.

Viele Grüße
Georg Böttcher
 
Hallo Herr Böttcher

kann ich auch anstelle der Kiesschicht eine PE-Folie einbringen? Erfüllt der vorhandene Sand nicht auch schon den Zweck einer kapillarbrechenden Schicht?
Gruß
C.Meier
 
Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit

Die Kiesschicht soll:

1. Die gleichmäßige Lastverteilung zwischen Bodenplatte und Baugrund sichern. Dazu muß sie verdichtet werden können. Sand kann man schlecht verdichten, er ist weniger tragfähig als Kies und auch noch teurer.
Diese Funktion kann eine PE- Folie nicht erfüllen.

2. Die Funktion einer kapillarbrechenden Schicht erfüllen, um aufsteigende Bodenfeuchte zu minimieren. Dazu brauche ich grobes Material mit vielen Hohlräumen. Kies hat eine kapillare Steighöhe im cm- Bereich, der feinere Sand im
dm- Bereich.


Wenn Sie tragfähigen, nicht bindigen, trockenen, homogenen und ebenen Baugrund haben, geht im Innenbereich auch Sand als Planum.

Viele Grüße
Georg Böttcher
 
Kies

Hallo Herr Böttcher,
vielen Dank für Ihre guten Informationen. Einige Fragen habe ich aber noch.
Ist es sinnvoll die Kiesschicht noch mit einer Folie abzudecken und dann die Betonsohle aufzubringen?
Welche Art Kies sollten wir nehmen. Läßt sich der Kies mit einem Handstampfer verdichten?
Wir ist der Anschluß zu den Außenwänden zu gestalten. Ein Maurer hat empfohlen, dass wir innenseitig eine 4 cm dicke Styrodur Platte an Mauerwerk stellen sollten. Da da Mauerwerk aber sehr unregelmäßig ist, enstehen dort Hohlräume die sich für Ungeziefer gut eignen.
Gruß
C.Meier
 
auswintern warum?

Sehr geehrter Herr Anders,

das Unwort "auswintern" stammt aus dem Volksmund und ist dem Sinn nach grundlegend überholt.
Rühren Sie einfach eine Dichtschlämme dicker an (Hersteller egal) und verlegen darauf eine Bitumendichtbahn + Dichtschlämme - hier können Sie dann die erste Steinlage und Ihr Häuschen drauf aufbauen (die 2. höhere Lage Bahn nicht vergessen).
Wenn Sie sonst alles gut ausgeführt haben ist das ok.
Ein Abdichten ist vor zu überlegen, eine halbe Weisse Wanne tut es dann auch entsprechend HGW (ist aber hier dann zu spät). Drainage, wenn möglich, nicht vernachlässigen! vor der Baugrubenverfüllung.

MfG Andrea
 
Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit

An C.H. Meier:
Wie ich bereits geschrieben habe, sollte auf dem Planum, also der Oberfläche der Kiesschicht, eine Trennlage aufgelegt werden, um das Vermischen von Kies und Beton beim Einbau des Betons und das Einsickern von Zementleim in die Kiesschicht zu verhindern. Dazu geht auch eine Folie.
Wenn Sie den Kies exzellent verdichten und beim Betoneinbau sehr vorsichtig sind , geht es auch ohne.

Als Kiesschicht genügt einfacher Kiessand der Körnung 0/16 bis 0/32.
Den Kies bei Handverdichtung (natürlich geht ein Handstampfer, im Gebäude ist der sogar besser) lagenweise bis max. 10 cm hoch einbauen und verdichten. Beim Verdichten immer am Rand anfangen und spiralförmig zur Mitte arbeiten. Höhe und Ebenheit mit Richtscheit (kann ein gerades Brett sein), Wasserwaage und Zollstock kontrollieren. Vorher an den Wänden einen Meterstrich anbringen.
Dazu setzt man umlaufend einen waagerechten Strich an die Wände, der genau 1 m über der Höhe des fertigen Fußbodens liegt. So kann man die Höhenlage der Kiesschicht vom Strich nach unten nachmessen. Mit einer Harke die Ebenheit nacharbeiten (abtragen/auftragen) und nachverdichten.
Eine Trennung zur Außenwand ist nicht erforderlich.

An A. Cyba:

Mit Ihrem Beitrag übertreffen Sie sich in Ihrer Schussligkeit und Borniertheit wieder mal selber.
Was zum Teufel ist eine halbe Weiße Wanne? So was ähnliches wie eine halbe Badewanne?

Viele Grüße
Georg Böttcher
 
Hallo Herr Böttcher,

vielen Dank für die Informationen.
Eine Frage habe ich noch: ist es sinnvoll die Betonsohle zu den Außenwänden mit einer Trennlage aus Stydodur zu entkoppeln? Oder kann ich mit dem Beton direkt (Folie liegt aber noch dazwischen) ans mauerwerk gehen? Das Mauerwerk ist sehr uneben und ich möchte gerne Hohlräume vermeiden.
Schönen Gruß
C.Meier
 
Und wie ist das abdichten einer Bodenplatte eines Gartenhäuschens?

Hallo an alle Experten,

auch ich bin neu in diesem Forum, habe aber schon das eine oder andere nachgelesen, was mir sehr geholfen hat.

Ich bin gerade mitten in den Anfanfsarbeiten zu meinem neuen Gartenhäuschen. Geplant war ursprünglich auf die Frostschürze bzw. innen 40 cm Frostschutz eine 15 cm dicke Betonplatte. Darauf dann eine PE-Folie, 5 cm Estrich und obendrauf Fließen.

Nun habe ich gelesen, dass der Estrich hauptsächlich als Trittschalldämmung und Ausgleich von Unebenheiten verwendet wird. Da ich in dem Gartenhaus keinen Trittschall benötige, möchte ich den Estrich gern weglassen (genaues Arbeiten vorausgesetzt).

Meine Frage ist nun, wie dichte ich die Bodenplatte gegen Feuchtigkeit von unten ab? Eine PE-Folie kann ich ja nicht unter die Fließen legen. Muss ich überhaupt abdichten? Genügt auch eine Bodenplatte aus WU-Beton? Das Häuschen soll i.d.R. nie/selten beheizt werden. Ich möchte nur sicher gehen, dass ich mir keine Feuchtigkeitsschäden (evtl bei Frost) einhandle.

Im voraus schon mal vielen Dank für eure Anregungen und Meinungen.
Thomas
 
Thema: Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit (Bodenplatte)
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