Bleihaltige Farbe?

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Renovierer75

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fachwerk-I23232_20182198152.jpegHallo,
ich bin neu hier und wäre für Eure Einschätzung dankbar. Wir wohnen in einem Haus aus der Gründerzeit.
Aus gegebenem Anlass habe ich nun die Mauerlaibung im Bereich der Haustür auf Bleifarben/bleihaltige Beschichtungen untersucht.
An einer Stelle war der Test positiv (Rotfärbung im Bild anbei). An dieser Stelle hat die Mauerlaibung ein speckiges Aussehen. An allen anderen Stellen war der Test negativ. Die ganze Laibung wurde vor zwei Jahren im Zuge einer umfassenden Renovierung neu gestrichen. Da dieselbe Farbe überall verstrichen worden zu sein scheint und diese Farbe überall sonst negativ auf den Bleitest reagiert, vermute ich, dass das, was für das speckige Erscheinungsbild sorgt, auch für den positiven Bleitest sorgte.
Die Farbe, die vor zwei Jahren verstrichen wurde war glaub eine Silikatfarbe von Caparol.
Kann jemand sagen, um was es sich bei dem Stoff handelt, der für das speckige Aussehen sorgt?
Alter bleihaltiger Anstrich auf Leinölbasis?
Bleihaltiges Fluoridierungsmittel?
Ausblühung von bleihaltiger Substanz aus tieferen Schichten ähnlich einer Salzausblühung?
...



Für Eure Hilfe schon mal vielen Dank
 
Dort wurde vermutlich der Sandstein mit einem Ersatzmörtel repariert.

Die Verwendung von Blei ist in der EU streng reglementiert (Chemikalien-Verbotsverordnung) so einfach bekommt man keine bleihaltigen Farben in die Hand. Bestenfalls historische Rezepturen, da muss aber im Einzelfall jedes Projekt nachgewiesen werden.

Zum Zeitpunkt der Erbauung war das anders, da war in der Tat Blei häufiger anzutreffen. Beispielsweise in Anstrichen häufig als "Bleiweiß" (Bleicarbonat) oder in Bleimennige (Bleioxid, leuchtend orange) als wirksame Rostschutzgrundierung. Oder eben in Firnissen als Trocknungsbeschleuniger (Sikkativ).

Auch wurden Eisenbeschläge in Naturstein durch Einbleien befestigt. Es wäre nahliegend das Reste solcher traditioneller Materialanwendungen dort verblieben bzw. vertragen wurden. Der Test wird sicher schon auf "Spuren" von Blei reagieren.

Auch müsste man die "Querempfindlichkeit" der Testagenzien prüfen.
 
Danke für die Antwort

Der Test reagiert ab ca 0,1 Prozent. Hier sind es wahrscheinlich eher 0,5 bis 1,0 Prozent Blei . Vielleicht auch mehr. Also schon ordentlich. Dumm ist halt: Wir haben zwei kleine Kinder, da will ich so eine Stelle im Eingangsbereich nicht haben.
Unterstellen wir mal, dass es sich um einen Reparaturmörtel handelt Müsste dann nicht ein Silikat-Anstrich eigentlich diesen Reparaturmörtel so abdecken, dass dieser speckige Farbunterschied nicht zu sehen wäre?
Meine Frage zielt letztlich darauf ab, wie man diesen „Schandfleck“ wirksam, dauerhaft und ohne die Gefahr des Abplätterns/Abkreidens etc. maskieren kann.
 
Da reden wir dann von einem Bleigehalt von 1.000 bis 5.000 mg / kg, dass wäre ja sehr viel. Das erscheint mir jetzt nicht gleich plausibel. Was gibt den Anlass zur Untersuchung?
 
Da wir zwei Kleinkinder haben, das Gebäude ein Altbau ist und noch dazu in Ostdeutschland steht, prüfe ich grundsätzlich alle Flächen auf Bleifarbe, die in und an dem Gebäude als Kontaktflächen bzw. als Quellen von Staub/Abplätterungen in Frage kommen. Wenn da kontinuierlich ein paar 10 Milligramm täglich aus dem Eingangsbereich ins Wohnungsinnere verschleppt würden, könnte es schnell gefährlich werden.
Am Anfang dachte ich, dass man nur auf alte Holzfensterrahmen achten müsste, aber das Zeug ist auch noch an anderen Plätzen zu finden.

Der Indikator hat eine Nachweisgrenze von 600 ppm, also 0,06 Prozent und gilt als sehr verlässlich
 
Steinmetz fragen..

Möglicherweise wurde Das Sandsteinportal ,seinerzeit Repariert,also entweder die Passtücke Fugenverbleit oder die Fugen mit Bleiwolle ausgeklopft..
was ja bei Sandsteinrestaurierung hier und da gemacht wird/wurde.
ich bin allerdings der meinung man müsste wenigstens reste der Reperatur sehen können,deswegen mal n Steinmetz fragen..
greets Flakes..
 
Interessanter Hinweis, aber ich kann an der Stelle keine Fugen erkennen.
Könnte es sein, dass der Ersatzmörtel mit einem bleihaltigen Fluatierungsmittel (Blei-Hexafluorosilikat) behandelt wurde?
 
Diese Rotfärbung...

...sieht weit eher nach einer durchschlagenden Anilinfarbe aus. Bleimennige hat keine durchschlagenden Farben, da rein pigmentös.

Vielleicht ist ja tatsächlich mit Bleiweiß überstrichen worden. Darauf sollte die Silikatfarbe nicht wirklich gut haften. Eine "umfassende" Renovierung war das wohl eher nicht... eher ein "Drüberschmieren". 50% des Anstriches ist die Untergrundbewertung und -vorbereitung. Ölfarben jedweder Art wären keine geeignete Basis für Silikatfarben.

Grüße

Thomas
 
Thema: Bleihaltige Farbe?

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