Innenraumdämmung mit Isofloc

Diskutiere Innenraumdämmung mit Isofloc im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo, ich bin im Begriff mir ein Fachwerkhaus von 1760 zu kaufen. Da es ein Stadthaus ist kommt eine Aussendämmung nicht in Frage. Da die...
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Niko2

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Hallo,

ich bin im Begriff mir ein Fachwerkhaus von 1760 zu kaufen.
Da es ein Stadthaus ist kommt eine Aussendämmung nicht in Frage.

Da die Wandstärke nur 16cm beträgt halte ich persönlich eine Dämmung jedoch für Sinnvoll.

Meine Überlegung war nun folgendes:

16cm Aussenwand / Lattung 2cm waagerecht / Wandaufbau in 16x16 mit Isofloc ausgeblasen / ProClima DB+ / OSB 1,5cm / Fermacell 1cm

Ich stelle diese Frage hier, da ich hier im Forum erschreckende Dinge über Taupunkt verschiebung etc...

Ich möchte keinen Lehm Wandaufbau! Millionär bin ich auch nicht und möchte eigentlich das meiste selber machen.

Nun will ich es aber auch richtig angehen, damit ich nicht in 10 Jahren alles sanieren muss...

(Das Fachwerk sieht von aussen noch super in Schuss aus)

Ich freue mich über jede hilfreiche und konstruktive Antwort!

Liebe grüße

Niko
 
Bei einem Fachwerk kategorisch Lehm zu verneinen....

... lässt viele sinnvolle Lösungen außen vor.

"Lehm lassn und lehm" ist kein schlechtes Motto für so ein Objekt.

Warum nicht eine verlorene Schalung mit Leichtlehm? Das mit dem Isofloc ist jedenfalls nichts zum "selber machen".

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
Vielen Dank

für die schnelle Antwort!

Zunächst bei bei dem Einblasen und abdichten würde mir ein gelernter "Flocker" zur Seite stehen.

Verlorene Schalung mit Leichtlehm:

Wenn ich da richtig gehe wäre der Wandaufbau da wie folgt:

Schilfrohrmatten / Lattung waagerecht / Wandaufbau 14x14 aufgeschüttet mit Leichtlehm, leicht verdichtet / Schilfrohrmatten / Putz

Die Frage ist jetzt was kann ich für Putz auftragen? Ich hätte eigentlich gerne eine Wand in die ich Schrauben und Nageln kann. (Ein Freund hat Lehmputz an der Wand, Befestigungen werden dort zum Problem).

Dann hat der "Leichtlehm" ja ein relativ hohes gewicht. Korrigiert mich wenn ich falsch liege!

ca. 600kg/m³ im verdichteten Zustand.
Demzufolge hätte die eine Wand, 6,1m x 2,7m,ein Gewicht von ca. 1,5t.
Das muss dann auch korrekt verteilt werden, bzw die Statik muss das mitmachen oder liege ich da falsch?

Auch hat diese Möglichkeit, laut Uwert rechner, eine wesentlich schlechtere Dämmwirkung und auch eine längere Abtrocknungszeit?

Bitte korrigiert mich wenn meine Überlegungen nicht richtig sind, ich versuche nur alles richtig zu machen!

Freue mich auf weitere Antworten und Anregungen!

LG

Niko
 
Innendämmung Fachwerk

Hallo Niko,
wenn Sie hier unter dem Begriff Innendämmung die Suchfunktion benutzen, dann werden Sie bereits eine Menge Beiträge dazu finden. Ich empfehle Ihnen, sich da etwas in das Thema einzulesen.
Dann werden Sie feststellen, das es nicht so sehr auf das Material, sondern auf die Wirkungsweise einer Innendämmung ankommt.
Dämmung gehört eigentlich auf die kalte Seite, daher hat Innendämmung drei entscheidende Nachteile:
1. Die Wand kühlt komplett durch. Das kann für eine Fachwerkwand tödlich sein, da die Austrocknung durch den inneren Wärmefluß im Winter wegfällt. Das Material kann auffeuchten.
2. An der Grenzfläche zwischen Wand und Dämmung fällt Kondenswasser aus, wenn die Dämmung nicht völlig dampfdicht zum Innenraum abgeschlossen ist. Dieses Wasser darf nicht ans Fachwerk und muß schadlos abgeführt werden.
3. Die Dämmung kann zu einer Taupunktverschiebung an Bundwandandschlüssen, Decken, Fensterlaibungen usw. führen, wenn diese Bauteile nicht in die Dämmmaßnahme einbezogen werden.

Dann besteht die generelle Gefahr, das selbst bei konstruktiver Lösung all dieser Probleme eine massive Schädigung durch Tauwasser eintritt, wenn die anderen Sanierungsmaßnahmen nicht mit der Innendämmung abgestimmt werden. Das betrifft vor allem die Heizung/Lüftung.

In Ihrem Konzept haben Sie alle drei Punkte vernachlässigt.
Es hat auch m.E. keinen Zweck, Ihnen irgendwelche Wandaufbauten a`la Kuchenrezept zu nennen, da wir die gesamten Randbedingungen und das Gesamtvorhaben nicht kennen.
Deshalb schlage ich Ihnen vor, sich an einen damit vertrauten Planer oder Architekten zu wenden.

Viele Grüße
 
Nun ja

da ich ja wie gesagt kein Millionär bin muss ich eine Ingenieurbüro oder eine Planungsbüro leider aussen vor lassen.

Eine Aussendämmung wäre mir auch lieber, aber das Haus stehe direkt auf der grenze, zudem noch in der Innenstadt. Damit fällt jegliche Maßnahme an der Aussenwand weg..

Aber ich habe es mir auch schon fast gedacht, dass ein Fachwerkhaus nicht in meinem Finanziellen Bereich liegt..


p.s.: Die Suchfunktion habe ich genutzt und alles gelesen was ich zum Thema Innendämmung gefunden habe. Das war jedoch mehr verwirrend als hilfreich....

Trotzdem danke.

LG
 
Innendämmung

Wenn Sie kein Geld für eine fachliche Betreuung ausgeben wollen, dann sollten für die Sanierung einen saftigen Risikoaufschlag für von Ihnen unwissentlich produzierte Baumängel einplanen.
Ein gutes Beispiel ist Ihre Innendämmung. Die hätte in ein paar Jahren zur Zerstörung von Tragwerksteilen geführt.
Ohne fachliche Hilfe werden Sie Ihre Wurstelei (denn mehr wird es nicht) teuer bezahlen!

Viele Grüße
 
Was

schätzen Sie denn ein was so eine fachliche Beratung kostet? Und die Ausführung der Arbeiten?

ca. 250m² Wand sind von innen zu dämmen.

Also meine Schätzungen belaufen sich bei Ausführung von Architekt und Baufirmen auf ca. 180.000 € wahrscheinlich eher mehr...

Da Sie ein Ingenieursbüro haben können Sie mir doch sicherlich ca. sagen was eine Beratungsdienstleistung in etwa kosten würde..

LG
 
Das wären ja...

... 720 Euro für den m² Wand.

Wenn das der Kostenrahmen ist, dann kann ein Architekt mit Sicherheit die Betreuung übernehmen und durchgeplant das ganze günstiger ausführen lassen.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
Moin Niko,

3 Monate Zeit zum Lesen und Lernen sind nix, wenn ich das mal aus eigener Erfahrung beisteuern darf.......gemessen an der Kohle die du doppelt für falsche Ausführung und später Behebung derselben hinblättern musst.

Hol dir also vorm Kauf wenigstens einen altbauerfahrenen Zimmermann ins Haus und drück' ihm für die Beratung was Anständiges in die Hand.....

Ansonsten bin ich mir sicher, spart dir jeder von den Fachleuten hier im Forum ein vielfaches dessen, was er dich kostet!!!

Für die von dir erwähnten 180 000,- hab' ich gerade 2 DHH fast komplett saniert (Eigenleistung mitgerechnet).....da dürfte bei dir noch einiges an Einsparpotential liegen.

Viel Erfolg, Boris
 
Innendämmung

Eine Beratung für eine Innendämmung allein gibt es bei mir nicht, weil ich das nicht so machen kann.
Vielleicht erinnern Sie sich, das ich etwas von "ganzheitlicher Betrachtungsweise" geschrieben habe.
Dazu gehört erst einmal eine Zustandsanalyse, ein Nutzungskonzept und dann darauf aufbauend ein Sanierungs- bzw. Modernisierungskonzept einschließlich Kostenrahmen.
Ab dieser Erkenntnisstufe kann man sich dann mit der Durchplanung von einzelnen Bauteilen hinsichtlich ihrer energetischen Verbesserung beschäftigen.
Dieses o.g. Gesamtkonzept kostet bei mir grob gesagt zwischen 500,- und 2.000,-€, je nach konkretem Aufwand.
Wenn es Sie interessiert, kann ich Ihnen als Beispiel so ein Konzept (anonymisiert, ohne Fotos) zumailen.

Viele Grüße
 
leider

hat sich die Diskussion erledigt, wir werden das Haus nicht erwerben.

Zum einen wurde ein Teil des Fachwerks durch Mauerwerk ersetzt. Alle Gefacht wurde ausgemauert und die Wände und Decken im Haus zeigen starke Risse...

Desweiteren (für mich ein Grund andere mögen es lächerlich finden) wurde ein Teil des Keller zugeschüttet (früher) da dort eine "Hexe" drin gestorben ist...
Ich habe mich in dem Haus (vll.) deswegen sehr unwohl gefühlt..


Trotzdem Danke für die vielen Antworten! Wenn ich mal wieder fragen habe melde ich mich!
 
Na, zum Glück wissen wir nicht viel über die ...

... Geschichten in den alten Häusern.

Wenn die erzählen könnten, dann würde so mancher fluchtartig sein kuscheliges Häuschen verlassen.

So wie dieses Haus aber beschrieben wurde, gibt es bestimmt sinnvolle Alternativen.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
Da muß ich Frank Recht geben!

...wenn jeder wüsste was in früheren Zeiten in seiner Hütte so passiert ist, gäbe es vermutlich weniger Altbaubesitzer. ;-)

Im Übrigen Niko, finde zu mindestens ich deine Entscheidung, das Haus nicht zu kaufen keineswegs als lächerlich.

Was mich interessieren würde: Woher hast du diese Informationen?
Ich frage deshalb, weil es zuweilen sehr schwer ist überhaupt Informationen über den Werdegang eines Hauses zu erhalten, insbesondere dann, wenn es sich um Negative, Schauerliche oder wenig "populäre" handelt.
Der Verkäufer hat dir das sicher nicht mitgeteilt, oder?

Grüße
Martin
 
Ghostbusters....

Wichtig ist vielleicht noch, dass so manche Kräuter- und Heilkundige (oder schlicht freiheitsliebende Frau) als "Hexe" verschrien, verfolgt und ermordet wurde. Was das zuschütten da bringen soll, kapier ich allerdings nicht.

Was anderes sind die "Untoten", also Seelen, die "den Schuß nicht gehört haben" (also nicht realisiert haben, dass sie tot sind) und sich zuweilen noch in alten Gemäuern aufhalten. Feinfühlige Menschen können diese wahrnehmen und natürlich ist es erstmal gruselig, wenn man ständig das Gefühl hat nicht allein zu sein.......

Aber hier können die "Hexen der Neuzeit" Abhilfe schaffen und selbige ins Jenseits befördern.

Is halt doch nicht immer alles nur Holz, Lehm und Kalkputz.....Frage ist nur, ob man sich neben der Bauerei damit auch noch beschäftigen möchte.

;-), Boris
 
Ghostbusters ;-)

Boris,
du hast natürlich Recht. Solche Gedanken sind beim Bauen hinderlich, klar.

Aber eine kleine Anekdote meinerseits zum Thema:

Vor etwa drei Jahren wurde ich durch einen lauten Knall aus dem Schlaf gerissen.
Als ich aufwachte, fand ich mich blutend auf dem Boden meines Wohnzimmers wieder. Ich war im Schlaf aufgestanden (ich bin kein Schlafwandler), war über irgendwas gestolpert und mit dem Mund gegen die Türklinke einer geöffneten Tür geschlagen (das war der Knall).
Ergebnis: Ein ausgeschlagener Zahn, nach notärztlicher Behandlung die Oberlippe innen und außen genäht.

Das erzählte ich dem Vorbesitzer des Hauses, zu dem ich sporadisch noch Kontakt habe. Seine erste Antwort war: "Das tut mir sehr Leid, dass das Haus dir auch noch Schmerzen zufügt".
Daraufhin erzählte er mir, dass er an einer Stelle des Hauses gelegentlich einen eisigen Luftzug spürte. Seine damalige Reaktion darauf war: "Lass mich in Ruhe. Ich tue dir nichts, also tue mir auch nichts"
Was oder wen er meinte erzählte er mir nicht.

Auf Nachfrage von mir beschrieb er die Stelle im Haus.
Tja, das war die Türöffnung der Tür, an der ich mir einen Zahn ausschlug und aus immer noch ungeklärter Ursache im Schlaf stolperte.

Den Keller unseres Hauses habe ich in den letzten sieben Jahren vielleicht zehnmal betreten. Ein Ort, an den es mich nicht "hinzieht".

Mag alles Zufall sein, aber zum Nachdenken über die Geschichte eines Hauses von 1750 regt es allemal an.

Aber du hast Recht: eher hinderlich beim Bauen ;-)

Grüße
Martin

P.S.: das ist übrigens keine erfundene Geschichte. Der "Vorgang" war Ende letzten Jahres durch erfolgreiche Einpflanzung eines Implantates gesundheitlich abgeschlossen.
 
Thema: Innenraumdämmung mit Isofloc

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