Vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) - traditionell und topmodern

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"Ach,
Sie montieren auch Fassaden!" Immer wieder hören Dachdecker solche erstaunten
Ausrufe, wenn sie Bauherren das Leistungsangebot ihres Betriebes vorstellen.
Tatsächlich gehören Wandbekleidungen mit groß- oder kleinformatigen Platten aus
den verschiedensten Werkstoffen traditionell zum Berufsbild dieses Handwerks.



Entstanden ist die Bauweise in den Gebirgsregionen, wo viele
Häuser bis heute mit Dachziegeln, Schiefer oder auch Holz bekleidet werden. Die
Materialwahl sowie die Art der Verlegung folgen oft regionalen Besonderheiten
und sorgen für das spezielle, bei Touristen sehr beliebte Ambiente der
Bergstädte etwa im Harz, in der Eifel oder in Thüringen. Doch es sind nicht der
Charme und der Gestaltungsreichtum allein, die für die vorgehängten Bekleidungen
sprechen. Vielmehr bieten sie auch handfeste technische Vorteile, weil sie
ausgezeichnet der rauhen Witterung in den Gebirgen widerstehen können. Der
Hausbesitzer erhält einen dauerhaften und wartungsarmen Schutz für seine
Außenwände.



Diese Argumente wirken auch für viele Bauherren im Flachland
überzeugend, weshalb die vorgehängten Fassaden mittlerweile über ihre
Ursprungsregionen hinaus Verbreitung gefunden haben. Außerdem vergrößerte sich
die Palette der möglichen Werkstoffe. Neben Dachziegeln, Schiefer oder Holz
werden heute auch Faserzement, verschiedene Keramikplatten oder sogar Metalle
eingesetzt. Dadurch können sich die vorgehängten Fassadenbekleidungen
architektonisch an jeden Gebäudetyp und jedes Umfeld anpassen. Egal, ob
städtisch oder ländlich, ob Tiefland oder Gebirge.



Die Ausführung von vorgehängten Außenwandbekleidungen wird
überall in Deutschland von Dachdeckerbetrieben angeboten. Sie bilden deshalb auf
der DACH + WAND, der Leitmesse der Bedachungsbranche, einen wichtigen
Ausstellungsschwerpunkt. Die vom Zentralverband des Deutschen
Dachdeckerhandwerks (ZVDH) veranstaltete Messe findet vom 4. bis 7. Mai 2005 in
Leipzig statt. Handwerker, Architekten und Ingenieure, aber auch Bauherren,
Bauträger sowie andere fachlich interessierte Besucher können dort einen
umfassenden Überblick zu den technischen und gestalterischen Möglichkeiten der
Außenwandbekleidungen erhalten. Die Messestände bieten ideale Möglichkeiten,
bewährte Lösungen sowie neueste Entwicklungen unmittelbar in Augenschein zu
nehmen und die verschiedenen Angebote untereinander zu vergleichen.



Zumal in Leipzig nicht nur die Hersteller der Werkstoffe für
Außenwandbekleidungen vertreten sein werden, sondern auch die Anbieter von
Unterkonstruktionen und Wärmedämmstoffen. Diese drei Komponenten bilden zusammen
eine vorgehängte hinterlüftete Fassade, die allen modernen Erkenntnissen der
Bauphysik und des Wärmeschutzes entspricht.



Zuerst werden die Wärmedämmung in der jeweils erforderlichen
Dicke sowie die wahlweise aus Holz oder Metall bestehende Unterkonstruktion
montiert. Dabei ragen die Traglatten oder -profile der Unterkonstruktion
mindestens 2 cm, besser jedoch 4 cm über die Wärmedämmung hinaus. Wenn
anschließend die Bekleidung angebracht wird, entsteht ein 2 bis 4 cm breiter
Hinterlüftungsspalt zwischen der Wärmedämmung und dem Bekleidungsmaterial. Diese
Hinterlüftung gewährleistet die anerkannt hohe Schadenssicherheit der Fassade.
Denn selbst wenn durch starken Schlagregen oder heftiges Schneetreiben etwas
Feuchtigkeit durch die äußere Bekleidung hindurchtreten kann, tropft sie im
Hinterlüftungsspalt nach unten ab. Diese zusätzliche Sicherheit fehlt bei allen
einschaligen, also nicht mit einem Hinterlüftungsspalt ausgerüsteten
Fassadensystemen.



Die tragenden Bauteile hinter einer vorgehängten hinterlüfteten
Fassade bleiben in jedem Fall trocken und durch die Dämmung auch warm.
Abplatzungen oder gar Gefügezerstörungen durch Feuchtigkeit und Frost der
Außenwand werden sicher verhindert. Gerade diesen Schutz benötigen Häuser in den
winterkalten Gebirgsregionen, aber eben auch im Flachland.



<div align='right'>Siehe auch:

DACH+WAND 2005
(4. bis 7. Mai 2005 in Leipzig)</div>
 
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