Schimmel in Folge von kalten Wänden

Diskutiere Schimmel in Folge von kalten Wänden im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo Fachwerker, wir sind hier mit einem normalen Siedlungshaus vielleicht nicht ganz richtig, aber Euch trauen wir am ehesten den nötigen...
Hallo Herr Trapp

Es geht doch bei unseren "Spitzen" nicht darum das man dämmt, sondern wie, wo, unter welchen Bedingungen und mit
welchen Material.
Wer heizt denn da mit ÖL ?
 
Wasch mir den Pelz,

aber mach mich nicht nass.
Dieses Problem lässt sich bestimmt nicht ganz einfach und billig lösen. Durch die Klinkerschale ist auf der Aussenseite eine wirkungsvolle Dampfbremse installiert. Damit wird jede Innendämmung sehr problematisch. Die eingebauten Styroporplatten sind mit Sicherheit voller Wasser und somit wirkungslos. Eine Innendämmung wird nur mit einer Dampfsperre funktionieren, lässt sich im Altbau aber fast nicht realisieren. Ausserdem dürfte die Kalksandsteinschale inzwischen komplett durchfeuchtet sein. Selbst bei permanenter Heizung und Kondensattrockner wird das austrocknen mehrere Wochen dauern.
Ich sehe eigentlich nur zwei Möglichkeiten:
- eine Aussendämmung
- eine Innendämmung, möglichst keinen Schaumstoff, in Kombination mit einer Wandheizung.
Den Estrich in Ruhe lassen und die Kellerdecke von unten dämmen.
Wenn die Räume über der Decke ebenfalls geheizt sind, erübrigt sich hier eine Dämmung.
MfG
dasMaurer
 
Schimmel

Die Kubatur des Raumes zu vergrößern ist richtig, ich lasse meine SZ- Tür nachts auch auf. Allerdings habe ich im Wohnbereich generell eine Temperatur nicht unter 20°C.
Wenn bei Ihnen tagsüber die warme, feuchte Luft des Wohnbereiches ins nicht geheizte Schlafzimmer gelangen kann, wird auch tagsüber Feuchte an den kalten Bauteilen kondensieren.
Wenn Sie weiter so heizen, das die Bauteile wie Wände auskühlen können, wird auch MIT Innendämmung Feuchte in die Wand gelangen.
Sie sparen nur etwas Heizenergie.
Die kurze Zeit Abends und Morgens, in der die Heizung läuft, reicht nicht, um die Außenwand aufzuwärmen, nur die Raumluft ist durch Konvektion warm.
Auch auf einer kalten Innendämmung kondensiert Wasser.
Sie werden im Anfang keinen Schimmel haben, da das Kondensat vom Mineralschaum aufgenommen wird.
Wenn aber jeden Tag mehr Feuchte hineinkommt wie abtrocknet, ist irgenwann auch mal Schluß.
Die alkalische Wirkung des Mineralschaums ist nach einiger Zeit abgeklungen, wenn der Kalk carbonatisiert ist.


Viele Grüße
 
Der erste Zentimeter bringt am meisten

Hallo Volker,

bei den bisherigen Antworten ist es ja schon sehr deutlich geworden, dass eine Innendämmung Probleme bereiten kann. Aber wenn schon Innendämmung dann bitte nicht übertreiben. Ich würde nur soweit dämmen um den Taupunkt wieder zum Fenster zu bringen. Da sind die 10 cm sicherlich schon zuviel. Die vorhandene Tapete muss abgenommen werden und wenn es sich um Gipsputz handelt würde ich den auch abnehmen.
Als Dämmstoff mineralische difussions- und kapillaroffene Baustoffe z.B. Kalziumsilikat oder Klimasan-Perlite verwenden.
Den Estrich und die Decke ebenfalls öffnen und dämmen.
Auch die Kellerdecke sollte von unten gedämmt werden.
Das Problem sind die einbindenden Bauteile (Decken und Zwischenwände). Die sind dann am schlechtesten gedämmt und dadurch am kältesten.
Auf einen Lehmputz würde ich hier verzichten. Die 2 mm bringen eh nicht viel und würde einen reinen Kalkputz verwenden. Keinesfalls eine Tapete da kommst du schon wieder in den organischen Bereich, welchen dein Schimmel so mag.
 
Ich würde...

(wenn wie hier nicht von außen machbar ist) auch auf einen Innendämmung aus eigener Erfahrung, alles ohne Dampfbremse, nicht verzichten.

Liebe Bedenkenträger, mal Hand hoch: wer hat mit den besprochenen Kombinationen im Massivbau schlechte Erfahrungen gemacht?

Calciumsilikat ist zu teuer, als Laibungsplatte ok und besser zu verarbeiten, Mineralschaum völlig in Ordnung, ebenfalls diffusionsoffen. Ob die Kerndämmung wirklich abgesoffen ist wage ich zu bezweifeln, natürlich würde ich sicherstellen, dass für die Feuchte die Innenkondensation der Grund ist, was man aber annehmen darf und auf trockenem Untergrund arbeiten.
Auch den Gips-Kalkputz würde ich auch dran lassen. Durch die besprochene Innendämmung wird niemals die ganze Wand "feucht". 10 cm sind aber sicher zu viel des Guten, bei 6 cm sind wir bei U-Wert von ca. 0,4.
 
Heizzeiten

Hallo zusammen,

nochmal zum Heizverhalten: Wir haben hier in der Region derzeit moderate 7-12 Grad Celsius (Tag & Nacht). Das Haus kühlt trotz regelmäßigen Lüften auch nicht soweit aus, dass man frieren müsste. Sobald die Temperaturen sinken, geht die Heizung natürlich auch wieder ganz an.

Das wir vor einer Dämmung der Nordseite, die Wand weitestgehend trocken heizen sollten, sehe ich ein. Es geht aber nur um die untersten paar Zentimeter. Dort ist die Raumtemperatur und rF an der Wand auch deutlich niedriger.

Rein rechnerisch hat die Wand derzeit einen U-Wert von 0,89, die Fenster einen von ~1,1, so dass sie kälteste Fläche schon jetzt das Fenster sein sollte. Ich vermute, dass die Kälte von der Außenwand unter der Kerndämmung durch ins Haus zieht.

Ich hoffe nur, dass wir mit der geplanten Massnahme auch trockene Wände - bei korrektem Heiz- und Lüftungsverhalten - erreichen. Den Tipp, nicht zuviel zu dämmen, werden wir beherzigen. Warum wird empfohlen, den Putz - wenn Gipsähnlich - runterzunehmen?

Danke & Gruß,
Volker
 
Hallo Markus Göb !

Der U-Wert von 0,4 ist richtig. Ich habe 0,372 errechnet, aber der Tauwasserausfall liegt bei einer Schichtgrenzentemperatur 0i=20°C 0e= -10°C zwischen Kalksandstein & Styropor.
Wobei der Klinker die Trocknung in der Verdunstungsperiode mindert. Ist eh schwer, da der dichtere Stoff an der Aussenwand liegt. es sollte normal anders´rum sein (nicht mit Dampfsperren verwechseln).

Gruss Ronny
 
Stilblüten???

Von ökologischem Verhalten, von den Gefahren der Erderwärmung, Vermeidung von Kriegen etc. zu sprechen wenn man statt 2900 Litern "nur" 2400 Liter Heizöl durch den Kamin jagt ist wohl etwas vermessen, oder?

Der Knackpunkt dabei ist die CO²- Emission.
Kleine Rechnung dazu:

2400 Liter mal 3 KG Co² (3Kg pro Liter) = 7200 Kg CO² Ausstoss.
600 Liter Superbenzin mal 2,3 KG Co² = 1380Kg Co²

Macht zusammen ca. 8,6 Tonnen Co² pro Jahr. Der Verbrauch von fossilen Brennstoffen für die 600 Euro Dämmung käme ja noch hinzu ;-)

Selbst wenn man Schnittware für 400 Euro/Fm in den Ofen haut (wovon man eigentlich nicht ausgehen sollte) ist das allemal umweltfreundlicher als fossile Brennstoffe, da Holz kein zusätzliches CO² freisetzt, sondern nur dass, welches der Baum im Laufe seines Lebens aus der Luft aufgenommen hat.

Erdöl und Erdgas setzten CO² frei welches über Jahrmillionen im Erdreich gebunden war und auch dort bleiben würde, wenn man es nicht verbrennt (für welchen Zweck auch immer).
Das ist die sogennante CO²-Senke.

Also erstmal über das eigene "ökologische" Verhalten nachdenken, bevor die Ersparnis von 500 Litern Heizöl hier als besonders umweltreundlich dargestellt wird.

Grüße in den Abend
Martin
 
Öha, warum mag der Gips keine Feuchte?

Herr Göb, genau deswegen - weil er Feuchte "mag", geht er ja kaputt!
Wenn er trocken bleiben würde.... ginge er nicht kaputt.
Kleiner Spass fürs Wochenende.
.
Aber auch noch zu dem was Herr Frank Lipfert gesagt hat, nämlich den Vorlauf der Heizung an der Wand entlang legen finde ich sehr gut.
Die paar Watt die da sogenannt "verloren" gehen macht eine trockenere Wand leicht wett.
"Trockener" ist besser wärmegedämmt!!!
 
Energieverschwendung ist doch immer Mist

egal ob Holz, Öl oder Strom, Martin.

Den Ratschlag zu geben, ein bisschen mehr zu heizen und nicht zu dämmen konnte ich so nicht stehen lassen, das verstehst du doch. Oder?

Gruss
stt
 
Ein aufrichtiger Energiesparer ist ein potentieller Selbstmörder

Herr Trapp

Sie schreiben:

... lass dich von unsachlichen Kommentaren hier bitte auf gar keinen Fall vom Energiesparen abbringen. Es spart ja nicht nur Geld, es vermeidet uns noch eine ganze Menge anderer Probleme (Krieg, Erderwärmung, Luftverschmutzung und andere Übel).

Wenn Sie schon Unsachlichkeit vorwerfen - ist Ihr Beitrag sachlich?

Wollen sie wirklich behaupten, dass durch die baulichen Maßnahmen von Volker nach Ihren Vorgaben ein Krieg verhindert wird, die "Erderwärmung" gestoppt wird, die Luftverschmutzung abnimmt???

In solchen Kategegorien konsequent durchgedacht, ist doch jedes menschliche Leben mit seiner Energie-, Öko-, Umweltbilanz negativ. Da wird man zum potentiellen Selbstmörder, wenn man seinen negativen Umweltbeitrag möglichst minimieren möchte.

Grüße Frank
 
Thema: Schimmel in Folge von kalten Wänden
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