Öffentlichkeitsarbeit für Architekten von brennender Aktualität

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Rund
150 Architekten und Medienprofis kamen am 28. April zum 2. AMM-Symposium des
Instituts für Architektur und Media Management an die Fachhochschule Bochum. Die
von Prof. Jan R. Krause initiierte Konferenz über Marketing und Networking in
Architektur und Bauwirtschaft interessierte Fachleute aus ganz Deutschland.
Selbst Architekten aus Weimar, Hamburg oder München war die Anreise nach Bochum
nicht zu weit, um sich über ein Thema zu informieren, das in dieser Intensität
im deutschen Sprachraum vermutlich keine zweite Plattform hat: Marketing und
Öffentlichkeitsarbeit für Architekten ist immer noch ein wenig erforschtes Thema
und dabei doch von brennender Aktualität.



Der interdisziplinäre Ansatz des Symposiums wurde durch das
Teilnehmerfeld bestätigt: Unter dem Motto "Architektur im Netzwerk" trafen sich
Architekten, Landschaftsarchitekten, Journalisten, Werber, Hochschullehrer,
Hersteller und Institutionen. Den Veranstaltern war gelungen, die erste Liga der
Szene als Referenten für das Bochumer Symposium zu gewinnen: Im Tandem
präsentierten Architekten, Stiftungen, Unternehmen und Kuratoren zusammen mit
Kommunikationsexperten und Agenturen die Methoden und Ergebnisse ihrer
erfolgreichen Öffentlichkeitsarbeit.



Der erste Referent des Tages war der Münchner Architekt Andreas
Hild. Er entstammt selbst einer Werber-Familie. Für ihn war immer
selbstverständlich, sein Architekturbüro Hild und K als Marke zu etablieren.
Dazu entwickelte er ein professionelles Kommunikationskonzept mit der Münchner
Agentur Goldmann PR & Kulturmanagement. Heute zählt sein Architekturbüro zu den
wenigen, denen es gelungen ist, ein Label von internationaler Bekanntheit zu
prägen. Gemeinsam mit Daniela Goldmann berichtete er über erfolgreiche Kampagnen
unter anderem für seinen Auftritt auf der Architektur Biennale in Venedig.



Diese weltgrößte Architekturausstellung stand auch im
Mittelpunkt des nächsten Referenten-Duos. Francesca Ferguson, die Kuratorin des
Deutschen Beitrags für die Biennale in Venedig referierte über Deutsche
Architektur im internationalen Kontext. Ihre bemerkenswerte Vorstellung neuer
deutscher Architektur auf internationalem Parkett erzielte eine außergewöhnliche
Medienresonanz. Die Folge: Das Projekt wurde zwei weitere Male in Deutschland
gezeigt - zuletzt im Stadtbauraum in Gelsenkirchen und wurde erneut ausgewählt
für die Biennale in Sao Paulo. Die erfolgreiche Kommunikation dieser Ausstellung
betrieb Sally Below, die unlängst das Fachbuch "Wege in die Öffentlichkeit -
Public Relations und Marketing für Architekten" als erstes Praxishandbuch dieser
Art veröffentlichte.



Neben der Fachwelt gilt es, auch die breite Öffentlichkeit mit
Architekturthemen zu erreichen und zu begeistern. Hierzu berichtete Ulrike Rose,
Geschäftsführerin des Fördervereins der in Gründung befindlichen Bundesstiftung
Baukultur zusammen mit Matthias Mai von Deutschlands größter PR-Agentur Fischer
Appelt aus Berlin. Die Vorleistungen zur Gesetzesinitiative sind ausführlich
dokumentiert. Das Konzept steht. Nun gilt es, viele gute Ideen - etwa eine
Hauptstadt der Baukultur zu küren - in die Tat umzusetzen.



Dass immer mehr Unternehmen Architektur als wichtigen Baustein
ihrer Unternehmenskultur verstehen, wusste Rainer Kamrath von der Werbeagentur
Gambit zu berichten: Architekten gelten als die am stärksten umworbene
Zielgruppe nach den Ärzten. Entsprechend gut ist diese Zielgruppe untersucht.
Jedoch fehlt es vielen Unternehmen der Bauwirtschaft an Fingerspitzengefühl für
die zielgruppengerechte Ansprache.



Der praktische Umgang mit Architekturmedien stand schließlich im
Mittelpunkt des Vortrags von Baunetz-Redaktionsleiter Benedikt Hotze. Selbst als
Architekt ausgebildet, kennt er beide Seiten und berichtete äußerst anschaulich
über die Hoffnungen der Architekten, entdeckt zu werden, und die Not der
Journalisten, professionell mit manchen Architekten zu kommunizieren.



Zum Abschluss präsentierte Jan R. Krause, Professor für
Medienkommunikation im Fachbereich Architektur der FH Bochum, ein neues
Berufsbild, das viele Lücken in der Kommunikation schließen wird: Der Architekt
als Medienmanager in eigener Sache oder als professioneller Dienstleister an der
Schnittstelle zwischen Architekturbüro und Öffentlichkeit. Als Kompetenzzentrum
für Architektur und Media Management bietet die Fachhochschule Bochum einen im
deutschen Sprachraum bislang einzigartigen Masterstudiengang zu diesem
Spezialgebiet. Das Symposium ist der zentrale Baustein im Lehrplan des
Masterstudiengangs AMM Architektur Media Management. Von der Konzeption über das
Fundraising bis zur Moderation wurde es von den Masterstudenten organisiert.



Im Zentrum des Symposiums stand neben den Vorträgen die
Begegnung und der persönliche Dialog. Zeit und Raum zum Netzwerken bot der
Empfang in der Eternit-Lounge im Anschluss an die Vorträge. Beim AMM-Nachklang
mit Live-Musik spielte die zwölfköpfige Band Funx Force Five. Aufgrund der guten
Resonanz wurde noch am selben Abend beschlossen, auch im Jahr 2006 ein
AMM-Symposium zu veranstalten.



<div align='right'>Siehe auch:

AMM-Symposium Architektur Media Management
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Thema: Öffentlichkeitsarbeit für Architekten von brennender Aktualität
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