Neuen Dachstuhl auf "dünne" Fachwerkwand

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Attix

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dachstuhl-fachwerkwand-fachwerk-i30273_20221230163733.jpegHallo zusammen,

wir haben Anfang des Jahres ein Fachwerk Haus unbekannter Bauzeit ( älter 1850) erstanden.
Von Anfang an war klar das der Dachstuhl hinüber ist und gemacht werden muss.
Es besteht kein Denkmalschutz!

Grundlegend ist der Aufbau wie folgt:

Erdgeschoss Sandsteinmauer zwischen 50 - 60 cm dick.
Darauf sitzt im 1. Stock Fachwerk, allerdings "dünnes" Fachwerk, die Wände haben eine Stärke von 12-14cm.

Das Bild zeigt den Aufbau aus der innen Ansicht, außen sind Sandsteinwand und Fachwerk bündig.

Wir wollen den bestehenden Dachstuhl "nachbauen" also in Größe und Form so nachbauen lassen wie er aktuell dasteht. Wir benötigen den Platz unter dem Dach als Wohnraum.

Jetzt zur eigentlichen Frage:
Kann auf diese "dünne" Fachwerkwand denn ein neuer Dachstuhl gesetzt werden? Wir hatte bisher einen Architekten da der meinte das man hier auf jeden Fall die Fachwerkwand hintermauern muss um den Betonring für den Dachstuhl setzen zu können. (Ich gebe das nur wieder ich bin da absolut nicht in der Materie drin).
Wenn man hintermauern muss, wie sollte da der Aufbau sein? Unser Architekt meinte Ziegelsteine oder Ytong, er schien da völlig schmerzfrei zu sein.
Uns ist klar das unser aktueller Dachstuhl ja auch hält, gibt es Bestimmungen oder moderne Bauweisen die eine dickere Wand im ersten Geschoss notwendig machen?

Wenn mehr Infos oder Bilder gewünscht sind dann versuche ich gerne alles zu liefern was uns weiterhilft.

Vielen Dank & Grüße
 
Neuer Dachstuhl auf Fachwerk

Als ich gerade deine Widergabe der Architekten Aussage las schoß mir als erste der Gedanke in den Kopf: Suche dir einen anderen Architekten. Wenn dem guten Mann nix anderes einfällt, soll er besser im Neubaubereich bleiben.
Sorry, wenn ich es so kurz und hart ausdrücke.
Warum ich das denke ist, ein 14cm-Fachwerk ist gänige Bauweise/Balkendimension. Darunter ein 50 - 60 cm dickes Bruchstein-EG ebenfalls. Es wurden im Laufe der Jahrhunderte schon tausende Dachstühle auf solchen Häuser erneuert, ohne dass irgendwelche gemauerte Innenschalen, Betonringanker, o. ä. davor oder drauf gesetzt werden mussten.
Man kann z. B. auch ein zu schwaches Fw mit zusätzlichen Balkenkonstruktionen verstärken und ertüchtigen.
Mein Tipp: Hole dir besser einen Statiker und/oder Zimmerer zu Rate, der/die Erfahrung mit Fachwerkhäuser hat/haben.

"....er schien da völlig schmerzfrei zu sein"
Wohl war...

".....gibt es Bestimmungen oder moderne Bauweisen die eine dickere Wand im ersten Geschoss notwendig machen?"
Wenn die Statik passt, wird eine dickere EG-Wand höchstwahrscheinlich niemand verlangen. Es gilt das GEG (Gebäudeenergiegesetz) was die energetische Ertüchtigung betrifft (Dämmung, Heizung, usw.) und die Landesbauordung.
Wenn ihr "nur" einen Bauantrag zur Erneuerung des Dachstuhls stellt, in gleicher Form und Art, ohne zusätzliche Änderungen (zusätzlich Gauben drauf setzen, die Dachneigung ändern, o. ä.) ist das Prozedere des Bauantrags einfacher. Zumindest bei uns hier in RLP.
Ob ihr das Ganze als eine "partielle Erneuerung", also eine "etwas umfangreichere Reparatur" durch bekommt, müsst ihr mit eurem Planer beraten... ;-)

Gruß,
KH
 
Neuen Dachstuhl auf "dünne" Fachwerkwand

Vielen Dank für den Input, wir werden uns jetzt einen neuen Architekten suchen.
Wenn es von Interesse ist würde ich hier mal berichten was dabei rauskommt.

Grüße
 
Von Interesse

ist das natürlich. Das ist doch auch Sinn eines Forums.

Sehe das auch so wie Karl-Heinz. Statisch erforderlich ist das höchstwahrscheinlich nicht.
Entweder ist der Architekt doof oder hat schlicht keinen Bock sich mit dem Bestand auseinanderzusetzen. Der Vorschlag bedeutet natürlich weniger Planungsaufwand und kein Risiko für Ihn.


Grüße
 
Thema: Neuen Dachstuhl auf "dünne" Fachwerkwand
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