Macht Außendämmung am verputzten Fachwerk mit baumit open klima fassade Sinn?

Diskutiere Macht Außendämmung am verputzten Fachwerk mit baumit open klima fassade Sinn? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Wir haben vor, unser Haus BJ 1936, außen zu isolieren. Im unteren Bereich ist das Haus gemauert und der 1. Stock und der Giebel sind in...
Und hier unser Schimmelkandidat

im Gruseldetail. Weil im dämmfreudigen Sachsen nicht sein kann, was nicht sein darf.

Ich finde, daß wir es den vielen Laien im Forum mehr als schuldig sind, nicht die idiotische Wärmedämmwerbung der Industrie runter- und nachzubeten, sondern bauphysikalische Tatsachen auch dann zur Kenntnis zu nehmen und zuzugeben, wenn sie unseren Vorurteilen widersprechen. Und die Feuchteaufnahme von nicht speicherfähigen Leichtbaustoffen aus Kondensat wg. nächtlicher Taupunktunterschreitung und entsprechende Beschimmelung ist eben Fakt, Fakt und nochmals Fakt.

Unsere Vorfahren haben solchen Pfusch vermieden. Da zählte eben die Erfahrung und nicht die incentivgestützte Baustoffwerbung. Und unsereiner denkt, daß ausgerechnet wir - ohne echte Ausbildung durch wahre, lebenserfahrene Meister und nur mit Werbeschnulli zugemüllt, egal ob Architekt, Ingenieur oder Handwerker, das Gelbe vom Ei gefunden hätten. Es sind aber faule Eier, die wir den alten Meisterwerken auf den Buckel und ins Gesicht schmieren. Vom Neubaugesochse ganz zu schweigen. Pfui!

Konrad Fischer
Traditionalist
 
Basta !

Und genau deshalb sollten solche @olafs aufhören zu retten was noch zu retten ist!
An die Laien!
Baut MASSIV und laßt MASSIV.
Das Foto zeigt massive Bauten, die Jahrzehnte kaum ein Gerüst oder Fugenkelle gesehen haben.
Handwerk eben!
 
Nochmal zur Mineralwolle

Ich habe jetzt herausgelesen, dass viele im Forum allgemein gegen jede Art von Wärmedämmung sind. Von Styropor sind wir jetzt auch ganz abgekommen. Jedoch sind wir immer noch der Meinung, dass wir eine Außendämmung vornehmen wollen, da wir sowieso verputzen müssen und befürchten, dass irgendwann mal eine gesetzliche Regelung kommt, die einen dazu verpflichtet, ähnlich wie mit der Verpflichtung alte Heizkessel bis 2008 auszutauschen.
Zur baumit open klima fassade habe ich jetzt hier keine Meinungen gelesen. Gibt es da keine Erfahrungen oder ist das auch nicht besser wie normales Styropor?
Wenn Mineralwolle, dann ist die Frage, ob das auch im Sockelbereich geht. Wir haben einen Gewölbekeller, dessen Außenwände zu einem kleinen Bereich über der Erde sind.
 
An die gesetzliche Regel mag ich nicht glauben.
Wo sollte Vater Staat auch das Geld hernehmen erstmal seine eigenen Baustellen nach den Regeln zu “Sanieren”.

Und Ulrike, hauptsächlich um Miwo ging es gerade da oben.


Grüße aus Schönebeck
 
Es gibt keine Verpflichtung in der EnEV,

die nicht dem zwingenden Wirtschaftlichkeitsgebot gem. EnEG § 5 unterliegt. Das gilt sowohl für die Dämmung wie auch den Heizkessel und sicher auch alles andere, was da noch kommen mag. Der neueste Verschärfungsschlag der EU-Energieeffizienzrichtlinie ist ja gerade am 19. Mai 2010 über uns hereingebrochen. Aber auch darin ist die Amortisationsforderung enthalten:

"Diese Anfor­derungen sollten so gewählt werden, dass ein kostenopti­males Verhältnis zwischen den zu tätigenden Investitio­nen und den über die Lebensdauer des Gebäudes einge­sparten Energiekosten erreicht wird. ... Soll­ten nennenswerte Diskrepanzen (d.h. mehr als 15 %) zwi­schen den berechneten kostenoptimalen Mindestanforde­rungen an die Gesamtenergieeffizienz und den geltenden Mindestanforderungen an die Gesamtenergieeffizienz zu verzeichnen sein, so sollten die Mitgliedstaaten die Abweichungen begründen oder geeignete Maßnahmen zur Verringerung der Diskrepanzen vorsehen."

Als "Maßnahme" ist hierzulande auch (und in Anbetracht der leeren Förderkassen bald wohl nur noch) der auch grundgesetzlich gebotene Härtefallparagraph 25 EnEV zu verstehen. Wobei nach der Rechtsprechung bisher nicht die Gebäudelebensdauer, sondern ca. 10 Jahre als Amortisationsdauer angesetzt werden, was aber kaum einen Unterschied macht, da bei längerer Periode die Kapitalverzinsung, Wartungskosten und Erneuerungsrücklagen verstärkt ins Spiel kommen.

Daß hier in geradezu krimineller Weise gegen das gesetzliche Wirtschaftlichkeitsgebot (!) verstoßen wird, und dem Bauherren von interessierten Kreisen nur die angeblichen Pflichten und irrealen Spar-Vorteile eingeflüstert werden, vielleicht auch, um den Umsatz der notleidenden Baubranche durch allerlei unwirtschaftlichen Unsinn zu erhöhen?, ist die eine Sache.

Der Hinweis auf und die Mithilfe zur Inanspruchnahme der Befreiung von all dem Irrsinn wäre Pflicht zumindest für die sich als Treuhänder gebenden Architekten. Doch viele Bauherren lassen sich lieber von treuherzig-wohlmeinend dreinblickenden Handwerkern und Werbeblättchen hereinlegen.

Selbst schuld!

Mehr Info zum Drumherum der Befreiung gem. § 25 EnEV:

www.konrad-fischer-info.de/21311bau.htm.

(Weiß schon jetzt, daß das nix nutzt)

Viel Dämmspaß!

Konrad Fischer
Dämmwüstenprophet

PS: Das angesprochene Dämmsystem ist ein gelöchertes Polystyrol-WDVS mit kapillarblockierender Beschichtung. Was soll denn die beschworene Diffusionsfähigkeit bewirken, wo es 1000-fach mehr um Kapillartransport geht? Und wie soll dieser nicht speicherfähige Dämmleichtstoff die oben erläuterte Dauerbetauung im sich jede Nacht einstellenden Auskühlungsfall vermeiden? Eben.

Und den schön massiven Kellersockel zu verdämmen, ist von vornherein Unsinn. Denn der Keller wird ja nicht beheizt bzw. die dort sich (rechnerisch) einstellenden Ersparnisse durch Dämmung sind marginal im Vergleich zu den Kosten und dem Wartungsaufwand.

Wirklich erstaunlich, was Werbeschnulli bei Laien bewirkt ...
 
Allgemein gegen Wärmedämmung...

...bin ich nicht, wenn in gleichem Atemzug die Wärmespeicherung genannt wird.
Es wird in unseren Landen nur noch über das Dämmen gesprochen.
Deswegen habe ich mich in meinem Buch
"Dämmbaustil oder Baumeisterkunst"
mit dem Thema beschäftigt.
 
WärmedämmverbundsystemSteinwolleSchutz_I6519_200921919296.jpgund

trotzdem sehe ich vlieskaschierte Platten, da durch die Demontage an einigen Stellen das Vlies beschädigt und die grüne oder gelbe Miwo zu sehen ist. Bei Dauerdurchfeuchtung müsste aber die ganze Platte verschimmelt sein und nicht nur die Außenseite .....

Ich will nicht retten, was zu retten nicht ist, aber doch bei den Tatsachen bleiben. Verschimmelte Platten sehen anders aus, das zeigt KF`s Bild eindeutig. BASTA ! Außerdem hat Oli richtig bemerkt, dass die Latten noch völlig gesuch aussehen.

Ist mir aber auch so was von wurscht ....
Hatte ja mal angeboten, die angebliche Durchfeuchtung bei mir am Objekt (WDVS) zu messen - bisher hats keinen interessiert.
 
Die Schimmelpilzflächen auf der Mineralwolle

geben ein treues Abbild der Konvektionsströme im hinterlüfteten Luftspalt zwischen Eternit und Dämmebene. Schön der Strömungsschatten über dem Fenstersturz! Man hört die abtauende Luft richtig gurgeln ...

Die massiven (!) Holzlatten sind wärmespeicherfähig.

Sie bleiben deswegen in den kritischen Tauphasen von Kondensat weitgehend verschont und bieten dank ihrer Vergiftung mit Holzschutzmittel sowieso keinen guten Nährboden für mikrobiellen Befall.

So undurchsichtig ist bautechnisches bzw. bauphysikalisches bzw. bauchemisches Fachwissen doch gar nicht, daß es nach einigem Nachdenken nicht von jedermann zu verstehen wäre, mindestens außerhalb Sachsens, oder? ;-)

Unglaublich, was Vorurteile bewirken können. Man glaubt es wirklich nicht.

Stimmt's, lieber Olaf, Sie lieben nur den Widerspruch, weil Sie es eben ganz genau wissen wollen?

Auch wenn's wurst ist ...

Grüßi

Konrad Fischer
Sachsenflüsterer
 
Thema: Macht Außendämmung am verputzten Fachwerk mit baumit open klima fassade Sinn?
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