Hanf oder Holzfaser?

Diskutiere Hanf oder Holzfaser? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo, ich kann mich nicht entscheiden - nehme ich für die Innendämmung Thermo-Hanf (Hock) oder Holzfaser flexibel (SteicoFlex)? Preislich ist es...
*wein*

Ich habe es befürchtet, und meine bisherigen Erfahrungen bestätigen sich: man fragt 10 Experten und bekommt 15 Meinungen. :)

*provokant*
Greif ich nun zu Gipsverbundplatten mit Neopor-Dämmung und Dampfsperre, klatsche sie bündig an die Wand und freue mich das Kondensat nur in der Ziegelmauer entstehen kann (oder im Ansetzbinder) - wo es die Balkenauflager zerstört und vielleicht durch den permanenten Wind an der Küste aussen ein wenig abgetrocknet wird?
*duck und weg renn*

Im ernst, versuche ich mal zusammen zu fassen was ich bisher raus gelesen habe:
- Holzfaser ist am besten geeignet
- Diffusion nur gering Relevant, Kapillaraktiv wesentlich mehr
- keine Dampfsperre/Dampfbremse
- Hohlräume vermeiden
- Holzweichfaser als Ausgleich für Unebenheiten bündig an die Wand, Holzfaserplatten davor, mit Lehmputz verputzen.

ODER
- Vorsatzschale aus Holz im Kreuzverband, Glaswolle als Dämmung, gute aktive Klimamembran 120% Luftdicht davor, Lattung für Installationsebene, Lehmbauplatten/Fermacell/Rigipsplatten drauf, Tapezieren.

Wobei ersteres kapillaraktiv und diffusionsoffen ist, letzteres nur diffusionsoffen.

Beides führt aber zu erhöhter Luftfeuchtigkeit Innen die per Stoßlüftung oder Lüftungsanlage entsorgt werden muss.
 
Grundsätzlich gilt

Innendämmung gilt als sehr heikel und ist in der DIN klar definiert.

Wichtig ist vorallem bei Fachwerk und Natursteinmauerwerk der Schlagregenschutz.
Luftdichte und ebene Wandfläche schaffen mittels Luftkalkmörtel.
Die Dämmung muss bei Balkenlagen an der UK Decke des darunterliegenden Raumes beginnen und an der OK Balkenlage des darüberliegenden Raumes enden, um Wärmebrücken auszuschliessen. Alle Anschlüsse, wie Durchdringungen, müssen Luftdicht geschlossen werden um eine Konvektion zu vermeiden. Eine solche wirkt sich schädlich für das Bauwerk aus.
Auf Dampfsperren/Bremsen sollte verzichtet werden, da diese sich als Trocknungsperren auswirken.
Aus der DIN geht hervor, dass sich der sd-Wert sich im Bereich vom 0,5-1,0 m bewegen sollte.
Wichtig ist auf jedenfall, dass das Rücktrocknungspotential auf der Raum innenseite nicht unterbrochen oder behindert wird.
Welche Dämmung dann verwendet wird obliegt dem Bauherrn selbst.

Grüsse Thomas
 
Innendämmung

Lieber Heiko,
es klingt sehr abenteuerlich, was sie da vorhaben.
Als baulicher Laie der sich etwas Pseudowissen im Internet angelesen hat wollen Sie sich Ihr eigenes Dämmsystem aus zusammengesuchten Materialien verschiedener Hersteller zusammenwursteln.
Manche Bauherren machen das aus finanzieller Not; Sie glauben anscheinend es besser zu können als Hersteller von solchen Systemen, die sich zusammen mit wissenschaftlichen Einrichtungen seit vielen Jahren damit beschäftigen.

Mein Rat:
1. Lassen sie solche Eigenkreationen. Die nachfolgenden Käufer, Sanierer und Nutzer und Ihr Haus werden es ihnen danken. Das betrifft übrigens auch Sie als aktueller Bewohner.
2. Wenn sie Ihr Haus modernisieren wollen dann sollten sie im ganzheitlichen Rahmen über solche Maßnahmen nachdenken. Insellösungen die abgekoppelt von weiteren Maßnahmen ausgeführt werden können ohne ganzheitliches Konzept auch schaden selbst wenn sie fachlich richtig ausgeführt sind.
3. Suchen sie sich fachliche und planerische Hilfe für diese konzeptionelle Arbeit.
4. Ob und wie gedämmt wird sowie die Wahl des passenden Dämmsystems steht erst nach dieser konzeptionellen Vorarbeit an. Nehmen sie dafür keine ungeprüften und unerprobten Stückeleien sondern Systeme von Markenherstellern, ausgewählt vom Planer, ausgeführt vom Fachmann nach den Verarbeitungsanleitungen der Hersteller.
Wer in der Gewährleistung steht, läßt sich auf keine fragwürdigen Experimente ein.

Viele Grüße
 
Thema: Hanf oder Holzfaser?
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