Ausführung Dämmung Steildach und Bitumenbahn

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Tobsen

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Hallo zusammen,

bisher war ich immer nur stiller Mitleser, jetzt habe ich aber selber eine Sache bei der ich so nicht weiterkomme und ich glaube dass ich hier mit diesem Thema genau richtig bin.

Ich bin dabei das DG meines Altbaus Baujahr '69 zum Wohnraum (Schlafzimmer) auszubauen.
Dazu habe ich bisher nach einer neu berechneten Statik die Sparren auf 190x80mm verstärkt (auf die Südseite wird nächstes Jahr eine PV-Anlage montiert) und die Kehlbalken höher gesetzt. Derzeitig schaut es also so aus:

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Das Dach hat momentan folgenden Aufbau:

- Betondachsteine mit 5 Belüftungssteinen pro Dachseite
- Querlattung ohne Konterlattung
- Bitumenbahn überlappend verlegt (hängt 2-3cm pro Feld durch)
- Sparren 190x80mm

Es besteht unterhalb der Bitumenbahn keine Möglichkeit der Belüftung. Die Bahn endet zwar am First, dieser ist allerdings vermörtelt.
Eine Neueindeckung kommt momentan nicht in Frage, ist aber in den nächsten 10-15 Jahren geplant. Dass dann die PV-Anlage demontiert werden muss nehme ich natürlich auch in Kauf.

Nach einiger Recherche zeigt sich so langsam dass alle temporären Lösungen eher ein Glücksspiel sind und funktionieren können, aber nicht müssen. Dennoch bevorzuge ich zwei Varianten, beide mittlerweile aufgrund der Feuchteresistenz mit Holzfaserdämmung anstatt der zuvor geplanten Glaswolle:

1. Den Sparrenzwischenraum mit 180mm Holzfaserdämmung füllen (die Bitumenbahn wird berührt, ohne Hinterlüftung macht ein Abstand dazu eh keinen Sinn), unten drunter eine leichte Dampfbremse (oder eine Feuchtevariable? -> Man hört ja nicht viel Gutes darüber), Lattenkonstruktion 30x50mm mit Untersparrendämmung WLG32 und Gipskarton.

Var1.PNG

Ich bezeichne diese Variante mal als Quick and Dirty oder "Hoffen dass es gut geht". Viel Tauwasser, aber die nicht verklebte Bitumenbahn und die Lücken in der Eindeckung inkl. Belüftungssteine könnten unter Umständen als Belüftung ausreichen.


2. Die alte Bitumenbahn entfernen, dabei 2-3cm Überstand ab Sparren als Tropfkante lassen. Mittels Anpresslatten eine diffusionsoffene Unterspannbahn zwischen die Sparren montieren. Dann den Zwischenraum komplett mit 180mm Holzfaserdämmung füllen, eine leichte Dampfbremse darunter, Lattenkonstruktion 30x50mm mit Untersparrendämmung WLG32 und Gipskarton.
Meiner Meinung nach handelt es sich hier um eine deutlich teurere/aufwendigere Variante, welche aber mehr Sicherheit bietet.

var2.PNG

Zwar wird mir selbst bei dieser Variante Tauwasser angezeigt, ich hoffe dann aber dass durch die Lücken in der Eindeckung und durch die Belüftungssteine genau wie oben für genügend Belüftung gesorgt ist.

Mit beiden Varianten wird ein U-Wert von 0,2W/(m²K) erreicht.

Nun ist die Frage, liege ich mit meinen gesammelten Halbwissen völlig daneben oder ist eine oder eventuell beide Varianten so vertretbar? Gibt es Erfahrungen?

Ich bedanke mich schon einmal für eure Anregungen!

Beste Grüße
 
Dann lass besser die PV Anlage, bis die Neueindeckung in Frage kommt, weg.
Alles andere ist Mist.
Wieso genau wäre das Mist? Wegen dem Aufwand die Anlage später noch einmal abzubauen und neu zu montieren? Den schätze ich nämlich als vertretbar ein da dieser auch bei der Erstinstallation in Eigenleistung ausgeführt wird. Später ists ja nur das Herunterheben der Panels und der Abbau der Unterkonstruktion, eine Aktion von einem Tag ;)
 
Kannst du nicht einfach den Anfangs- und Endfirstreiter an den Giebelseiten belüften?
 
Kannst du nicht einfach den Anfangs- und Endfirstreiter an den Giebelseiten belüften?
Da ich eine Doppelhaushälfte besitze hätte ich die Möglichkeit nur an einer Seite, ich bezweifle aber dass das ausreichen würde.
 
Wenn du wie in Variante 2 beschrieben, die Bitumenbahn raus schneidest, aber statt einer anderen Unterspannbahn 20mm-Holzweichfaserplatten zwischen die Sparren einpasst, hast du auch eine diffusionsoffene Winddichtung nach außen hin.
Wenn du vorher in jedes Sparrenfeld, mittig und parallel zu den Sparren unter die Dachlatten je eine Dachlatte schraubst, um die du die Holzweichfaserplatte biegst, ergibt diese eine Art Rinne, durch die evtl. eindringendes Wasser (z . B. Flugschnee) abfließen kann und durch die die Ziegel hinterlüftet werden.
Außerdem können die steifen Dämmplatten beim Einbau der Zwischensparrendämmung nicht so einfach gegen die Dachlatten gedrückt werden, wie eine Unterspannbahn.
An der Traufe musst du die "Holzweichfaserrinne" über die Fußpfette bis in den Taufkasten raus führen. Damit evtl. abfließendes Wasser nicht ins Haus läuft.
Wenn du in den Traufkasten ein Lüftungsgitter und in jedem 2. - 3. Sparrenfeld unterhalb des Firstes je einen Lüftungsziegel einbaust, sollte dies zur Hinterlüftung ausreichen.

Gruß,
KH
 
Thema: Ausführung Dämmung Steildach und Bitumenbahn
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