Deckenlast mit Terracotta Fliesen im Altbau

Diskutiere Deckenlast mit Terracotta Fliesen im Altbau im Forum Statik, Aufbau & Konstruktion im Bereich - Hallo! Ich habe folgendes Problem: In meiner Altbauwohnung (ca. 1914) wollen wir im Küchenbereich (11,6 qm) Terracottafliesen (historischer...
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Ruth Cordes

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Hallo! Ich habe folgendes Problem: In meiner Altbauwohnung (ca. 1914) wollen wir im Küchenbereich (11,6 qm) Terracottafliesen (historischer Baustoff) verlegen lassen. Die haben ein ziemliches Gewicht: ca. 1 kg pro Fliese (16X16 cm). Bislang liegt in der Küche: Die normalen alten Dielen, darüber eine Spanplatte, darauf ca. 1 cm dickes Eichenparkett. Wir wollten jetzt das Eichenparkett und die Spanplatte entfernen und Estrich und Dickbett auf die Dielen aufbringen lassen. Zwei Fliesenleger, die wir gefragt haben, sagen, das sei kein Problem. Trotzdem hier nochmal die Frage: Kann das in Sachen Deckenlast ein Problem werden? Gibt es eine Alternative dazu? Die Fliesen haben wir bereits gekauft, es geht also nur noch um die sinnvollste Art der Verlegung. Vielen Dank für eine schnelle Antwort (es soll in 2 Wochen losgehen)...
 
hallo, eine info die ich bei einem badbodenaufbau hier im forum schon mal eingestellt hatte:
es gibt von der fa. henkel / thomsit estrichplatten, genauer, zementestrichplatten. das sind gepresste zementplatten, 33 x 33 cm, die an den stößen mit epoxidharz geklebt werden. die platten sind schnell verlegt und so tragfähig wie eine gegossene ca. 4 cm dicke zementestrichplatte. laut herstellerangaben ist diese (geklebte) lastverteilungsschicht als durchgehende platte zu betrachten, da die stoßfugen eine noch höhere druckfestigkeit aufweisen als die platten selbst. ich habe folgende konstruktion in einem bad kürzlich gewählt:
holzbalkendecke (von magnesiaestrich, bj. 1940) freigelegt.darauf 2 lagen spanverlegeplatten (miteinander verleimt)geschraubt. darauf grundierung + flexible ausgleichsmasse (ardex af 20), darauf 5 mm holzfaserdämmplatten als entkopplung für die darauffolgenden (2 cm dicken) fertigestrichplatten, grundierung, abdichtungsschlämme mit wandanschlussbändern, (elektr.) fussbodenheizung mit (flex.) fliesenkleber fixiert, fliesen in dünnbett. hat sich bisher als äusserst stabil herausgestellt. weitere vorteile: thomsit-estrichplatten nach 24 stunden weiterverarbeitbar, da restfeuchte garantiert unter 1%, material nimmt kein wasser auf, ist also wasserdicht. denke in diesem bereich war das eine gute lösung. gerne auch kritik und wie's besser sein könnte.
zum thema statik: abstände der balken, dimensionen und auflager bestimmen die statik. am besten jemand vor ort kommen lassen.
gruß michael
 
Wenn ich Ihre Zeilen richtig lese...

.. habe Sie sich schon in die Obhut von Fachbetrieben begeben. Diese kennen die Örtlichkeit und können vermutlich eher die Deckenkonstruktion beurteilen, als wir es jetzt hier tun. Sprechen Sie die Firmen an und fragen Sie nach Entkopplungssystemen von Schlüter; Gutjahr; Sopro; etc.... Sie müßten dann Abwägungen mit den Fachleuten treffen.

Ihr jetzt geplanter Aufbau wird vermutlich eine Mehrlast von ca. 130 kg/qm darstellen.
Wenn 4 Personen mit einem Gewicht von je 60 kg auf einem qm stehen, ....... Wieviele Personen brächten die Decke zum Einsturz?
So würde ich mir das mal vorstellen.
(Mit Entkopplungssystemen sparen sie grob überschlagen ca 100 kg/qm)

Hoffe weitergeholfen zu haben. Sprechen Sie die Firmen Ihres Vertrauens neu an. Als Fachplaner garantieren sie für ihre Leistung. Das ist der Vorteil von guten Firmen.

Viel Erfolg!
 
Ach ja,

wäre nett, wenn Sie berichten könnten, wie die Sache ausgegeangen ist.
 
Bevor

es los geht sollte die Decke durch einen Statiker überprüft werden. Ich habe schon viele alte Decken gesehen, die noch nicht einmal die erforderliche Verkehrslast tragen können. Ich glaube auch nicht, dass ein Fliesenfachbetrieb in der Lage ist die Statik zu begutachten.
 
Statik

Der Fred Heim hat Recht, wenn er sagt, daß ein Fliesenfachgeschäft die Statik nicht beurteilen kann. Weiterhin hat er Recht, wenn er schreibt, daß es besser ist einen Statiker zu Rate zu ziehen.
Das ist bei schwerwiegenden Bedenken üblich.
Frau Cordes hätte mit Sicherheit einen Statiker gefragt, wenn sie nicht gehofft hätte auch anders eine angemessene Lösung zu erhalten. Deshalb wohl die Frage an das Forum.

Somit habe ich Überlegungsmöglichkeiten und Verfahrenswege aufgezeigt, die ebenfalls erfolgreich zum Ziel führen können.
Näheres werden wohl die Beteiligten vor Ort nach weiteren Sichtprüfungen erörtern können.
Wir können von hier aus noch nicht einmal beurteilen, ob es überhaupt notwendig wäre zu Überlegen, daß ein Statiker eingeschaltet werden müßte.

Wieviel Fachwerkkenntnisse die örtlichen Fliesenleger von Frau Cordes haben vermag ich nicht zu sagen. Es gibt aber recht erfahrene alte Hasen.
 
Versagen

Zum Glück kommt es ja äußerst selten dazu, dass Holzbalkendecken zusammenbrechen. Un dwenn es nach heutigen Statikkenntnissen und Berechnungsvorschriften geht dürfte aus statischer Sicht kaum ein altes Bauernhaus und kaum eine alte Kirche noch stehen.

In diesem Falle halte ich die Stärke der Durchbiegung für entscheidender und ob es dadurch zu Schäden in dem Fliesenbelag kommen kann. Also: Statiker fragen und evtl. Verstärkungen einbauen.
 
Thema: Deckenlast mit Terracotta Fliesen im Altbau

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